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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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geglaubt hätte. Aber es ist schwer für sie. Ich hoffe nur, sie hat bei alledem so viel gewonnen, wie sie verloren hat.«
    Gabriel sah Bedauern gemischt mit Zorn in Franks Zügen und beobachtete dann, wie sich eine Maske der Freundlichkeit über Franks Augen legte. Es stimmte Gabriel traurig; er und Frank hatten früher einmal so eng zusammengearbeitet, dass sie beinahe Freunde geworden wären.
    Frank fuhr fort: »Es ist seltsam, wie Sie sie zurückgebracht haben und dass sie so jung aussieht wie damals, als Sie sie mit fortgenommen haben. Es macht sie in gewisser Hinsicht zu etwas Besonderem, und es macht mir Angst. Ich weiß nicht, wie die Leute auf sie reagieren werden.«
    »Es tut mir leid, dass sie so lange kalt war«, sagte Gabriel. »Die verlorene Zeit wird schwer für sie zu verwinden sein – vorgesehen war eigentlich ein Jahr.«
    »Rachel hat mir erzählt, dass Sie kalt waren, als der Beschluss gefasst wurde.«
    Rachel erschien wieder mit einem Rucksack und ihren Schwingen. »Wann werde ich zurückkommen?« Wieder dieser ironische Tonfall. »Oder sollte ich es inzwischen besser wissen und gar nicht erst fragen?«
    »Ich muss in weniger als zwei Wochen wieder auf die John-Glenn gehen. Wir werden vorher zurück sein.«
    Gabriels Plan sah vor, sieben Tage auswärts zu verbringen, jeden Morgen einen neuen Lagerplatz zu suchen und die Nachmittage zu nutzen, um den Gesundheitszustand des Urwalds zu dokumentieren. Er hatte die Daten bereits durch den Computer laufen lassen, doch er wollte die Arbeit berühren und fühlen. Er wollte Zeit zum Nachdenken haben und auch, um Rachels Anpassung zu bewerten.
    Seine Planung offenbarte bereits die ersten Mängel. Regenwolken türmten sich im Westen auf, und er hatte keine große Lust, in einen Sturm hineinzufliegen. Rachel saß still neben ihm, zeichnete Daten auf, sobald er sie ihr zukommen ließ, und reagierte kaum auf irgendetwas sonst. Sie wirkte in sich gekehrt, aber weniger zornig. Keiner von beiden brachte das Gespräch auf die Momente, in denen Gabriel Rachel nach der Nachricht von Ursulas Tod in den Armen gehalten oder die Ungehorsamkeit, die sie später an den Tag gelegt hatte. Die Zeit ihres Flugs war erfüllt von unbehaglichem Schweigen.
    Die ersten beiden Tage waren nass und regnerisch. Gabriel und Rachel stapften durch die älteren Pflanzungen mit den höheren Bäumen und hofften, das Blätterdach über ihnen werde den Regen abhalten. Es fiel jedoch genügend Nässe hindurch, dass ihre Kleidung klamm blieb und sie sich unwohl fühlten. Matsch blieb ihnen an den Schuhen kleben, und beim Gehen entstanden schmatzende Geräusche.
    Dem Urwald war die inzwischen vergangene Zeit anzusehen. Blumen standen in prachtvoller Blüte, Aufsitzerpflanzen hielten sich an Ästen fest, Lianen hingen in den Bäumen, und dreimal sahen sie leuchtend grüne Vögel.
    Rachel leistete ihren Anteil am Sammeln und Untersuchen von Proben. Gegen Ende des zweiten Tages fiel Gabriel auf, dass Rachel sogar trotz des ständigen Regens eine tiefe Verbundenheit mit den Urwaldpflanzen zeigte. Sie gab glückliche Äußerungen von sich, wenn Bäume besonders gut aussahen und war betrübt, wann immer ein Baum einen weniger gesunden Eindruck machte. Sie war gewillt, Stunden mit dem Entnehmen von Bodenproben zu verbringen und für jeden Ort, an dem Gewächse erkrankten, Abhilfeempfehlungen zu finden. Sie und Gabriel stießen auf einen Bereich, in dem zehn Bäume abgestorben waren; Rachel analysierte den Boden und das, was von dem getrockneten Laub übrig war, und stellte schließlich fest, dass in der ganzen Gegend der Boden den falschen Säuregehalt aufwies. »Wir müssen hierbleiben und das in Ordnung bringen«, sagte sie.
    »Dadurch verlieren wir unnötig Zeit. Ich werde ein Team herschicken.«
    Rachel baute sich breitbeinig vor ihm auf und schaute ihn böse an. »Hast du uns nicht immer gesagt, wir sollen die Dinge selbst in Ordnung bringen? Außerdem gibt es nach dem, was Dad erzählt hat, nicht genügend Leute, um all die Arbeit zu erledigen. Und wir sind sowieso schon hier.«
    Gabriel lachte und half ihr dabei, herauszufinden, welche Stoffe sie dem Boden zuführen mussten.
    Während sie unterwegs waren, umgab sich Rachel mit Datenfenstern und rief Informationen aus der Bibliothek ab oder verbrachte ihre Zeit mit den Pflanzen – sie berührte sie oder drehte prüfend Blätter um, die sie sich genauer anzuschauen wollte. Ihre Konzentration war schon beinahe unheimlich, und die meiste Zeit über

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