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Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Titel: Harper Connelly 04 - Grabeshauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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sich unverhohlen an Cameron herangemacht hatte. Mark hatte nicht wissen können, ob der Kerl bewaffnet war (was viele Freunde
     unserer Eltern waren). Trotzdem hatte er keine Sekunde gezögert, meine Schwester zu verteidigen. Diese Erinnerung erleichterte
     es mir, vorzugeben, dass ich an Marks Lippen hing.
    Tolliver stellte die entsprechenden Fragen. Anscheinend kannte er sich in solchen Dingen besser aus als gedacht. Zum hundertsten
     Mal fragte ich mich, ob Tolliver nicht lieber ein ganz normales Leben führen würde.
    Dabei hatte er mich diesbezüglich noch am Vortag beruhigt.
    Wir hatten Iona und Hank äußerst kleinlaut verlassen. Ionas Neuigkeiten hatten uns beide völlig überrascht. Obwohl wir uns
     bemühten, ihr und Hank begeistert zu gratulieren, wirkten wir wahrscheinlich doch nicht begeistert genug. Wir waren noch ziemlich
     sauer wegen ihrer Reaktion auf unsere Beziehung, sodass es uns schwergefallen war, uns aufrichtig für sie zu freuen.
    Natürlich waren unsere Anspannung und Wut auch den Mädchen nicht verborgen geblieben. Innerhalb weniger Minuten hatten sie
     sich erst für uns gefreut und waren dann völlig in das sie umgebende Gefühlschaos hineingerissen worden. Hank hatte sich in
     sein winziges »Arbeitszim mer « zurückgezogen, um seinen Pastor anzurufen und diesenFremden zu unserer Beziehung zu befragen. Daraufhin war bei mir eine kleine Sicherung durchgebrannt. Er hatte Tolliver mitgenommen,
     und Tolliver war ebenso empört wie amüsiert wieder herausgekommen.
    Seit unserem Abschied von Hank und Iona hatten wir unsere Hochzeit, die so unerwartet zur Sprache gekommen war, mit keinem
     Wort mehr erwähnt.
    Komischerweise fühlte es sich gut an, nicht darüber zu reden. Wir waren in den Fitnessraum gegangen, um ein bisschen auf dem
     Laufband zu trainieren, und hatten uns die Wiederholung einer
Law-and-Order
-Folge angesehen. Wir hatten uns über die Gegenwart des jeweils anderen gefreut und darüber, endlich allein zu sein. Noch
     auf dem Laufband war mir aufgefallen, dass uns die Besuche bei unseren Schwestern immer so mitnahmen. Nach kurzer Zeit in
     dem beengten Haus mussten wir schon wieder den Rückzug antreten, uns sammeln und neue Kraft tanken.
    Ich machte mir Sorgen über die Verstimmung zwischen meiner Tante und mir, bis mir klar wurde, dass zwischen Tolliver und mir
     alles in Ordnung war. Und das war die einzige Beziehung, die mir wirklich wichtig war, mal abgesehen von der, die ich zu meinen
     kleinen Schwestern aufbauen wollte.
    Trotzdem hatte mich die unangenehme Situation am Vorabend immer wieder beschäftigt. Ich weiß, dass das naiv von mir war, aber
     immer wenn ich an Ionas Schwangerschaft dachte, war ich wieder schockiert. Ich hatte mitbekommen, wie meine Mutter mit meinen
     kleinen Schwestern schwanger war. Ich finde es noch heute erstaunlich, dass Gracie angesichts des Drogenkonsums meiner Mutter
     mit allem Drum und Dran zur Welt kam und keinerlei geistige oder neurologische Auffälligkeiten aufwies. Als meine Mutter mit
     Mariella schwanger war, hatte sie sich gerade noch beherrschenkönnen, aber bei Gracie   … Gracie war sehr krank, als sie zur Welt kam, und anschließend auch noch oft.
    Am Vorabend hatte ich nach dem Laufbandtraining an diese schlimmen Zeiten zurückdenken müssen. Nachdem ich mich ausgeruht
     hatte, war ich mit dem Handstaubsauger zum Auto gegangen, um den Kofferraum sauber zu machen. Ich hatte eine Plastiktüte für
     den Müll mitgenommen. Wenn man wie wir ständig im Auto sitzt, verwandelt es sich schnell in eine kleine Müllhalde. Während
     ich alte Quittungen und leere Pappbecher in die Tüte warf und sämtliche Ecken aussaugte, machte ich mir Sorgen um meine Tante.
     Iona war, soweit ich wusste, gesund, und sie trank weder Alkohol noch nahm sie Drogen. Aber war sie nicht ein bisschen zu
     alt, um sich jetzt noch auf das Wagnis Mutterschaft einzulassen?
    Während ich einerseits überlegte, ob es am Autobahnzubringer irgendwo eine Möglichkeit zum Ölwechsel gab, war ich andererseits
     damit beschäftigt, meine Ängste in Schach zu halten. Ich sagte mir, dass viele Frauen lange warten, bis sie eine Familie gründen.
     Und wenn sie sich dann finanziell oder beziehungstechnisch abgesichert fühlten, waren das auch bessere Voraussetzungen dafür,
     ein Kind großzuziehen. Leider wusste ich aus eigener Erfahrung, wie anstrengend es ist, für ein Kleinkind zu sorgen. Vielleicht
     konnte Iona ja aufhören zu arbeiten.
    Während ich vorgab,

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