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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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er.
    Ich
gehorchte, woraufhin ihm ein paar Dinge einfielen, die mir gefielen. Wir
machten so lange weiter, bis wir wieder eins waren. Diesmal war es noch besser,
und wir kamen gleichzeitig zum Höhepunkt. Ich hatte schon Angst, wir würden uns
in Stücke lieben. Diesmal schlief er fast gleich danach ein, und nachdem ich
erneut sein Sweatshirt missbraucht hatte, machte ich es
ihm nach.
    Ich schlief
so tief und fest, dass mich der laute Krach völlig überraschte. Ehrlich gesagt,
versetzte er mich dermaßen in Angst, dass ich fast laut aufgeschrien hätte.
    »Da ist ein
Baum umgefallen«, sagte Tolliver. »Es war bloß ein Baum. Beruhige dich, mein
Schatz, er hat ja zum Glück nicht uns erwischt.«
    Wir
schlüpften in unsere Kleider. Das Sweatshirt wollte
Tolliver allerdings mit der Bemerkung »zu nass« nicht anziehen. Er tastete nach
seinem Koffer, holte ein anderes Sweatshirt hervor und
noch irgendetwas. Ich suchte auf meiner Seite des Bettes am Boden nach meinen
Stiefeln.
    Nach zahlreichen
»Huchs« und »Wo bist du? Ich habe die Taschenlampe gefunden« fanden wir
schließlich einander und traten ans Fenster. Tolliver machte die Taschenlampe
an, und wir sahen nach draußen. Es war eine ganz große, suchscheinwerferartige, die er bei
Wal-Mart gekauft hatte. Sie zeigte uns, dass die Kiefer, die den Hamiltons
schon Sorgen bereitet hatte, tatsächlich unter der Last des Eises umgefallen
war. Aber aufgrund irgendeiner uns unerklärlichen Kraft war sie in die andere
Richtung gestürzt und blockierte die Auffahrt der Hamiltons. Ich hatte das
ungute Gefühl, dass sich ihr Wagen darunter befand.
    »Ist wenigstens
ihr Dach unbeschädigt?«, fragte ich. Aber das konnten wir von uns aus nicht
erkennen.
    »Ich fürchte, ich
muss rübergehen und nach ihnen sehen«, sagte Tolliver.
    »Ich komme mit«,
sagte ich.
    »Nein, das kommt
gar nicht infrage, nicht mit einem gebrochenen Arm, wenn draußen Glatteis
liegt. Wenn drüben irgendwas nicht stimmt, komme ich und hole dich«, sagte er.
»Apropos, wie geht es eigentlich deinem Arm? Ich hoffe, wir haben ihn nicht zu
sehr in Mitleidenschaft gezogen?«
    »Nein, es geht ihm
ganz gut.«
    »Ich bin in
wenigen Minuten wieder da.«
    Ich hatte seinen
Argumenten nichts entgegenzusetzen. Sie waren vernünftig.
    Ich wartete in der
kalten Hütte, während sich Tolliver die zugefrorene Treppe hinunter und langsam
durch den Vorgarten bis zu den Hamiltons tastete. Ich stocherte im Kaminfeuer
und legte einen Holzscheit nach. Dann zog ich einen Stuhl ans Fenster und
wickelte mich in eine Decke.
    Ein Teil von mir
verfolgte aufmerksam den Lichtkegel der Taschenlampe, die Tolliver in der Hand
hatte. Und ein Teil von mir war wie weggetreten und schrie ebenso entsetzt wie
entzückt: »Du hast gerade mit Tolliver geschlafen! Du hast gerade mit Tolliver
geschlafen!« Erst mit der Zeit würde sich herausstellen, ob wir gerade die
beste Beziehung unseres Lebens ruiniert oder die Tür zu noch größerem Glück
aufgestoßen hatten.
    Was für ein
kitschiger Gedanke! Aber wer weiß, vielleicht ging alles gut aus. Ich riss mich
aus meinen idiotischen Gedanken und sah, dass Tolliver wegen der Äste
Schwierigkeiten hatte, das Haus der Hamiltons zu erreichen.
    Ich öffnete
umständlich das Fenster, mit einer Hand war das wirklich nervig.
    »Soll ich dir
helfen?«, rief ich. Meine Stimme klang erschreckend.
    Ich spürte, wie
Tolliver sich zusammenriss, um nicht zu sagen, dass er das am allerwenigsten
gebrauchen könne. »Nein danke«, erwiderte er unglaublich beherrscht. Allein
beim Klang seiner Stimme stockte mir der Atem. Sie klang anders als sonst. Das,
was sie so angespannt und angestrengt hatte klingen lassen, war verschwunden.
Ich schwebte so in den Wolken wie ein Mädchen, das gerade seinen ersten
Zungenkuss bekommen hatte, und zwang mich ins Hier und Jetzt zurück.
    Die Tür der
Hamiltons ging auf, und ich erkannte Ted Hamilton. Er trug eine Mütze, die
lächerlich wirkte, aber dumm war das nicht, wenn man weiß, wie viel Hitze der
Körper über den Kopf verliert. Er und Tolliver wechselten ein paar Worte, dann
trat Tolliver den Rückweg zu unserem provisorischen Zuhause an.
    »Gott, ist das
kalt da draußen«, sagte er, nachdem ich ihm die Tür aufgerissen hatte, und ging
sofort zum Kamin. Er legte noch mehr Holzscheite nach und blieb einen Moment
dicht davor stehen, das Gesicht so nahe an den Flammen wie möglich, ohne dass
sein Schnurrbart Feuer fing. Angesichts der wohltuenden Wärme schloss er

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