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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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du warst derjenige, der diese armen Lachse im Ring-Fluss oben im Garten ausgesetzt hat.«
    »Nun ja, ich habe sie beide vor Beginn der Laichsaison geangelt. Wäre doch eine Schande, solche schönen Fische in den Wahnsinn zu treiben.«
    Gabriel schubste ihn vom Pier hinunter ins Wasser und sprang lachend hinterher.

KAPITEL 52
    VERSETZUNG
     
    Am nächsten Morgen traf Gabriel Rachel in der Zuflucht an. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und sang leise vor sich hin, während sie Decken stapelte.
    Gabriel räusperte sich.
    Sie hörte auf zu singen und drehte sich um. »Ja? Kann ich irgendwas für Sie tun, Fremder?«
    Nun, das war fair. Er sah Rachel gelegentlich, doch in den zwei Jahren, seit er die Zuflucht gelandet hatte, hatte er wirklich nicht viel Zeit mit ihr verbracht. Er nickte und wandte den Blick ab. »Tut mir leid. Ich war sehr damit beschäftigt, Schiffe und kleine Städte zu bauen. Aber ich würde gern mit dir reden. Ich brauche deinen Rat.«
    Rachel lehnte sich gegen die Wand, einen Arm über den Kopf erhoben. In dieser Pose wirkte sie sogar noch größer als gewöhnlich. Ihr roter Zopf hing ihr fast bis auf die Brüste hinunter. Sie lächelte und sagte: »Du und mich brauchen? Man höre und staune! Worum geht es?«
    »Es geht um die Kinder …«
    »Und was ist, wenn ich keine Kinder haben will?«
    »Was?! Nein …« Er blinzelte, einen Augenblick lang aus der Fassung gebracht. Ihr selbstsicheres Necken war die Reaktion einer erwachsenen Frau. »Entschuldige, Rachel, ich meinte dich und deine Leute. Die Kinder von Selene. In Camp Clarke scheint es irgendein Problem zu geben.«
    Rachel lächelte noch immer, doch er glaubte eine gewisse Wachsamkeit in ihren Augen zu sehen. »Oh – was für ein Problem?«
    Aus dem angrenzenden Raum drang das Murmeln einer leisen Unterhaltung. Es würde besser sein, wenn sie sich ungestört unterhalten konnten. »Gehen wir ein paar Schritte?«
    »Sicher«, sagte Rachel; ihre Stimme klang beiläufig und unbekümmert. »Aber ich weiß nicht viel darüber, was in Camp Clarke vorgeht. Ich bin nicht oft dort.«
    »Aber du fährst doch hin und wieder zu Besuch dorthin, oder?«
    »Nur, wenn ihr mir genügend freie Zeit gönnt, dass ich tatsächlich mal für zwei Tage oder länger wegbleiben kann. Ich bin im letzten Monat ganze zwei Mal da gewesen. Ich unterrichte dort immer noch ein paar Klassen, und ich besuche gern meinen Dad.«
    »Ich werde dich nach Camp Clarke versetzen.« Er wandte sich um und ging die wenigen Stufen hinauf, die zu dem Frachtrollband führten. Das viereinhalb Meter breite Rollband führte zur Oberfläche, wo es vor einer schwimmenden Anlegestelle endete. Im Notfall würde es viele Menschen in die Zuflucht befördern. Eine schmale Treppe verlief neben dem breiten Rollband. Sie nahmen die Treppe, Rachel ging voraus und blieb am Ein-Drittel-Punkt stehen, um eine der luftdichten Türen zu öffnen, die dafür sorgten, dass in der langen Röhre zwischen der Zuflucht und der Anlegestelle an der Oberfläche kontrollierte Druckverhältnisse herrschten.
    Rachel näherte sich der schweren Tür und trat hindurch; sie sprach mit Gabriel, ohne sich umzudrehen. »Treesa hat mir erzählt, die Ratshöhen seien auch von innen sehr schön. Ich würde gern irgendwann einmal zu Besuch kommen.«
    Mondkinder, die Fracht aus Camp Clarke an die Zuflucht lieferten, kamen jeden Tag direkt an den Ratshöhen vorbei, ohne dass die Räte im Innern dem sonderliche Beachtung geschenkt hätten. »Es tut mir leid. Ich hatte keine Ahnung, dass du noch nie dort gewesen bist. Ich werde heute nicht mehr die Zeit finden, aber frag doch Treesa oder John. Sie können dich mit hinaufnehmen.« Er schloss die Tür per Tastendruck und betätigte die Kontrollen, um den Druck wieder auszugleichen. Sie mussten eine Reihe kurz aufeinanderfolgender Schleusen hinter sich bringen – eine gewaltige Unannehmlichkeit, um 18 Meter Höhenunterschied zu überwinden. Die Einschränkungen bei der Konstruktion waren beträchtlich gewesen. Allein die sich verändernden Druckverhältnisse, wenn Harlekin das Meer in Gezeitenhöhen von zwölf Metern zu sich hinzog und wieder losließ, hatte ihnen Kopfzerbrechen bereitet; ein komplexes System aus Drucktüren und Ventilationsmechanismen sorgte dafür, dass im Bereich des Rollbandes ein leichter Überdruck herrschte.
    Rachel ging weiter vor ihm her, ohne sich umzusehen. »Was hat es für einen Sinn, mich dort hinzuschicken? Wir sind doch hier noch nicht fertig.«
    »Wir werden

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