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Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler

Titel: Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Stella Harald;Bongertz Glööckler
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also tun? Ich wollte meiner Verpflichtung nachkommen, die Show zu zeigen, schließlich bekam ich dafür Gage. Ich konnte noch von Glück sagen, dass ich in weiser Voraussicht außer Schlittschuhen auch andere Schuhe für die Models mitgebracht hatte. Aber auch unser Plan B, eine Modenschau, bei der die Mannequins eins nach dem anderen die Treppe im Foyer nach unten schritten, war nun unmöglich: Es war einfach zu voll!
    Auf einmal hörte ich, wie jemand nebenan Gesangsübungen machte. Neben den Räumen, die als unsere Umkleide dienten, bereitete sich Taco auf seinen Auftritt vor. Der Niederländer hatte in den Achtzigern die Neuauflage des alten Zwanzigerjahre-Songs Puttin’ On the Ritz gesungen und damit einen Riesenhit gelandet. Kein Song passte besser zu einem Ritz-Hotel. Und wieder hatte ich eine Idee.
    Ich sprach kurz mit dem Sänger und den Ton- und Lichttechnikern. Dann ging es auch schon los: Taco schritt als eine Art Galionsfigur vornweg und sang, ich scheuchte direkt hinter ihm alle Models in ihren Hotelstoff-Roben gleichzeitig die Marmortreppe hinunter, auf der vollen Breite. Den Leuten blieb nichts anderes übrig, als zurückzuweichen. Danach verteilten sich die Models in der Menge – Auftrag erfüllt. Vermutlich die kürzeste Schau in der Geschichte von Pompöös.

TELESHOPPING UND DER CINDERELLA-EFFEKT
    H ier ist Konrad Hilbers, können Sie sich erinnern? Wir haben uns auf der IFA getroffen.«
    Ich war so beschäftigt, dass ich die Begegnung mit dem Chef des Homeshopping-Senders schon fast wieder vergessen hatte, als ich plötzlich einen Anruf von ihm bekam. Er lud Dieter und mich zum Gespräch nach München ein. Inzwischen hatte er sich mit den anderen in der Konzernspitze die DVD angeschaut. Die hatte die Herren anscheinend so begeistert, dass aufseiten des Teleshopping-Senders eigentlich schon alles beschlossen war, als ich mit Dieter in München ankam.
    Herr Dr. Hilbers klopfte mir auf die Schulter und sagte: »Herr Glööckler, was mir an Ihnen gefällt ist, dass Sie nicht nur ein Künstler sind und Frauen Selbstbewusstsein geben. Sie sind auch ein kluger Geschäftsmann. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit!«
    Zunächst musste ich zu einem Studiotest erscheinen, der auf zwei Stunden angesetzt war. Dabei sollte ich vor der Kamera beweisen, dass ich telegen war und reden konnte. Also stand ich dort im Studio und präsentierte zusammen mit einem Model ein Haute-Couture-Modell, das ich zu diesem Testzweck mitgebracht hatte. Ich erzählte den fiktiven Zuschauern zu Hause, warum dieses Kleid sie glücklicher machen würde, wenn sie es besaßen. Sobald ich in die Kamera sah, stellte ich mir vor, wie die Zuschauerinnen daheim auf dem Sofa saßen und ich endlich die Gelegenheit bekam, sie zu Prinzessinnen zu machen. Dadurch lief es wie von selbst.
    Nach einer Viertelstunde wurde ich allerdings jäh unterbrochen: »Stopp! Halt! Aufhören!« Ich war perplex. Eigentlich hatte ich den Eindruck gehabt, dass ich ganz passabel gewesen war. Doch der Schreck währte zum Glück nicht lange. Die Studioleiterin setzte ihre Kopfhörer ab und ein freudestrahlendes Lächeln auf: »Das war das Beste, was mir in den letzten Jahren passiert ist. Endlich haben die da oben mal jemand Vernünftigen eingekauft. Wir müssen nicht weitermachen, ich sehe, dass Sie das können. Das war spitze!«
    Ich war ein komplettes Novum für HSE24. Doch erst einmal musste ich die »Probezeit« überstehen: Jeder Verkäufer muss sich erst einmal bewähren. Wer die Umsatzvorgaben nicht erfüllt, ist weg vom Fenster. Der Druck ist also groß – zumindest, wenn man unbedingt eine eigene Sendung haben will. Aber für mich war das Ganze nur ein Experiment. Eine spontane Idee, die mir bei dem Gala-Dinner auf der IFA eingefallen war. Ich hatte eigentlich nie vorgehabt, Teleshopping zu machen. Nicht, weil ich etwas dagegen gehabt hätte. Es war mir vorher einfach nie in den Sinn gekommen. Entsprechend entspannt war ich. Wenn das hier klappte, gut. Wenn nicht, auch egal.
    Weil es so ein Konzept wie mit mir noch nie gegeben hatte, fehlten auch die logistischen Strukturen für die Umsetzung. Aus den Entwürfen und Schnitten, die ich mitbrachte, musste noch irgendwo von irgendjemandem die Kleidung genäht werden – in neun Größen, von 34 bis 52. Sowohl die kleinste als auch die beiden größten Konfektionsgrößen hatte es zuvor noch nicht gegeben, aber ich bestand darauf, keine Zuschauerin außen vor zu lassen. Niemand sollte zu dünn oder

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