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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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ist es sogar ganz spaßig.« Er blickte zu dem Dorf hinüber. »In dem Nest müßte es ein Gasthaus geben, und wir müssen sowieso dorthin, um jede Möglichkeit zu nutzen, Roger zu finden.«
    Freundlich zweifelnd schloß sie sich ihm an, als er den Abhang hinab zu dem Weg ging, der ins Dorf führte. Als sie die Ansiedlung, in der es tatsächlich ein Gasthaus gab, erreichten, war das Thema noch in der Schwebe. Die Herberge unterschied sich von den anderen Häusern nur dadurch, daß über der Tür ein vertrockneter Strauch angebunden war.
    Shea klopfte mit dem Schwertgriff an. Oben wurden die Läden eines Fensters geöffnet. Ein verschlagen wirkendes Gesicht spähte heraus und schien beim Anblick des unrasierten Mannes im Sarazenenkostüm und des rothaarigen Mädchens mit einem Langbogen erstaunt. Wenig später erschien der Besitzer an der Tür. Er kratzte sich unter einem offenen Lederwams. Die Bitte um Frühstück und Unterkunft schien ihn zu bekümmern.
    »Oh, Lord des Zeitalters«, hob er an, »wißt, daß es weder in diesem Dorf noch meilenweit in der Umgebung genug Nahrung gibt, einen Spatzen zu sättigen  außer im Lager des Amir Aramant, dessen Schwerter gesegnet sein mögen.«
    »Heiho«, entgegnete Belphegor, »dann gehen wir ohne Mahlzeit zu Bett und nähren unsere Seelen von Träumen.« Erneut gähnte sie.
    Der Wirt wirkte noch bekümmerter. »Bei meinem Augenlicht, Allah erspare mit Euer Mißvergnügen, Lady. Aber in meinem armseligen Haus fehlt es an einem Platz, wo ein Mond des Entzückens, wie Ihr es seid, und Euer Lord sich aufhalten können. Denn seht, weder habe ich einen abgeschlossenen Alkoven noch ein Bad, um die Wuzu-Waschung vorzunehmen.« Unheilverkündend stampfte der Fuß des Mädchens auf den Boden. Doch Shea verhinderte einen Temperamentsausbruch, indem er sagte: »Machen Sie sich keine Sorgen. Wir wollen wirklich schlafen. Und außerdem sind wir Christen, das fehlende Bad spielt also keine Rolle.«
    Der Wirt sah ihn mit schlauem Blick an. »Wenn Ihr tatsächlich Christen seid, dann müßt Ihr vor dem Eintritt zehn Dirhams bezahlen, so lautet die Anordnung des Herrschers dieses Orts, der kein anderer ist als das Licht des Islams, Lord Dardinell.«
    Als Shea das Mädchen laut aufatmen hörte, fiel ihm ein, daß Dardinell der Name des Mannes war, durch den sie mit dem poetischen Medoro bekannt geworden war. Zugleich kam ihm der Gedanke, daß der Wirt ihn wahrscheinlich belog oder ihm etwas vorspielte. Ein Außenstehender war für Dörfler dieser Sorte ein gefundenes Fressen . . . Verärgert griff er in seinen Leibgurt, wo er den Rest der Münzen aufbewahrte, die Chalmers ihm gegeben hatte. Er zog eine Handvoll  eine kleine Handvoll  heraus.
    »Hör gut zu, Pickelkopf!« sagte er drohend. »Ich habe keine Zeit, mit dir zu streiten, und die Lady ist müde. Du nimmst das hier und gibst uns einen Schlafplatz, oder bekommst etwas hiervon ab.« Dabei zeigte er auf das Schwert.
    »Euer Wunsch ist mir Befehl«, murmelte der Wirt und wich ein paar Schritte zurück. »Tretet ein, im Namen Allahs, des Allmächtigen !«
    Der Eingang war dunkel und muffig, zur Rechten führte eine steinerne Treppe nach oben. Der Wirt klatschte zweimal in die Hände. Im Hintergrund öffnete sich eine Tür, und ein tiefschwarzer Neger, klein wie ein Zwerg und nackt bis zu den Hüften, kam herbeigeeilt. Er grinste von einem Ohr zum anderen, und die Geschwindigkeit, mit der er herbeikam, ließ vermuten, daß er einen Teil des Gesprächs mitbekommen hatte. Dem Wirt schien die Herzlichkeit des Schwarzen zu mißfallen, denn er versetzte ihm eine Backpfeife, die ihn gegen die Wand straucheln ließ und sagte: »Elender Possenreißer, laß deine Spaße! Führe diese Gäste zur oberen Stube und serviere ihnen einen Kaffee zur Nacht, wie es Sitte ist; denn sie waren lange unterwegs und wünschen, den Tag über zu schlafen.«
    Der Zwerg rappelte sich auf, rieb sich Ohr und Wange mit einer Hand und führte Shea und Belphegor wortlos die Treppe hinauf. Das Zimmer nahm das gesamte Stockwerk ein. In ihm standen zehn niedrige Betten, die mit dünnen, mottenzerfressenen orientalischen Teppichen bedeckt waren.
    Belphebe betrachtete sie voller Abscheu. »Sir Harold, ich weiß nicht, wie Menschen solch schäbige Behausung ertragen können, wenn sie doch in der Reinheit des Walds leben können.«
    Shea schritt das Zimmer ab und schaute durch jedes einzelne Fenster. »Es gibt Besseres«, gestand er. »Aber jedenfalls regnet's hier nicht rein.

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