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Hard Rock Vampir

Hard Rock Vampir

Titel: Hard Rock Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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nach vorne, erwartete, direkt in die Klinge zu laufen und spürte ihn. Ich schleuderte ihn weg. Stolperte er? Ich setzte nach.
    In meinem Vampirkörper brauste es, meine Muskeln schienen zu explodieren, mein Schädel riss fast ausweinender.
    Dann geschah etwas Seltsames.
    Ich sah ihn!
    Sah den Invisiblo!
    Bevor ich mein Erstaunen runterschlucken konnte, kamen Kinder aus den Zimmern. Liebe Güte, sie waren Kinder, die nicht gehorchten, wenn eine Horrorgestalt ihnen etwas befahl. Warum auch? Es war schließlich ein Riesenspaß. Sie wollten wissen, was den Lärm verursachte, warum geschrien wurde. War doch klar.
    »Ins Zimmer!«, rief ich. »SOFORT!«
    Sie quiekten, lachten, zogen sich zurück.
    Vor mir stand ein Mann im schwarzen Anzug, eine Kopie von Ben Stiller. Freundliche Augen, jüdische Gesichtszüge und ein Lächeln, das mich bis auf die Knochen erkalten ließ.
    »Warum siehst du mich?«, knurrte er.
    »Ich weiß es nicht.«
    Er wog sein Schwert in der Hand und verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere. Er wirkte unlaublich geschmeidig, sehr kämpferisch und überlegen.
    »Du hast ihn getrunken«, sagte er. Sogar seine Stimme klang nach Stiller.
    »Du meinst deinen Killerkumpan?«
    »Maratus. Ja. Du hast Maratus getrunken.«
    »Na und?«
    »Deshalb siehst du mich und niemand sieht dich.«
    He?
    »Darian, wo bist du?«, rief Eva. »Verdammt, wo bist du hin?«
    Und ich begriff. Ich war unsichtbar. Ich war ein Invisiblo. Ich war etwas, dass ich nicht sein durfte, nicht sein konnte und war es doch.
    »Sein Blut«, sagte Tiranius. »Ab sofort bist du einer von uns, wenn du es sein willst.«
    »Und dennoch willst du mich töten?« Nachdenken kam später. Nicht jetzt, so schwer es fiel.
    »Es sind nicht meine Regeln. Oder du gibst den Weg frei und lässt mich zu den Kindern. Dann lasse ich dich gehen.«
    Jemand brüllte markerschütternd. Es war Donald Rumsfeld. Er kroch die Treppe hoch und seine Mitpolitiker versuchten, ihn festzuhalten. Frauen weinten, Männer wiesen zu uns hoch. Sie waren komplett aus dem Häuschen, doch niemand traute sich zu den Kindern. Niemand hatte genug Mut, um die Enkel zu schützen.
    „LINDA!“, schrie er.
    Ich spuckte angewidert aus.
    Nur Rumsfeld tat es. Er wollte zu seiner Enkeltochter. Er wollte nicht mit ansehen, wie sie starb. Er war ein harter Brocken, fürwahr. Konsequent bis auf die Knochen. Er würde für sein Enkelkind sterben, das war deutlich. Er wehrte sich, er erklomm noch eine Stufe. Man hielt ihn am Jackett fest, Knöpfe platzen von seiner Brust. Die Brille rutschte ihm auf die Nasenspitze. Schweiß tropfte von seinem Gesicht. Ich sah ihn etwas rufen, doch ich hörte ihn nicht mehr, dafür hörte ich die Stimme von Tiranius.
    »Menschengewürm, Vampir! Sie gehen uns nichts an. Das einzige, was sie interessant macht, ist ihr Geld.«
    Eva rang mit sich. Was sollte sie tun? Sie stützte sich auf die Balustrade, starrte zu Tiranius und mir, ohne uns zu sehen und dann huschte sie blitzschnell an uns vorbei, wobei sie sich zurückverwandelte, ihre starke Position aufgab, um zu den Kindern zu gehen. Ich hörte sie rufen. »Alle hierher. Alle in dieses Zimmer.«
    Fünf, sechs Winzlinge stolperten an uns vorbei in das Nachbarzimmer und Tiranius’ Blick folgte ihnen. Er schmunzelte. »Hörst du sie lachen? Das, mein Freund, ist Magie. Kinderlachen bringt die Welt zum Wanken, Kinderlachen lässt die Sonne strahlen. Sie sind die einzigen reinen Wesen. Wie Welpen. Ohne Arglist. Noch nicht. Nur Instinkt und die Hoffnung, dass Erwachsene für sie da sind und ihre Probleme lösen. Ich werde ihnen das Lachen nehmen. Kopf für Kopf, Knochen für Knochen.«
    »Nein, das wirst du nicht«, sagte ich bitterruhig. »Du fürchtest mich und nun, da ich dich sehe, hast du keine Chance gegen mich.«
    Rumsfeld fluchte und erklomm eine weitere Stufe.
    Frauen fingen an zu kreischen. Hilflos und feige.
    Tja, auf Opa und Oma war doch nicht immer Verlass, nicht wahr?
    »Sie trauen sich nicht zu uns hoch«, sagte Ben Stiller. »Obwohl für ihre Augen der Flur leer ist und deine schöne Blonde die neue Nurse spielt, trauen sie sich nicht nach oben. Sie haben kein Rückgrat. Ich wüsste gerne, was sie morgen ihren Kindern erzählen.«
    »Ja, es ist bitter«, gab ich zurück.
    »Du würdest für die Kinder sterben?«
    »Das würde ich. Sie sind es wert. Sie haben ihr Leben noch vor sich.«
    Er hob Stillertypisch eine Augenbraue und ich kam mir vor wie Nachts im Museum . »Dann sterbe.«
    Sein

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