Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
Vom Netzwerk:
entfernt worden, Unkräuter ausgezupft, die Wege freigeschnitten und geharkt.
    Ein raschelndes Geräusch ließ ihn nach links blicken. Er sah zwei blonde Kinder, einen Jungen und ein Mädchen, in Ursulas Parzelle. Die beiden Kinder gruben sorgsam einen abgestorbenen Palmenschössling aus. Ursulas Parzelle war nicht so gut gepflegt worden wie die von Rachel, doch auch hier waren Anzeichen von frischer Gartenarbeit zu sehen. Haufen von toten Ästen und trockenen Blättern säumten den Weg und warteten auf ihre Kompostierung. Kleinere Zweige und Laubreste wurden natürlich in der Parzelle belassen, doch größere Mengen wurden mit der Hilfe von Nano mit begrenzter Lebensdauer in Muttererde zurückverwandelt.
    Die Kinder bemerkten ihn und ließen die Palme halb ausgegraben stehen, bewegten sich schweigend fort, um sich mehrere Meter von ihm entfernt hinzukauern. Sie hielten die Köpfe gesenkt und mieden seinen Blick, während sie Unkraut jäteten. Es bedrückte Gabriel. Beim letzten Mal, als er hier gewesen war, hatten die Leute – und zwar alle – einander gegrüßt und miteinander geredet, wenn sie sich begegneten.
    Rachel hielt sich in der Wohnküche auf, zusammen mit ihrem Dad und einer Erdgeborenen, bei der es sich um Kara handeln musste, Franks vertragliche Partnerin. Drei Kinder saßen nebeneinander am Küchentisch und aßen Toast und Bananen. Ein starker Geruch nach Minze hing in der Luft. Rachel sah aus, als sei sie gerade erst aufgestanden. Sie trug ihr langes Haar immer noch offen und ungekämmt, doch sie wirkte ein wenig freundlicher. Sie sah lächelnd zu ihm auf und sagte: »Eigentlich hatte ich gehofft, mein Besuch würde länger als ein paar Stunden dauern.« Ironie! Sie hatte einen Sinn für Ironie entwickelt.
    Frank schaute Rachel böse an und warf rasch ein: »Guten Morgen, Gabriel, es ist uns eine Freude, Sie wieder hier zu haben. Wir sind froh, Sie zu sehen.«
    Kara reichte ihm die Hand zu einem förmlichen Gruß.
    Gabriel schaute hinüber zu Rachel und sah, wie sie sich mit aller Kraft bemühte, ihn zu ignorieren. Irgendwann sagte sie schließlich: »Und, Gabriel, was steht als Nächstes für mich auf dem Programm?«
    »Du und ich führen eine Bodenbegutachtung durch. Während du packst, werde ich mich mit deinem Dad unterhalten. Ich möchte gern seine Meinung darüber hören, wie sich die Situation hier entwickelt hat, während wir kalt waren.«
    Rachel verließ das Zimmer. Kara raffte sich auf und räumte das Geschirr ab. »Ich bringe die Kleinen zur Schule.«
    Frank nickte, und Kara scheuchte die Kinder zur Tür. »Jacob, Justin, Sarah – auf geht’s! Ihr kommt noch zu spät.«
    Einer der Zwillinge wandte sich um und schaute Frank an. »Können wir nicht hierbleiben? Ich würde viel lieber Gabriel zuhören.«
    Frank schüttelte den Kopf, doch er winkte ihnen nach, als Kara die drei Kleinen zur Tür hinausmarschieren ließ.
    Gabriel fühlte sich seltsam unbeholfen. »Kara macht einen netten Eindruck, und die Kinder sind prächtig«, sagte er.
    »Danke. Kara wird uns bald verlassen.« Franks Stimme klang schmerzlich berührt. »Ich bin wirklich froh, dass Sie zurück sind. Unser Leben hat besser funktioniert, solange Sie hier waren.«
    »Ich bin sicher, Shane und Star haben gute Arbeit geleistet«, sagte Gabriel und bediente sich an einem Stück Brot von der Küchentheke.
    »Aldrin ist für uns ein härteres Pflaster geworden. Es fällt mehr Arbeit an. Es sind auch mehr Genehmigungen und Bewilligungsschritte nötig, um irgendetwas erledigt zu bekommen. Ich meine, Sie, die Räte, hatten schon immer Regeln und Bestimmungen, aber es kommt einem vor, als gäbe es mittlerweile so viele davon, dass es uns aufhält, während die Arbeitslast immer nur noch größer wird. Shane ist sehr streng zu uns. Sogar zu mir. Früher hat es noch etwas bedeutet, wenn man der Ersten Generation angehört hat.« Frank lehnte sich mit unbehaglichem Blick in seinem Sessel zurück. »Die Leute – die Erdgeborenen, hauptsächlich, aber auch viele von den Räten –, sie behandeln uns wie … wie schlecht gebaute Maschinerie. Mondgeboren zu sein ist ein Fluch. Ich frage mich, wie sich das alles entwickeln wird, wenn es noch mehr von uns gibt … Werden wir immer und ewig nur tun, was Sie uns sagen?«
    Gabriel schüttelte über die verschleierte Drohung den Kopf. »Frank, das müsst ihr. Wir geben euch so viel Selbständigkeit, wie wir nur können.« Er wechselte das Thema. »Wie geht es Rachel?«
    »Besser, als ich

Weitere Kostenlose Bücher