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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Doraville deutlich den
Bach hinuntergegangen. Ich würde wieder mehr auf gesundes Essen achten müssen.
Bei meinen diversen Gesundheitsproblemen war es ratsam, sie durch eine
vernünftige Lebensweise möglichst einzudämmen.
    »Wie geht es
deinem Bein?«, fragte Tolliver, der genau dasselbe gedacht hatte.
    »Ziemlich gut«,
sagte ich, streckte mein rechtes Bein aus und massierte den Oberschenkel. »Aber
ich merke schon, dass ich ein paar Tage nicht joggen war.«
    »Wann darf der
Verband ab?«
    »In fünf Wochen,
hat der Arzt gesagt. Bis dahin sollten wir in St. Louis sein, und ich kann mich
von unserem Arzt untersuchen lassen.«
    »Prima.« Tolliver
grinste so breit, dass er bestimmt daran dachte, was noch alles einfacher wäre,
wenn mein Arm erst wieder gesund wäre.
    »Los, komm her«,
sagte er. Er saß vor dem Kamin auf dem Boden, an einen der Stühle gelehnt und
klopfte zwischen seinen Beinen auf die Erde. Ich setzte mich an die angegebene
Stelle und kuschelte mich an ihn. Er legte den Arm um mich. »Unfassbar, das ich
das einfach so tun darf«, sagte er. Hätte mein Herz mit dem Schwanz wedeln
können, dann hätte es das getan. »Ich darf dich anfassen. Ich darf dich
anfassen, sooft ich will. Ich muss nicht erst jedes
Mal zweimal darüber nachdenken.«
    »Hast du wirklich
jedes Mal zweimal darüber nachgedacht?«
    »Ich hatte Angst,
dich zu verschrecken.«
    »Mir ging es ganz
genauso.«
    »Schön blöd.«
    »Ja, aber jetzt
geht es uns gut.«
    Wir blieben
glücklich und zufrieden sitzen, bis Tolliver meinte, sein Bein sei
eingeschlafen. Dann beschlossen wir, jetzt sei es an der Zeit, in die Stadt zu
fahren.

10
     
    Auf der Fahrt in
die Stadt bereute ich es mehrmals fast, mein Handy eingeschaltet und Manfreds
Nachricht abgehört zu haben. Das war die schrecklichste Autofahrt meines
Lebens. Tolliver schlug sich wacker, aber er verwendete jedes Schimpfwort, das
er kannte, sogar welche, die ich nicht verstand. Auf der Fahrt kam uns ein
einziges Auto entgegen. In diesem saßen lauter halbwüchsige Jungs, die
bekanntlich alle einen angeborenen Todestrieb haben. Kaum hatte ich das
gedacht, fielen mir die Jungen in der gefrorenen Erde wieder ein, und ich
schämte mich.
    Der
Besucherparkplatz des Krankenhauses war kaum gefüllt. Schnee hatte das
matschige Areal vor dem Gebäude bedeckt, sodass es beinahe schön aussah. Als
wir hineingingen, war niemand am Empfang, also liefen wir so lange herum, bis
wir ein Schwesternzimmer fanden. Dort fragten wir nach Xylda Bernardo.
    »Oh, die
Hellseherin«, sagte die Schwester leicht bewundernd. »Die liegt auf der
Intensivstation. Ihr Enkel sitzt dort im Wartebereich, falls Sie mit ihm
sprechen wollen.« Sie erklärte uns, wie wir dahin kämen, und wir fanden
Manfred, den Kopf in die Hände vergraben, dort vor. Er saß in einer dieser
engen bestuhlten Wartenischen. Überall standen alte Kaffeebecher und alte
Zeitschriften herum. Das Reinigungspersonal schien es heute Morgen nicht bis
ins Krankenhaus geschafft zu haben. Ein gutes Zeichen war das nicht.
    »Manfred«, sagte
ich, »erzähl, wie geht es Xylda?« Als er den Kopf hob, sahen wir, dass seine
Augen gerötet waren. Sein Gesicht war tränenüberströmt.
    »Ich versteh das
nicht«, sagte er. »Es ging ihr schon wieder besser. Sie ist gestern Abend zwar
zusammengebrochen, aber heute Morgen ging es ihr besser. Wir hatten den Arzt
gerufen. Der Pfarrer war da und hat mit uns gebetet. Sie wollten sie auf eine
normale Station verlegen. Aber dann bin ich nur kurz aus dem Zimmer gegangen,
um mir einen Kaffee zu holen und zu telefonieren, und als ich zurückkam, lag
sie im Koma.«
    »Das tut mir
leid«, sagte ich. Was anderes bleibt einem sonst in der vorliegenden Situation
nicht zu sagen übrig.
    »Was meint der
Arzt?«, fragte Tolliver. Ich setzte mich neben Manfred und legte ihm die Hand
auf die Schulter. Tolliver nahm neben uns Platz, die Ellbogen auf die Knie
gestützt. Ich sah in sein ernstes, konzentriertes Gesicht und spürte eine Liebe
in mir aufwallen, die mich beinahe umwarf. Ich musste mich zwingen, mich wieder
auf Manfred und Xyldas schrecklichen Zustand zu konzentrieren.
    »Es war derselbe
Arzt, der dich untersucht hat, Harper«, sagte Manfred.
»Der Typ mit den weißen Haaren. Er macht einen recht fähigen Eindruck. Er
glaubt nicht, dass sie wieder aufwacht. Er weiß nicht, warum sich ihr Zustand
so verschlechtert hat, aber gleichzeitig hat es ihn auch nicht überrascht. Das
klingt alles nicht sehr ... eindeutig. Niemand

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