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Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler

Titel: Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Stella Harald;Bongertz Glööckler
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Auktion, ein großes, buntes und abstraktes Bild, das mir sehr gut gefällt. Zu schade, dass ich nicht mitsteigern kann: Dieter und ich müssen wegen der Geschichte mit dem Teilhaber auf jede Mark schauen. Der Zweck der Auktion wird genannt, ein Stuttgarter Projekt, das Kindern hilft, die Opfer von Gewalt in der Familie geworden sind.
    Der Auktionator bittet um das erste Gebot, sein kleiner Hammer schwebt in der Luft. Und schwebt. Und schwebt. Es geschieht – nichts. Ich höre, wie sich einige räuspern. Eine junge Frau im Cocktailkleid verschwindet mit einer älteren Dame, die vermutlich ihre Mutter ist, ganz plötzlich Richtung Toilette .
    Das Schweigen ist unerträglich, ich denke an die Kinder, deren Zuhause unglücklich ist, und hebe die Hand zum Gebot, Dieter nickt aufmunternd. Tausend Mark sind der Mindestpreis. Niemand außer mir meldet sich. Ich spüre, wie durch mein Gebot die Anspannung aus dem Raum weicht.
    »Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten.« Der Hammer fällt. »Das Bild geht an den Herrn dort drüben.« Der Auktionator meint mich.
    Die Fürstin stürmte nach der Auktion sofort auf uns zu, sie war wahnsinnig dankbar: »Ihr habt den Abend gerettet! Und das, wo ihr es doch gerade selbst nicht so dicke habt. Das vergesse ich euch nie!«
    Wir hatten uns zuvor schon gut verstanden, aber dieser Moment war der Beginn einer tiefen Freundschaft. Auch die Fürstin und Gina Lollobrigida kannten sich, sie hatten sich bei einer meiner Schauen getroffen und angeregt unterhalten.
    Als wir die Fürstin eines Abends zum Dinner trafen, sagte sie plötzlich: »Gina hat sich über euch beschwert!«
    Mir fiel vor Schreck fast die Gabel aus der Hand. Was war es denn, das Grund zur Beschwerde gab? Wir waren doch immer ausgesprochen nett zu Gina Lollobrigida gewesen. Mir wurde ganz heiß. Hatte ich irgendwas gesagt? Einen Scherz gemacht, den die Diva missverstanden hatte?
    Die Fürstin fuhr fort: »Gina hat zu mir gesagt: ›Nun habe ich Harald und Dieter so oft schon eingeladen, aber die kommen einfach nicht!‹«
    Das stimmte, Gina Lollobrigida hatte uns schon mehrere Male gefragt, ob wir sie nicht einmal in Rom besuchen wollten. Beim ersten Mal hatte ich gar nicht weiter darüber nachgedacht. »La Lollo« war eine Diva – so etwas sagten Diven im Überschwang des Moments und vergaßen es dann sofort wieder. Auch als sie ihre Einladung wiederholte, nahmen Dieter und ich ihre Worte nicht ernst. Wir waren fest davon überzeugt, die Signora würde aus allen Wolken fallen, wenn wir tatsächlich bei ihr auf der Matte stünden. Also hatten wir die Sache vergessen.
    Ich verteidigte mich: »Manuela, Gina ist eine Hollywood-Schauspielerin, die rechnet nie im Leben damit, dass wir wirklich kommen!« Doch die Fürstin schüttelte den Kopf und sagte sehr nachdrücklich: »Und ob sie das tut! Gina ist Italienerin, keine Amerikanerin. Wenn eine Italienerin dich einlädt, dann meint sie es auch so. Ich rate euch, fahrt da hin.«
    Und so saßen wir nun schließlich im Taxi auf dem Weg zur Via Appia Antica in Rom. Diese uralte Straße im Süden der Ewigen Stadt wird auch Regina Viarum genannt, die Königin der Straßen, weil sie so prächtig und geschichtsträchtig ist. Sie war die erste Handelsstraße des alten Rom, ihr Verlauf hat sich bis heute nicht geändert, und sie gilt wegen der vielen Kirchen und Monumente als das längste Museum der Welt. Und keine geringere als diese berühmte Straße ist auch die Adresse der berühmten Gina Lollobrigida.
    Sie hatte es nicht nur tatsächlich ernst gemeint, wir sollten sogar bei ihr wohnen. Das wiederum hatten wir allerdings abgelehnt. Ich bin der festen Überzeugung, es tut einer Freundschaft besser, sich nicht zu sehr auf der Pelle zu hängen, und darum hatten wir uns ein sehr schönes Hotel in der Stadt gebucht.
    Überall an der Straße standen riesige Villen, sündhaft teuer und elegant. Hier lebten die Reichen der Reichen. Politiker, Filmstars, Geschäftsleute. Alle Gebäude waren umgeben von Mauern und Stacheldraht, allerorten gab es Überwachungskameras, und an jeder Ecke patrouillierten Fahrzeuge von Sicherheitsdiensten mit grimmig schauenden Italienern darin. Als wir gegen Mittag vor der angegebenen Hausnummer ankamen, warallerdings von einem Haus keine Spur. Hier stand bloß eine Mauer, in die ein riesiges Metalltor eingelassen war. Auf der Mauer war eine Überwachungskamera befestigt, die uns genau im Fokus hatte. Big Brother – oder eher Big Sister? – observierte jede

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