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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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Eruptionsschutzmaßnahmen und …«
    »Immer langsam«, unterbrach ihn Gabriel lachend. »Wir haben, was wir haben. Wir können vielleicht Kinder in die Welt setzen, aber wir sind nicht in der Lage, Räte zu produzieren. Mal sehen – die Schichten dauern fünf Jahre, und wir können nächste Schicht damit anfangen, den Teilchenbeschleuniger zu bauen. Von nun an wird es nicht mehr lange dauern, bis ein Ende in Sicht ist. Vielleicht zehn Fünfjahresschichten, höchstens. Wie sieht es mit den Erdgeborenen aus?«
    Shane dachte darüber nach. »Die Erdgeborenen tun einen Großteil der Arbeit, die eine Ausbildung und spezialisierte Fertigkeiten erfordert, und sie beaufsichtigen auch Arbeitsmannschaften aus Mondgeborenen. Aber die meisten gehen so schnell sie nur können zurück auf die John Glenn.« Shane begann hin- und herzulaufen. »Einige entwickeln so starke Bindungen an ihre Familien, dass sie hierbleiben. Es ist harte Arbeit, so viele Leute bei der Stange zu halten. Die Umstände sind so völlig anders als das, was sie erwartet haben. Es ist schwer für sie. Und wir haben nicht genügend Zeit, um ihnen dabei zur Seite zu stehen.«
    Star reichte Shane drei Gläser. »Es gefällt mir sowieso schon nicht, dass ich hier bin, aber dass ich mich hier zu Tode arbeiten soll, gefällt mir noch viel weniger. Ich habe gehört, dass du Mondkinder trainiert hast, damit sie uns etwas von dieser Bürde abnehmen können?«
    »Allerdings«, sagte Gabriel. Bitter fügte er hinzu: »Zumindest habe ich das einmal getan. Ihr tut das nicht?«
    »Es steht nichts davon in unseren Arbeitsplänen. Jedenfalls nicht im Augenblick.« Shane war nicht zu Scherzen aufgelegt. »Ganz im Ernst – wir haben einfach keine Zeit, auch noch Mondkinder auszubilden. Sie würden eine Universitätsausbildung brauchen, um all das hier zu managen. Sie haben nicht den Hintergrund für wirklich komplexe Aufgaben – ich bin schon erstaunt, dass wir sie überhaupt dazu bekommen, zu lesen und sich Aufzeichnungen zu machen.«
    Star schaute aus der Küche herüber. »Die meisten scheint es ohnehin nicht sonderlich zu interessieren.«
    Gabriel krümmte sich innerlich. Natürlich tat es das nicht -nicht, wenn sie wie Sklaven behandelt wurden. Seine Schüler waren intelligent genug gewesen, um andere Mondgeborene zu führen – vielleicht nicht, um Erdgeborene zu führen, aber ganz bestimmt, um Teams anderer Mondgeborener bei einfachen Aufgaben zu leiten. Rachel und Harry und Gloria – ihnen hatte Selene etwas bedeutet. »Lasst mich euch Rachel vorstellen …«
    »Nun, ich werde deine Rachel kennenlernen. Aber sie ist trotz allem keine Erdgeborene oder Rätin – ich sehe nicht, wie sie uns wirklich helfen könnte, selbst mit ihrer zusätzlichen Ausbildung. Das hier ist nicht das gleiche Chaos, das wir dir und Ali am Ende der letzten Schicht hinterlassen haben. Es ist eine völlig andere Art Chaos. Man hat das Gefühl, als wäre der Hohe Rat paranoid geworden.«
    Gabriel beschloss, diesem Gerücht nicht noch zusätzliche Nahrung zu verleihen. Er vermutete, dass die Verantwortung dafür vor allem bei Ma Liren zu suchen war. Er nahm sich vor, darüber einmal mit Cläre und Kyu zu reden, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergab.
    Er warf ein: »Mir hat niemand etwas anderes erzählt.«
    »Sei bloß vorsichtig, mein Freund. Eigentlich hätte es nur noch ein paar Wochen dauern sollen, bis wir planmäßig in Kryo gegangen wären. Jetzt steht auf einmal kein Datum mehr fest«, sagte Star. »Weißt du etwas darüber?«
    »Nein, bedaure«, entgegnete Gabriel.
    »Ich bin hier fertig«, erklärte Star. »Ich bin reif für eine lange Zeit auf Eis.«
    Gabriel lehnte sich hinüber und gab ihr einen flüchtigen Kuss. »Eines Tages werden wir Ymir sehen, und es wird all die Mühe wert gewesen sein.«
    »Wie lange noch, bis du Erika aufweckst?«, fragte Shane.
    »Zehn Tage. Das ist dann auch alles, was ich an Zeit habe, um Rachel bei der Gewöhnung an den Zeitsprung zu helfen und dafür zu sorgen, dass sie etwas Nützliches zu tun bekommt.«
    Shane wandte sich zu Gabriel um, und sein Lächeln verschwand. »Nun, da wir gerade über Rachel sprechen – hast du schon Bekanntschaft mit dem ›Rachel-Kult‹ gemacht?«
    »Hm?«
    Star erläuterte: »Die älteren Mondkinder pflegen ihren Garten im Wald. In erster Linie sind es Harry und seine Familie, die Kinder mit eingeschlossen, und einige Freunde von ihnen. Ich glaube, sie ist für sie eine Art Symbolfigur – vielleicht, weil sie aufs

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