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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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wieder von Manfred. »Es wäre großartig, wenn du mit Tolliver vorbeischauen
könntest. Ich muss mit euch über
Großmutter reden«, sagte er bemüht erwachsen, was ihm jedoch nicht recht
gelang.
    »Das klingt aber
gar nicht gut«, sagte ich. »Das klingt ganz nach Apparate abstellen und so.«
    »Glaubst du, wir
kommen bis in die Stadt?«, fragte Tolliver. »Ich weiß nicht mal, ob wir es die
Auffahrt hoch schaffen.«
    »Hast du gar nicht
mitbekommen, dass ich das Auto weggefahren habe, bevor der Sturm aufzog? Es
steht an der Straße.«
    »Wo jeder, der
versucht, diese schmale Straße entlangzufahren, direkt hineinrauschen kann?«
    »Wo wir keine
vereiste, steile Auffahrt hochfahren müssen, um am Ende wahrscheinlich im See
zu landen.« Guter Sex und eine veränderte Beziehung schienen kleine
Streitereien nicht auszuschließen.
    »Okay, ich geb's
zu, die Idee war gut«, sagte er. »Mal sehen, ob wir es um die Mittagszeit in
die Stadt schaffen, wenn das meiste geschmolzen ist.«
    Irgendwie kamen
wir gar nicht mehr dazu, weiter über das zu reden, was zwischen uns vorgefallen
war, und irgendwie war das auch gut so. Tolliver wurde erwartungsgemäß unruhig,
packte sich warm ein und ging nach draußen, um Ted Hamilton ein, zwei Stunden
zu helfen. Als er wieder die Treppe hochkam, konnte ich hören, wie er mit den
Füßen aufstampfte, um seine Stiefel von Schnee und Eis zu befreien. Ich saß
lesend am Kamin und sehnte mich ebenfalls nach Bewegung. Ich sah ihn
erwartungsvoll an, und er kam zu mir und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die
Wange, als wären wir ein altes Ehepaar.
    »Dein Gesicht ist
eiskalt«, sagte ich.
    »Mein Gesicht
besteht nur noch aus Eis«, verbesserte er mich. »Hast du Manfred angerufen? Wir
haben einen Wagen vorbeifahren sehen, während wir arbeiteten, und der schien
gut durchzukommen.«
    »Ich rufe ihn
sofort an«, sagte ich, konnte jedoch nur eine Nachricht auf Manfreds Mailbox
hinterlassen.
    »Wahrscheinlich
hat er im Krankenhaus das Handy ausgemacht«, meinte Tolliver.
    Ich öffnete den
Mund, um ihm ein paar Fragen zu unserer veränderten Beziehung zu stellen, fand
es dann aber doch klüger, ihn wieder zuzumachen. Warum sollte Tolliver mehr
dazu zu sagen haben als ich?
    Ich entspannte
mich. Mit der Zeit würden wir schon noch alles herausfinden. Wir mussten
schließlich nicht gleich Hochzeitseinladungen verschicken. Plötzlich kam mir
ein schrecklicher Gedanke. »Unsere neue Beziehung wird vielleicht etwas
verwirrend für unsere Schwestern sein«, sagte ich.
    Tollivers Gesicht
entnahm ich, dass ihm der Gedanke noch gar nicht gekommen war. »Ja«, sagte er.
»Da hast du recht. Mariella und Gracie ... o Gott, Iona.«
    Unsere Tante Iona
- genauer gesagt, meine Tante Iona - hatte das Sorgerecht für unsere beiden
Halbschwestern, die deutlich jünger waren als wir. Iona und ihr Mann erzogen
die Kinder ganz anders, als sie es von unseren Eltern gewohnt gewesen waren. In
gewisser Hinsicht hatten sie damit auch völlig recht. Es ist deutlich besser,
als fundamentalistischer Christ erzogen zu werden, als ein Kind zu sein, das
keine richtigen Mahlzeiten kennt, ein Kind, das dem wie auch immer gearteten
Abschaum, den unsere Eltern in den Wohnwagen ließen, hilflos ausgeliefert war.
Denn so war ich als Teenager aufgewachsen. Mariella und Gracie waren ordentlich
gekleidet, gut ernährt und sauber. Sie hatten ein stabiles Zuhause, in das sie
jeden Tag zurückkehren konnten, und Regeln, die sie einhalten mussten. Darüber
musste man froh sein, und wenn sie wegen ihrer Vergangenheit manchmal dagegen
revoltierten, konnte man auch nichts daran ändern. Wir versuchten den Mädchen
eine Brücke zu bauen, aber es war und blieb ein harter Kampf.
    Uber Ionas
Reaktion auf unsere neue Beziehung wollte ich gar nicht erst nachdenken. »Am
besten, wir machen uns darüber Gedanken, wenn es so weit ist«, sagte ich.
    »Wir haben nichts
zu verbergen«, sagte Tolliver unerwartet heftig. »Und ich habe auch nicht vor,
es zu versuchen.«
    Das klang angenehm
verlässlich. Ich wusste, was ich fühlte, aber es ist immer schön, wenn man
weiß, dass der Partner die Gefühle teilt. Ich seufzte vor Erleichterung.
    »Kein
Versteckspielen«, sagte ich.
    Wir aßen
Sandwiches mit Erdnussbutter zu Mittag. »Teds Frau hat auf ihrem Holzherd
bestimmt ein herzhaftes, gesundes Viergangmenü gezaubert«, sagte ich.
    »He, du isst die
meiste Zeit auch herzhafte, gesunde Sachen.«
    Meine
Essgewohnheiten waren während unseres Aufenthalts in

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