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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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dieses Meer austeilen kann … wenn wir nur etwas Zeit in der Fabrik zur Verfügung gestellt bekämen, um es uns bauen zu lassen …«
    Treesa lachte sanft und legte ihm die Hand aufs Knie. »Wir haben schon einen ziemlichen Erfolg damit verbucht, dass man uns den Bau der Ratshöhen bewilligt hat.«
    »Nun, wenn ich Kapitän auf dem Meer der Zuflucht sein soll, brauchte ich eigentlich auch ein Boot, meinst du nicht?«
    Gabriel langte durch das Datenfenster, um sich eine Hand voll Erdbeeren zu nehmen. Das Abbild vom Segel des Bootes waberte über seinen Unterarm. »Vielleicht würden wir ein Personenfloß genehmigt bekommen. Abgesehen davon hast du doch schon die Safe Harbor entworfen und gebaut.«
    Der Captain winkte ab, als sei die Safe Harbor bedeutungslos. »Ich will ein Segelboot. Schaut euch doch mal an, wie elegant diese Konstruktion ist! Oder das hier –« Das Bild wechselte von dem Segelboot mit seinem einzelnen Bootskörper zu einem Trimaran. »Also, für dieses hier brauchten wir nicht einmal einen Kiel. Nur eine klitzekleine Gussform.«
    Treesas Augen funkelten. »Du meinst eine dieser klitzekleinen Gussformen von zwölf Metern Länge?«
    John seufzte laut und legte den Arm um Treesa. »Ich schätze, ich sollte heute besser nicht einmal danach fragen, hm?«
    »Das wäre wohl das Klügste.« Gabriel nahm sich ein Croissant. »Wieder am backen, Treesa?«
    »Freut dich das nicht? Du isst doch alles, was ich auf den Tisch bringe. Worüber berichten wir heute?«
    »Wir müssen die verspäteten Teile melden«, stellte Gabriel fest.
    »Davon werden sie schon aus Camp Clarke gehört haben«, sagte John. »Ich werde mit den Fortschritten an der Zuflucht anfangen.«
    »Ich würde gern über meine und Alis Arbeit an der Produktion von Algen sprechen«, warf Treesa ein.
    »Noch drei Minuten … Zeit genug, um noch einen Kaffee zu machen.« Das Datenfenster, das den Trimaran zeigte, schloss sich, als sich John von der Couch erhob und in Richtung Küche ging.
    Gabriel setzte sich neben Treesa und beendete schweigend sein Frühstück. Treesa hatte sich als echte Bereicherung erwiesen: Sie führte präzise Aufsicht über die Datenströme von Selene, was er sehr zu schätzen wusste; sie hielt sie sauber und leicht navigierbar. Sie half Ali beim Aufbau eines Ökosystems im Meer und bereitete es auf die Einführung von Fischbeständen vor. Gar nicht zu reden davon, dass sie den größten Teil der Backtätigkeit übernahm. Treesa kochte so gut wie nie Abendessen, doch jeden Morgen buk sie Brot.
    John aktivierte das Datenfenster für die Konferenz. Erika und Cläre begrüßten sie vom Dienstzimmer des Captains auf dem Schiff aus; Erikas Büro. Es hatte sich nicht sonderlich verändert, seit es John als Büro gedient hatte. An den Wänden hingen deutlich mehr Bilder von Raumfahrzeugen. Die Einrichtung war nach wie vor von strenger Schlichtheit: Stahl und Kirschholz über einem dicken blauen Teppich.
    »Hallo«, sagte Erika, »freut mich, euch zu sehen.«
    John und Gabriel nickten ihr zu, und Treesa lächelte und erwiderte: »Guten Morgen.«
    Cläre beugte sich in ihrem Sessel vor. »Wir müssen uns mal über Zeitpläne und Produktionsquoten unterhalten. Wir haben gerade unsere Besprechung mit Mathew beendet, und er hat erwähnt, dass in Camp Clarke der Produktionsrückstand an vorgefertigten Bauteilen für die Zuflucht durch außerplanmäßige Verzögerungen bei nahezu zehn Prozent liegt. Mathew hat ein paar Umbesetzungen beim Personal vorgenommen, und die Beschleunigerröhre kommt fast planmäßig voran. Das lässt darauf schließen, dass Ursachen für die Verzögerungen bei Menschen zu suchen sind und nicht im Arbeitsablauf.«
    Treesa fragte: »Heißt das, die falschen Leute erledigen den Job? Fehlt es ihnen an Ausbildung?«
    John beugte sich dem Fenster entgegen, die Hände unter dem Kinn aneinandergelegt. »Sabotage?«
    »Nicht direkt. Aber statistisch betrachtet liegt die Zahl der Krankmeldungen und die zunehmend erforderliche Nacharbeit bei den Fertigungsmannschaften, die euer Projekt beschicken, sechs Prozent über dem allgemeinen Niveau. Seid ihr schon auf irgendetwas gestoßen? Mathew und Dena haben nichts gefunden.«
    »Nein, bisher nicht«, entgegnete Treesa. »Die Zahlen sind nicht schlüssig. Die Ursachen könnten mit der unterschiedlichen Anzahl an Erdgeborenen an den beiden Projekten zu tun haben, nur dass hier in der Zuflucht größtenteils Mondgeborene beschäftigt sind, und wir haben keine vergleichbaren

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