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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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Zwillinge sind? Sie sind beide ganz schön wild. Ständig nehmen sie irgendwelche Sachen auseinander, und dann versuchen sie, sie wieder zusammenzusetzen. Ich schätze, die beiden werden mal Mechaniker werden, und zwar vermutlich ziemlich schlechte.« Er lächelte warm. »Oder sehr gute. Und wir haben eine Tochter, Sarah, sie ist jetzt sieben.«
    »Daddy, was ist mit deiner Hand passiert?«
    Er hielt sie hoch und betrachtete sie, während er sie hin und her drehte. »Oh, ich bin mit einer Axt einem knorrigen Baumstumpf zu Leibe gerückt. Der Winkel hat nicht gestimmt. Die Klinge ist abgeprallt und hat mich erwischt. Willie Doc hat den Zeigefinger wieder angenäht – der Daumen war zu sehr zerfetzt –, aber der Finger ist nekrotisch geworden und musste abgenommen werden. Es ist in dem Jahr passiert, nachdem du weggegangen warst.« Vor so langer Zeit, dass er vergessen hatte, dass seine Hand einmal unversehrt gewesen war.
    Rachel machte sich Sorgen um ihn, doch ihr Körper fuhr fort, sie zu betrügen, er hob ihre Stimmung, ließ sie jede Empfindung überdeutlich registrieren. Ihr Körpergewicht war perfekt. Der offene, freie Himmel, die Horizonte und die sanfte Berührung des Windes auf ihren Wangen gaben ihr das Gefühl, zu Hause zu sein. Rachel roch Gräser und Gemüse, das zum Abendessen gekocht wurde. Die würfelförmigen Häuser entlang des Wegs wirkten sonderbar – als sie weggegangen war, hatte es nur zwei Gebäude mit festen Wänden und Dächern gegeben, und selbst die Räte hatten in schicken Zelten gewohnt. Rachel dachte an die flatternden Schals, die die Fenster in der Zeltstadt gekennzeichnet hatten. Die neuen Häuser waren hübsch, aber sie sahen alle gleich aus. Hinter einigen Fenstern bewegten sich Menschen. Rachel und Frank kamen auf der Straße an ein paar kleinen Grüppchen vorbei, doch Rachel sah niemanden, den sie kannte.
    Sie wandten sich nach links, gingen einen breiten, von Straßenlaternen gesäumten Weg hinunter und traten dann in den Eingang eines der sandfarbenen Schachtelhäuser. Ihr Vater ging hinein und wurde augenblicklich von Kindern umringt. Frank begrüßte sie lachend, dann wandte er sich um und stellte ihnen Rachel vor. Es gefiel Rachel, jemanden um sich zu haben, der jünger war als sie. Auf der John Glenn hatte es keine Kinder gegeben.
    Die Kinder waren freundlich und schüchtern, sie drängten sich um Franks Beine und schauten zu ihr herauf. Jacob und Justin schienen nur aus Armen und Beinen zu bestehen, hatten Lausbubengesichter und kurze rötliche Locken. Sarah war blond und blauäugig und erinnerte Rachel an Gloria als kleines Mädchen.
    Rachel beugte sich hinunter und begrüßte jedes Kind mit Namen. Die Jungen waren unsicher und hielten sich zurück, doch die kleine Sarah streckte ihre Hand nach der von Rachel aus und schüttelte sie mit kindlicher Würde; dann kicherte sie.
    Eine Frau, bei der es sich um Kara handeln musste, lehnte im Türdurchgang zur Küche, die Arme vor dem Körper verschränkt. Sie war unverkennbar eine Erdgeborene, breiter und kleiner als Rachel oder Frank, und hatte breite Hüften, ein breites Gesicht mit ernsten Augen, das von dunkelbraunem Haar umrahmt war. Sie trat vor, schüttelte Rachel fest die Hand und sagte: »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh dein Vater war, als er erfahren hat, dass es dir gutgeht und dass du heimkämst.«
    Rachel erwiderte den Händedruck, wobei ihr aufging, dass Kara nicht gesagt hatte, dass sie selbst froh sei, Rachel zu sehen. »Erfreut, Sie kennenzulernen«, sagte sie.
    »Wir haben dir ein Zimmer zurechtgemacht«, rief Frank und wandte sich um. »Komm mit.«
    Sobald er ihre Zimmertür geöffnet hatte, breitete sich ein Lächeln auf Rachels Gesicht aus. Da stand ihr altes Bett, und darauf lag ein Stapel Decken und sogar neue Kleidung für sie. An den Wänden hingen Bilder, die sie gemalt hatte, bevor sie fortgegangen war. Neben dem Bett lag das kleine Kästchen, das ihr Vater für sie geschnitzt hatte. Rachel stellte ihren Rucksack ab, öffnete das Kästchen, nahm den kleinen Baum heraus und hielt ihn in der Hand.
    Ihr Vater hatte sich wirklich Mühe gegeben, damit sie sich wieder zu Hause fühlte. »Danke«, sagte sie so beherrscht sie konnte. »Danke.«
    Ihr Dad schaute sie verwundert an. »Gern geschehen. Wir essen in etwa einer Stunde zu Abend – wenn wir es schaffen, die Kinder so lange vom Tisch fernzuhalten. Du wirst dich nach dem Flug hier herunter bestimmt etwas ausruhen wollen.«
    Rachel war nicht

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