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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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musste Tolliver nur ein paar Stufen hinuntergehen, das Zeug
holen und verstauen. So hatte er weniger Arbeit und ich das Gefühl, zu helfen.
Aber als wir fertig waren, zitterte ich vor Anstrengung.
    Doch da war
noch eine weitere Sache, die ich tun musste. Als letzte Vorsichtsmaßnahme fuhr
ich den Wagen rückwärts die steile Auffahrt hoch und parkte ihn parallel zur
Straße. Gut gelang mir das nicht, da ich einhändig fuhr, aber auf diese Weise
würden wir uns später nicht mit einer vereisten Steilpiste herumärgern müssen.
Ich schloss den Wagen ab und lief übervorsichtig die Auffahrt hinunter und die
Stufen hoch. Die Feuchtigkeit hing bereits in der Luft.
    Wenig später
schaute Ted Hamilton vorbei, um sich davon zu überzeugen, dass wir
wettertechnisch auf dem Laufenden waren. Seine Frau, Nita, war ebenfalls
mitgekommen, sie war genauso klein, dünn und rüstig wie ihr Mann. Die beiden
schienen ganz aufgeregt zu sein wegen des Eissturms.
    Tolliver
hatte so viel Holz hochgeholt, dass ich überlegte, Twyla etwas Geld dafür
dazulassen. Das ältere Paar nickte anerkennend und stellte sich auf einen
gemütlichen Plausch ein. Wir klappten die beiden Stühle auseinander, die noch
an der Wand gelehnt hatten. Es waren Regiestühle, die leicht muffig rochen,
aber zumindest konnte man sich auf sie setzen. Nachdem wir uns bei Nita für
ihren fantastischen Auflauf bedankt hatten, den wir heute Abend vollends
verputzen wollten, konnte ich den Hamiltons nur Mineralwasser und Schokokekse
anbieten.
    »Nein
danke«, sagte Nita und warf dabei einen Blick auf Ted. »Wissen Sie, wir machen
uns schon seit Langem Sorgen über die Kiefer hinter Ihrer Blockhütte.«
    »Warum?«,
fragte ich.
    »Kiefernwurzeln
sind sehr flach, und sie ragt weit über Ihre Hütte«, sagte Ted. »Schlechte
Planung. Ich habe Parker im letzten Sommer bereits darauf angesprochen, aber er
hat nur gelacht. Hoffentlich tut es ihm nicht noch leid, dass er nicht auf mich
gehört hat.«
    Okay, von
diesem Kaliber waren sie also.
    »Im
Gegensatz zu anderen, die nur bei gutem Wetter herkommen, wenn es keine
Probleme gibt, leben wir das ganze Jahr hier draußen«, sagte Nita, so als
hielten sie auch zu dem armen See, wenn es Probleme gab. Echte Freunde eben.
    »Dann wollen
wir mal hoffen, dass die Kiefer das Eis aushält«, sagte Tolliver. »Danke, dass
Sie uns darauf aufmerksam gemacht haben.« Sein Tonfall war vielleicht ein wenig
zu trocken, denn Teds Züge verhärteten sich.
    »Ich hoffe
auch, dass sie nicht umkippt«, meinte Ted. »Es wäre doch furchtbar, wenn Ihnen
hier draußen etwas zustieße. Wo Sie doch bloß zu Besuch sind.«
    »Wir können
von Glück sagen, dass wir Sie haben«, sagte ich, um die Wogen wieder etwas zu
glätten. »Ich glaube, ich hätte Angst, wenn wir ganz allein hier draußen
wären.«
    Das machte
Ted und Nita glücklich. »Wir sind gleich nebenan, rufen Sie, wenn Sie uns
brauchen. Wir haben eine komplette Notfallausrüstung, alles, was man braucht.«
    »Das ist gut
zu wissen«, sagte ich, und zum Glück erhoben sie sich daraufhin auch endlich.
Wir fuhren fort, uns zu versichern, wie froh wir doch seien, uns gegenseitig zu
haben, bis sie die Treppe hinuntergestiegen und wieder auf dem Weg zu ihrer
eigenen Hütte waren.
    Wir hatten
das Radio mit ins Haus genommen, das wir immer im Kofferraum dabeihaben, und
machten es an. Der Wetterbericht war immer noch derselbe. Die Nachrichten auch.
Irgendwie hatte ich die verrückte Hoffnung gehabt, dass man jemanden verhaftet
hätte, einen geheimen Verdächtigen. Oder dass jemand zur Polizei gegangen wäre
und alles gestanden hätte, weil er die Schuld einfach nicht mehr tragen konnte.
Ich sagte Tolliver Entsprechendes.
    »Ein Kerl,
der in der Lage ist, mehrfach Kinder zu foltern, die er kennt«, sagte Tolliver,
»geht nicht zur Polizei und sagt, dass es ihm leidtut - außer er ist scharf auf
die Aufmerksamkeit. Er wird stinksauer sein, dass er sein Vergnügen nicht
wiederholen kann. Dass er die guten alten Zeiten immer wieder heraufbeschwören muss, statt neue zu erleben. Und wer ist daran schuld? Du.«
    Ich starrte
Tolliver an. Das quälte ihn also.
    »Das sehe
ich anders«, sagte ich so gelassen wie möglich. »Ich glaube, dass er in einer
Art Wutanfall zum Motel gekommen ist, das schon. Aber jetzt muss er zusehen, wie er heil aus der Sache herauskommt. Er wird nichts tun,
was die Polizei auf ihn aufmerksam machen könnte. Er wird in Deckung gehen.«
    Tolliver
dachte nach. »Na hoffentlich«, sagte

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