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Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler

Titel: Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Stella Harald;Bongertz Glööckler
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Jahr 2002 durch die RTL-Show Deutschland sucht den Superstar , bei der sie den fünften Platz belegt hatte, bekannt geworden. Vor einigen Tagen hatte ich in der Zeitung nach einer neuen Muse gesucht – kurz darauf war mir Gracia eingefallen, sie war frisch, trendy und hatte genau die sexy Kurven, die meine Mode so gut zur Geltung brachten. Also hatte ich sie angerufen und gefragt, ob sie mich nicht zur Eröffnungs-Gala der Internationalen Funkausstellung, der IFA, begleiten wollte. Damit hatte ich offene Türen eingerannt: Gracia war schon längere Zeit Pompöös-Fan und wollte uns unbedingt einmal kennenlernen. Wir hatten uns auf Anhieb verstanden.
    Die Nachricht unseres gemeinsamen Besuchs war eingeschlagen wie eine Bombe, der Tumult war so riesig, als hätte sich Madonna angekündigt – schließlich ließ ich mich recht selten auf öffentlichen Veranstaltungen blicken, und die Kombination mit Gracia erwies sich als sehr geglückt. Wir brauchten etwa eine halbe Stunde, um uns zu unserem Tisch durchzukämpfen. Auf dem Weg, den wir nur im Schneckentempo zurücklegen konnten, wurde uns im Vorbeigehen ein Herr vorgestellt, der aussah wie eine etwas ältere und seriöse Anzug-Version des Hollywood-Schauspielers Matt Damon. Ich hatte den Mann noch nie gesehen, aber es stellte sich heraus, dass essich um Dr. Konrad Hilbers, den Vorstandsvorsitzenden von Home Shopping Europe, kurz HSE24, handelte. Ich wusste nur so viel, als dass der Sender der erste reine Shopping-Kanal in Deutschland war. Sofort hatte ich eine Eingebung.
    »Herr Dr. Hilbers, wir beide, HSE24 und Pompöös, würden doch wunderbar zusammenpassen!«
    Hilbers schaute mich sehr erstaunt an und fragte, ob das nicht ein Widerspruch sei – Pompöös und Homshopping
    Ich schüttelte den Kopf und sagte wie aus der Pistole geschossen: »Das ist kein Widerspruch! Ich habe im Laufe der Jahre viele Prinzen und Prinzessinnen getroffen. Dabei habe ich immer wieder festgestellt, dass selbst reiche Leute gerne mal ein Schnäppchen machen – und die anderen sowieso. Der Trend geht zum ›Luxus für den kleinen Preis‹. Das hat Zukunft, glauben Sie mir.« Ich holte kurz Luft. »Wie wäre das: eine preisgünstige Pompöös-Linie, exklusiv bei HSE24?«
    All das sprudelte nur so aus mir heraus und klang wie eine von langer Hand vorbereitete Argumentation, war mir aber tatsächlich in diesem Augenblick erst in den Sinn gekommen.
    Von einem Moment auf den anderen hatte ich eine konkrete Vision dessen, was mir schon lange als vage Idee im Kopf herumspukte. Seit dem Tag, als ich in Hongkong in der Badewanne gelegen und darüber nachgedacht hatte, warum Luxus eigentlich nicht für alle möglich sein sollte. Und ich war überzeugt, dass es klappen würde. Ich habe dann immer so ein Gefühl im Bauch, eine absolute Gewissheit. Das hier war die Antwort von meinen Engeln. Eine eigene Fernsehshow und Läden in ganz Deutschland – nämlich in jedem Wohnzimmer. So einfach war das.
    Hilbers gab sich begeistert, aber ich hatte den Eindruck, er kaufte mir nicht ganz ab, dass ich meinte, was ich sagte. Vielleicht dachte er, ich würde nur Small Talk machen. So ähnlich, wie Dieter und ich damals die Einladung von Gina Lollobrigida nicht ernst genommen hatten.
    Sehr ernst nahmen wir dagegen kurz nach diesem Vorfall die Einladung des russischen Botschafters Sergej B. Krylow. Der wollte, dass wir im November im Russischen Palais Unter den Linden, der größten Botschaft Europas, eine Modenschau mit Vernissage veranstalteten.
    Zunächst schickte mir der russische Gesandte Wladimir Polenow den surrealistischen Film Die russische Arche des Regisseurs Alexander Sokurow. Der Film war im Jahr zuvor der russische Beitrag bei den Filmfestspielen in Cannes gewesen. Ein Ausschnitt daraus sollte am Abend den Gästen gezeigt werden. In der bewussten Szene spaziert Katharina die Große durch den Winterpalast der St. Petersburger Eremitage – diesem berühmten Gebäude ist das Russische Palais in Berlin detailgetreu nachgebaut. Ich war nicht nur begeistert von dem kunstvoll inszenierten Film, sondern empfand ihn auch als wundervolle Inspirationsquelle. Polenow musste gar nicht mehr viel dazu sagen – ich wusste genau, warum er mir Regisseur Sokurows Meisterwerk hatte zukommen lassen …
    Im November war es so weit. Dieter und ich hatten einen Deal mit einem namhaften französischen Champagner-Hersteller an Land gezogen, der mehrere Hundert Flaschen für den Empfang vorab beisteuerte. Die

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