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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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jegliche Chance, sich an ihnen vorbeizuschlängeln. »Nicht, bis du zugibst, dass du nicht hierher gehörst!« Sams Stimme klang schneidend, und Rachel warf einen prüfenden Blich auf ihr Armbandgerät. Ja, es sendete nach wie vor an Astronaut und Treesa.
    Sam streckte die Hände nach ihr aus.

KAPITEL 34
    KAMPF DER WORTE
     
    Rachel wich einen Schritt zur Seite aus und versuchte, Sam und Rudy gleichzeitig im Auge zu behalten. Sie hörte, wie Beth scharf einatmete.
    Eine weitere Stimme erklang abseits des Wegs. »Willst du das wirklich, Sam?«
    Sam hielt mitten im Schritt inne. Seine Hände sanken an den Seiten herab.
    »Sie werden nur noch mehr neu aufgewärmte Erdgeborene herschicken, um dir Anweisungen zu geben und dich zu unterrichten. Ich dachte, von denen hättest du bereits genug.« Der Sprecher, ein hochgewachsener Mann in Nicks Alter, trat zwischen Sam und Rachel auf den Weg.
    Augenblicklich verschwanden Wut und Hohn aus Sams Stimme. »Hhh-hallo, Andrew.«
    Rachel hätte ihn jederzeit wiedererkannt. Der Ausdruck von kaltem Zorn in seinem Gesicht hatte sich nicht verändert. Andrew wirkte genau so wie damals, als sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte – kühn, hart und unversöhnlich.
    Andrews Blick zuckte kurz in Rachels Richtung. »Sag ihm, weshalb du ihn hast durchfallen lassen.«
    Rachel wollte Andrews Anweisungen nicht Folge leisten -sie musste es irgendwie schaffen, die Kontrolle über die Situation zu behalten, sonst würde sie bei Sam oder Rudy nie mehr Respekt genießen. »Das weiß er ganz genau. Sam kann dir selbst sagen, wie viel er gelernt oder nicht gelernt hat.«
    Niemand reagierte darauf. Rachel nutzte die Gelegenheit, um Andrew zu mustern. Er war schmal und hochgewachsen, und an Hals und Armen traten Muskelstränge hervor. Eine Narbe schlängelte sich an der Außenseite seines linken Arms hinunter. Er trug noch immer metallene Armreifen. Seine Haare waren kurz geschoren. Wie ein Schlag traf sie die Erkenntnis, dass Andrew zu einem attraktiven Mann herangewachsen war. Er war körperlich bei weitem kräftiger als die meisten anderen Mondkinder. Noch vor einem Augenblick hatte sie damit gerechnet, gegen die beiden Schüler kämpfen zu müssen. Nun wusste sie nicht, was sie tun sollte. Sie sah Andrew direkt ins Gesicht.
    »Nun«, sagte er, »freust du dich nicht, einen alten Freund wiederzusehen?«
    Rachel machte einen Schritt zurück und schob Beth erneut hinter sich.
    Andrew sah Sam und Rudy an und sagte: »Ich will euch nicht noch mal dabei erwischen, wie ihr Rachel belästigt! Geht jetzt.«
    Die beiden verschwanden im Gebüsch.
    Rachel hörte das Krachen ihrer Schritte im trockenen Laub, als sie sich entfernten, und ertappte sich bei dem Wunsch, die beiden wären nicht gegangen. Andrew machte ihr größere Sorge als Sam und Rudy.
    Beth klang froh, als sie rief: »Hi, Andrew, vielen Dank! Die beiden haben sich wieder wie Rüpel benommen. Das macht mich so wütend! Ich weiß nicht, was sie gegen Rachel haben.«
    Andrew sprach sanft zu dem jüngeren Mädchen. »Rachel hat mehr Macht als sie, und sie verstehen sie nicht. Als ich so alt war wie Sam, bin ich auch oft sauer auf sie gewesen.«
    Was meinte er damit? »Sam erinnert mich an dich«, sagte Rachel.
    »Weil ich so war wie er.« Seine Stimme klang fest und beherrscht, und als er sie diesmal anschaute, sah sie in seinem Blick nacktes Verlangen. Es machte ihr Angst. Was wollte er von ihr?
    Seine Stimme war seltsam sanft, als er sagte: »Lauf schon mal vor, Beth – ich muss mit deiner Namensvetterin noch etwas besprechen.«
    Beth lächelte Rachel zögernd zu, doch sie gehorchte Andrew ebenso prompt wie es zuvor Sam und Rudy getan hatten und ging davon. Sie schaute einmal zurück, als wollte sie sagen »Keine Sorge, es ist schon okay«, dann verschwand sie um eine Biegung und war fort.
    Rachel war allein mit Andrew. Wieso tat jeder, einschließlich Beth, was er wollte?
    Andrew blickte zu Boden, verlagerte sein Gewicht aufs andere Bein, sah schließlich wieder zu ihr auf und suchte in ihren Augen nach etwas, das er nicht zu finden schien. »Es tut mir leid. Ich schulde dir das schon seit langer Zeit. Eine echte Entschuldigung. Ich habe den Baum damals wieder eingepflanzt, Rachel, aber er ist abgestorben. Dass der Baum stirbt, hatte ich nicht gewollt – ich hatte Harry gebeten, dir das auszurichten. Wenn der Baum nicht eingegangen wäre, dann wäre das Ganze einfach nur ein Scherz gewesen.« Seine Augen waren tiefschwarz; sein angespannter

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