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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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ihm, er solle dranbleiben, er würde May fragen.
    Ein paar Minuten später war er wieder am Telefon. »Ist unterschiedlich«, sagte er.
     
    Pearce fühlte sich, als hätte ihm jemand ein Loch in die Brust geboxt und die Faust drinnen gelassen. Kein schönes Gefühl. Letztes Mal hatte er sich bei der Beerdigung seiner Mutter so gefühlt. Es hatte ein paar Tage gedauert, bis er gespürt hatte, dass sich die Hand zurückzog. Und selbst dann war ein großes, hässliches Loch geblieben.
    Ein Taxi kam an, und kurz darauf öffnete sich die Haustür von Nummer sechs. Eine junge Frau stieg ein, nachdem sie ihr Kind auf einem Kindersitz angeschnallt hatte. Sie wirkte nervös und müde.
    Wallace wohnte nebenan, Nummer acht, in einer Wohnung mit direktem Zugang zur Straße. Allein. Die Fenster auf Straßenhöhe waren verrammelt, was den Eindruck erweckte, das untere Stockwerk sei unbewohnt. Entweder das, oder Wallace mochte es echt dunkel. Oder seine Fenster waren eingeschlagen worden, und er war noch nicht dazu gekommen, sie zu reparieren.
    Da jetzt niemand im Haus war, gab es nichts, was Pearce daran hinderte, einzusteigen und es sich bequem zu machen. Wallace eine nette Überraschung zu bereiten, wenn er die Haustür öffnete. Verlockend.
     
    Als er eingehender darüber nachdachte, wurde ihm natürlich klar, dass da doch etwas war, was ihn daran hinderte. Er hatte keine Ahnung, wie er einbrechen sollte. Jedenfalls nicht unauffällig. Er konnte die Tür eintreten, aber dabei konnte er gesehen werden. Hinzu kam, wenn er irgendwelche sichtbaren Schäden hinterließ, dann würde Wallace wissen, dass drinnen jemand auf ihn wartete.
    Fürs Erste musste er einfach Abstand halten. Sich gegenüber auf die Mauer setzen und so tun, als telefonierte er übers Handy: um keinen Verdacht zu erregen. Dann Wallace erledigen, wenn er das Haus betrat.
    Jawoll. Das roch nach militärischer Präzision.
    Ah.
    War das wirklich der beste Zeitpunkt, um ihn zu überfallen?
    Vielleicht sollte er ihn besser erst mal nach Hause kommen, sich ein bisschen entspannen lassen. Dann konnte Pearce mit ihm machen, was er vor Jahren mit Priesdey gemacht hatte. Klingeln, und wenn der Wichser öffnete, ihn in Pantoffeln und mit einem Glas in der Hand überrumpeln. Ein Mann in Pantoffeln ist ein leichtes Ziel.
    Andererseits war Wallace wohl kaum ein ganz so leichtes Opfer wie der Drogendealer.
    Dieses Stück Scheiße hatte einen Ruf. Na ja, eine bestimmte Art von Ruf.
    Und vielleicht war er ja gar nicht so entspannt. Schließlich hatte Pearce im Büro nach ihm gefragt, und garantiert hatte die nervige Blondine von seinem Besuch erzählt.
    Na ja, scheiß drauf. Pearce spürte das Messer in seiner Jackentasche. Er wollte es hinter sich bringen. Daran, inwieweit Wallace gewappnet war, ließ sich nichts ändern. Und der Lauf der Gerechtigkeit ließ sich nicht aufhalten. Egal wie vorbereitet man war.
    Er wusste, dass es Menschen gab, die ihn für sein Vorhaben verurteilen würden. Menschen, die, wenn er ihnen erzählte, was seinen Liebsten zugestoßen war, für seine gewaltsame Reaktion darauf zweifellos Verständnis haben würden. Aber weil Hilda ein Hund war, hielten sie dasselbe für nicht gerechtfertigt.
    Nur ein Hund.
    Na denn, scheiß auf sie. Hilda war nicht nur ein Hund. Hilda war sein Hund.
     
    »Wallace ist der beste Verdächtige, den wir haben«, sagte Jacob zum x-ten Mal zu Flash.
    »Wir brauchen ein Geständnis von ihm«, sagte Flash. »Nur so können wir sicher sein.« Er schaufelte einen Batzen Sahne auf sein viertes scone.
    »Ich glaube nicht, dass Pearce da mitspielt.«
    »Nach dem, was Wallace mit seinem Hund gemacht hat?«
    »Wallace wird bestreiten, dass er ihn auch nur angefasst hat.«
    »Aber das wird ihm Pearce ja wohl kaum glauben, oder?« Flash biss von seinem Gebäckstück ab, kaute eine Weile und sagte dann: »Hör zu, ich bin sicher, dass Pearce nichts gegen ein paar Minuten Folter einzuwenden hätte. Vermutlich fände er die Idee sogar ziemlich gut.«
    »Dann musst du ihn anrufen. Er hat vielleicht bereits andere Pläne.«
    Es klingelte an der Tür. Flash stand auf.
    »Das wird Norrie sein«, sagte Jacob. »Die Tür ist offen. Er kommt schon selber rein. Du rufst Pearce an.«
     
    Pearce gab gerade vor, mit dem Handy zu telefonieren, als es klingelte. Er drückte die grüne Taste und sagte: »Reden Sie.«
    Flash Baxter. Schon wieder. Pearce sollte ihm einen Gefallen tun. Er bat Pearce, Wallace zu foltern.
    »Was soll ich machen?«, fragte

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