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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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müde; ihr neuer Körper war nicht müde. Ihr Geist war es, der eine Pause benötigte, eine Gelegenheit, sich mit den neuen Gerüchen ihres alten Zuhauses vertraut zu machen. Sie lehnte sich an ihren Vater und drückte ihn. »Ich bin zurückgekommen, Daddy. Wie ich es versprochen habe.«
    »Ich weiß.« Er streichelte ihr übers Haar. »Ich wusste, wenn es irgendwer schaffen würde, von da oben zurückzukommen, dann wärst das du.«
    Rachel zog den Türvorhang zu und setzte sich auf das Bett -auf ihr Bett –, es wurde ihr erneut zu viel, und sie rollte sich herum und weinte. Sie weinte um die Hand ihres Vaters, wegen seines unbehaglichen Zweckbündnisses mit Kara, über sein graues Haar und darüber, dass er so traurig aussah. Jemand war so nett gewesen, ihr eine Schachtel mit Taschentüchern ins Zimmer zu stellen.
    Zum Abendessen gab es eine Überraschung. Rachel bekam erstmals in ihrem Leben Hühnchen mit Reis serviert. Niemand zuckte zurück, weil sie einen toten Vogel aßen. Rachel sah den anderen zu, um zu lernen, wie sie es anstellten – wie sie sich mit Zähnen und Lippen um die Knochen herumarbeiteten. Sie hatte Vögel in Treesas Panoramen von der Erde gesehen. Hier waren sie vor nahezu 20 Jahren eingeführt worden, als so viele weitere Erdgeborene von der John Glenn gekommen waren.
    Kara verhielt sich still, während Frank Rachel davon erzählte, wie stark Aldrin gewachsen war und ihr erklärte, welchen Anteil er an der Planung der Infrastruktur gehabt hatte. Rachel kam es vor, als beobachte Kara sie, als wartete sie auf irgendetwas.
    Jacob unterbrach seinen Vater. »Wie sieht die John Glenn aus?«
    »Ja, erzähl uns von dem Schiff!«, schloss sich auch Justin an.
    Sarah schaute Rachel mit großen Augen an, sagte jedoch nichts.
    Rachel beschrieb ihnen das leuchtende Antlitz von Selene und die absolute Dunkelheit des Weltraums außerhalb der Atmosphäre.
    »Wie groß ist die John Glenn?«, wollte Justin wissen.
    »Größer als ganz Aldrin. Und in ihrem Innern gibt es einen Garten, der größer ist als unser Unterrichtswald.«
    Justin bekam große Augen. »Gibt es dort viele Räte?«
    »Ja, aber das Schiff ist so groß, dass es wirkt, als wäre es leer.«
    »Wie schnell kann es fliegen?«, fragte Jacob.
    »Das weiß ich nicht.« Sie sollte es eigentlich wissen, dachte sie. »Ich glaube, im Moment bewegt es sich nicht. Aber es muss sehr schnell vorankommen können, wenn es sich zwischen Sternensystemen bewegt.«
    »Wie sieht der Garten aus?«, wollte Sarah wissen.
    Rachel stellte ein Datenfenster in die Luft und fragte nach Innenansichten des hydroponischen Gartens. Das Fenster füllte sich mit bunten Bildern.
    »Du hast gar nicht gesagt, was es tun soll«, erklärte Justin mit feierlichem Ernst.
    »Aber … doch, das habe ich. Ich habe es gefragt.«
    Ihr Dad beugte sich vor. »Wie?«
    »Nun …« Die anderen wussten nichts von ihrem Bibliothekstransceiver. Rachel schluckte. »Nun«, setzte sie erneut an. »Auf der John Glenn können wir an Informationen gelangen, indem wir einfach danach fragen. Es ist, als hätte man eine Stimme im Ohr.«
    »Kann ich auch eine haben?«, fragte Justin. »Ich will auch eine Stimme in meinem Ohr. Kannst du mir das beibringen?«
    Rachel schüttelte den Kopf. »Die muss der Rat dir geben.« Sie durfte nicht über die Bibliothek sprechen. Allerdings hatte sie sie ja auch nicht explizit erwähnt – sie hatte nur Informationen abgerufen. »Schaut mal«, sagte sie, »ich muss jetzt aufhören.« Was konnte sie als Entschuldigung vorbringen? »Das ist von hier unten aus schwierig zu bewerkstelligen, und ich soll es auch wirklich nicht oft benutzen.«
    Ihr Dad schaute hinüber zu Kara. »Kannst du das auch?«
    Kara zögerte, dann warf sie Rachel einen Blick zu, als würde sie sie am liebsten erdolchen, und sagte: »Ja.«
    »Wieso hast du mir davon nie etwas gesagt?«
    »Es ist unhöflich, mit Datenrechten anzugeben, über die andere Leute nicht verfügen.« Sie hatte die Lippen geschürzt und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Teller zu.
    Nach dem Abendessen nahm Kara die Kinder mit, um sie zu baden, und Rachel und Frank blieben allein im Gemeinschaftszimmer zurück.
    Auf dem Schiff hatte sich Rachel an große Räume gewöhnt, doch auf Selene war so viel Platz zur persönlichen Nutzung ein Luxus. Ihre gesamte Zeltbehausung von einst hätte allein in diesen einen Raum hineingepasst. »Bist du glücklich?«, fragte sie ihren Vater.
    »Ich bin glücklich, dich wieder zu Hause zu

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