Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hard Rock Vampir

Hard Rock Vampir

Titel: Hard Rock Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
sagte der Kleine im schwarzen Anzug.
    Der Blues Brother neben ihm nickte anerkennend.
    Der Banker lächelte schief. »Sie sind ein Teufelskerl, Morgus.«
    »Und was nun?«, fragte ich. »Wird es Krieg geben?«
    »Die Zeit wird es zeigen«, sagte der Kleine.
    »Sagen Sie …« Ich schüttelte den Kopf und rieb meine vor Stress juckenden Augen. »Sind Sie wirklich Invisiblos?«
    »Selbstverständlich sind wir das«, sagte der Banker. »Was glauben Sie denn?«
    Ich nickte. Ja, was glaubte ich? »Na klar seid ihr das. Na klar …«
    Eva und ich wollten raus aus diesem Haus. Wohin man blickte, kamen Sicherheitsleute aus dem Nichts. Wie Unsichtbare, dachte ich sarkastisch.
    Die drei Männer in den schwarzen Anzügen standen nebeneinander und blickten Eva und mir nach. Die Lösung entfaltete sich vor mir wie die Blüte einer Rose. Ich hatte, ohne es zu ahnen, einen Auftrag für sie erledigt. Den Auftrag schlechthin. Einen Auftrag, den sie selbst nicht ausführen konnten. Die Regeln! Ich hatte dem Teufel geholfen, den Teufel zu töten.
    Sie hatten ein Problem weniger.
    Die drei Abtrünnigen waren tot.
    Sie nickten mir zufrieden zu. Der Kleine lächelte und blinzelte verschwörerisch. In diesem Moment erkannte ich, dass ich recht hatte, dass die drei Männer alles das von vorneherein geplant hatten. Sie wollten, dass ich ihr Killer war, weil ich besonders war, stärker als andere, gewiefter und unendlich grausam.
    Ich würde meinen Arm dafür geben, dass sie es waren, die Copperfield um Hilfe gebeten hatten. Hatten sie nicht gesagt, sie würden jeden warnen, hinter dem ein Abtrünniger her war? Und warum warnten sie Roggs nicht?
    Ich blickte noch einmal zurück. Der Blick des Kleinen und mein Blick verhakten sich.
    »Er hat Sie verraten«, rief der Kleine mir zu.
    Er hatte meine Gedanken erahnt. Ich nickte schmallippig. Yepp, wir verstanden uns.
    Sie winkten.
    Der Blues Brother nahm seine Brille ab und zwinkerte mir aus strahlend blauen Augen zu.
    Dann lösten sich die Invisiblos in Luft auf und waren verschwunden.
    Ich legte Eva einen Arm um die Schultern und zog sie an mich. Sie blickte auf ihre Finger, die langsam aber stetig nachwuchsen.
    „Die Welt der Menschen ist voller Wahnsinn“, sagte ich.
    „Ja“, sagte sie. „Aber die Welt der Magie auch.“
    Ich runzelte die Stirn. War das so?
    Ja, so war es, und das erfuhr ich wenig später.

18

    Eva flog zum Yosemite Park, um ihre Privatsachen zu holen, dann wollte sie zu mir kommen. Bei mir wohnen? Sah so aus. Das ging ganz schön schnell, aber es war ein überschaubares Abenteuer. Eines, das mich vielleicht den Verstand, aber nicht den Kopf kosten konnte.
    Ich fand mein Auto vor der Tür. An der Windschutzscheibe klemmte ein Zettel. „Gut gemacht. Ölwechsel fällig. Danke. Gruß Dargos!“ Ich grinste und kehrte in mein Loft zurück.
    Joe Hall nickte freundlich, stand auf und schob eine CD in den Player. Ich war kurz davor, zur Salzsäule zu erstarren.
    Joe Hall?
    Der gute Joe »Schwätzer« Hall war mausetot und drückte den On -Knopf. Er war es, etwas verändert, mit Vollbart und Brille, aber eindeutig er selbst. Und er hatte seinen Kopf auf den Schultern.
    Ich hörte meinen Song, Eve, My Sweethard, Devil’s Daughter . Er klang fantastisch.
    »Na, gefällt er dir?«, fragte Joe und warf sich auf mein Luxus-Sofa.
    Und wie der Song mir gefiel. Er würde ein Hit werden, so wahr ich Darian Morgus hieß. Ein Superhit sogar!
    »Nun glotz nicht so und setze dich«, lud er mich zu mir ein. »Schade, dass du kein Bier hast. Überhaupt ist dein Kühlschrank ziemlich leer. Abgesehen von ein paar Gläsern mit roter Farbe.«
    »Yepp.« Mehr brachte ich nicht raus. Ich setzte mich und starrte den Toten an.
    »Mann, ich lebe. Oder dachtest du wirklich, ich würde mich auf einen Unsichtbaren einlassen?«
    »Nee«, log ich.
    Der Song ging zum Gitarrensolo. Großartig. Das war ich? Magie, pure Magie.
    »Ich glaube, ich muss dir mal erklären, was ein Maradok ist.“
    „Ich weiß es.“
    Er starrte mich an und grinste schräg. Er räusperte und fasste sich. „Okay. Die Leute vergessen immer, dass ein Maradok nicht nur Kreativität saugt, sondern auch Gedanken lesen kann. Als ich ins Büro von Jan Schaffer kam, den von Vigil-Music, bekam ich sofort spitz, dass er einen Invisiblo angeheuert hatte, der mich töten sollte. Ich überlegte, sein Hirn zu grillen, aber dann wäre ein anderer gekommen und hätte mir einen Killer auf den Hals gehetzt. So wusste ich wenigstens, woran ich

Weitere Kostenlose Bücher