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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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Schiff gegangen ist, oder vielleicht, weil sie nicht zurückgekommen ist.«
    »Rachel ist uns freundlich gesinnt.« Zumindest war sie das einmal. Seit wir sie aufgewärmt haben, ist sie nicht besonders freundlich gewesen. »Sie und Harry waren in der letzten Schicht meine besten Schüler, und ich hatte geplant, beiden die Führung von Pflanzmannschaften zu übertragen. Harry ist ein umsichtiger Ingenieur, und Rachel ist kreativ und hat ein gutes Gespür für Ökosysteme.«
    Star war noch nicht fertig: »Ehrlich, Gabriel, es ist fast schon ein bisschen unheimlich. Geh mal hin und wirf einen Blick auf ihre Gartenparzelle. Sie ist sauberer und besser gepflegt als die von irgendwem sonst. Dylan – das ist Harrys und Glorias ältester … er behelligt uns mit jeder Kleinigkeit im Zusammenhang mit Rachels Parzelle, weit mehr als wegen seiner eigenen. Seine ist gut, aber ihre … ihre hält er in perfektem Zustand. Und er kann Rachel nie kennengelernt haben. Er ist erst zur Welt gekommen, nachdem du sie schon aufs Schiff mitgenommen hattest. Für ihn und seine Leute ist es eine Art Familienangelegenheit, und mir kommt das Ganze sonderbar vor. Ich meine, es ist nichts Schlimmes passiert, aber es wäre vielleicht gut zu wissen, ob sie in Rachel eine Heldin sehen oder nur eine Freundin, auf die sie aufpassen. Wenigstens ist sie am Leben, sodass sie aus ihr nicht auch noch eine Märtyrerin machen können.«
    »Hat irgendwer sie überwacht?«, fragte Gabriel.
    Shane sagte: »Hin und wieder –«
    »Wer hat denn für so was Zeit?«, schäumte Star. »Du wirst schon sehen, wie das hier läuft.« Mit einem Löffel füllte sie stark pfeffrig duftenden Fischeintopf in Suppenschalen. »Alle Datenströme der Welt nutzen nichts, wenn man nicht die Zeit hat, sie zu sichten.«
    »Wir könnten Astronaut einsetzen, um bei der Überwachung zu helfen.«
    »Vielleicht«, meinte Shane nachdenklich. »Aber ich bin nicht sicher, ob das so eine gute Idee wäre.«
    »Ich auch nicht.« Gabriel schüttelte den Kopf. »Aber irgendetwas müssen wir tun.«
    Star kam wieder zurück zum Thema. »Deine Rachel wird vielleicht sogar einen gewissen Einfluss haben, da Harry und Gloria de facto so etwas wie Anführer unter den Mondgeborenen sind.« Sie setzte sich an den Tisch und bedeutete Shane und Gabriel mit einem Wink, sich zu ihr zu gesellen. »Esst!«
    »Ich frage mich, ob Rachel etwas davon weiß …« Gabriel setzte sich und probierte den Eintopf. Er war schmackhaft, warm und würziger als die Schiffsverpflegung. »Das ist gut!«
    »Oh«, warf Shane ein, »manchmal sehe ich auch Andrew in Rachels Parzelle.«
    »Nein, sag es mir nicht – er zertrampelt den Boden und reißt gesunde junge Bäume aus.« Gabriel verdrehte die Augen.
    »Nein, er jätet das Unkraut.«
    Gabriel hätte fast den Löffel fallen lassen. »Andrew hat immer noch keinerlei Datenzugang?«
    »Er hat eine eingeschränkte Com-Verbindung, sodass er Eruptionswarnungen empfangen oder uns verständigen kann, wenn er in Schwierigkeiten ist. Aber er bekommt keine Daten, nicht einmal Zugang der untersten Stufe zu Datenpods, geschweige denn zum Gemeinschafts-Datenpool. Aber weißt du«, fügte sie nachdenklich hinzu, »er hat uns auch nie um irgendwelche Daten gebeten.«
    In Gabriel erwachte von neuem die Wut auf Liren, weil sie ihn nicht geweckt hatte. Vielleicht sollte er Ali aufwecken – sie hatte immer einen guten Draht zu den Kindern gehabt. Die nunmehr alle miteinander erwachsen waren. Doch Ali aufzuwecken war keine gute Idee, wenn er seine ungeteilte Aufmerksamkeit Erika widmen wollte. Und das wollte er. Gabriel seufzte. Er hatte sich einfach nur ein paar Wochen mit Erika entspannen wollen, sobald sie warm war. Die Chancen dafür sahen mager aus.
    Nachdem sie das Geschirr abgeräumt hatte, holte Star eine lange Blockflöte hervor, Shane setzte seine Wassertrommel zusammen, und Gabriel sang und spielte Gitarre. Sie verbrachten Stunden damit, alte Raumfahrersongs zu singen und erfanden neue Lieder bis in die frühen Morgenstunden. Beim ersten Tagesanbruch waren Gabriels Fingerspitzen wund und empfindlich.
    Er konnte sich nicht erinnern, wann er sich zum letzten Mal so gut gefühlt hatte.

KAPITEL 31
    GEL ÄNDETOUR
     
    Am nächsten Morgen begab sich Gabriel zum Unterrichtswald.
    Es war in der Tat auffällig; Rachels Parzelle war ein perfekter Garten. Gabriel blieb reglos stehen und erkannte Einzelheiten, die auf eine intensive sorgfältige Pflege hindeuteten; abgestorbene Blätter waren

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