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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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»Jenks, schau, ob Glenn bereit ist.«
    »Ist klar«, antwortete der nichtsahnende Pixie und schoss durch den drei Zentimeter schmalen Spalt unter der Tür hindurch.
    Ich setzte mich aufs Bett und verschränkte die Arme, während ich zu Ivy schaute, die nur ein dunkler Schatten vor dem Fenster war. »Ähm, willst du mir zufällig etwas sagen?«, fragte ich.
    Ivy holte tief Luft. Dann setzte sie sich auf die Ecke der langen Couch und starrte mit leerem Blick an die Decke. »Das ist mein Fehler«, sagte sie schließlich, und ihre schwarzen Augen suchten mein Gesicht. »Dass Mia sich zum Töten aufgemacht hat, um ein Kind zu bekommen, meine ich.«
    »Deiner? Wie?«
    »Ich habe ihr meinen Wunsch gegeben. Den, den du mir geschenkt hast.«
    Ich entschränkte die Arme und verschränkte sie wieder in die andere Richtung. »Du meinst von dem Leprechaun, den ich habe laufen lassen, um aus der I.S. zu kommen?« Sie nickte mit gesenktem Kopf, und ich kniff die Augen zusammen, weil ich es einfach nicht verstand. »Du hast deinen Wunsch einer 262

    Banshee gegeben? Warum? Du hättest dir alles wünschen können!«
    Ivy bewegte die Schultern. Das war eine nervöse Reaktion, die ich nicht oft zu sehen bekam. »Es war eine Art Dankeschön. Ich schuldete ihr eine Menge. Ich habe Mia getroffen, bevor ich dich getroffen habe. Mein Boss Art, er hat mich ver-arscht. Ich war auf der Überholspur, aber er hatte nicht vor, mich zu befördern, bevor ich mit ihm …« Sie zögerte, und in dem Schweigen hörte ich die ungesagten Worte. Ihr Boss wollte sie mal kosten, bevor er zuließ, dass sie ihn überholte. Ich fühlte, wie mein Gesicht warm wurde, und war froh, dass es so dunkel war.
    »Büropolitik«, sagte Ivy und zog die Schultern hoch. »Ich wollte nicht mitspielen. Dachte, ich wäre zu gut dafür, und als ich Art dabei erwischt habe, wie er einen Banshee-Mord vertuscht hat, um seinem Bankkonto einen Kick zu geben, habe ich Mia gerufen, damit sie herausfindet, was vorgeht. Zu dieser Zeit arbeitete sie mit der I. S. zusammen und überwachte ihre eigene Spezies. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe Art in den Knast gebracht, um an ihm vorbeiziehen zu können.« Und ich dachte, mir ginge es schlecht in der I.S. Zumindest musste ich meinen Vorgesetzten nicht verleumden, um voranzukommen.
    »Und dann wurdest du degradiert und musstest den Babysitter für mich spielen«, sagte ich peinlich berührt. Doch Ivy schüttelte den Kopf und lehnte sich vor, so dass ihr Gesicht in einem Lichtstrahl lag. Ich sah keine Tränen, aber sie wirkte un-glücklich.
    »Nein. Ich meine, ja, aber Rachel, die Frau hat mir ein paar Dinge über mich selbst gesagt, die mir einzugestehen ich zu feige war. Du weißt, wie Banshees sind. Sie erzählen dir harte Wahrheiten, damit du wütend wirst und sie deine Gefühle aufnehmen können. Mich hat sie wütend gemacht, indem sie mir gesagt hat, dass ich Angst davor hätte, die Person zu sein, die 263

    ich sein wollte, jemand, der fähig ist, jemanden zu lieben. Sie hat mich so beschämt, dass ich dem Blut entsagt habe.«
    »Gott, Ivy«, sagte ich und konnte immer noch nicht glauben, dass sie ihren Wunsch verschenkt hatte, ausgerechnet an eine
    … Banshee! »Du dachtest, dem Blut zu entsagen, wäre etwas Gutes? Es hat dich fast in den Wahnsinn getrieben!«
    Ihre Augen schienen passend zur Uhrzeit mitternachts-schwarz, und ich unterdrückte ein Schaudern. »Es war nicht der Blutmangel, der mich in den Wahnsinn getrieben hat. Und es war gut. Die Stärke und das Selbstvertrauen, die ich daraus gezogen habe, waren alles, was ich hatte, um Piscary zu be-kämpfen. Es hat mir den Willen gegeben, den ich jeden Tag benutze. Mia sagte …« Ivy zögerte, dann sprach sie leiser weiter, mit alter Wut darin: »Mia hat mich einen Feigling genannt, und gesagt, dass sie niemanden lieben kann, ohne ihn umzubringen, und dass ich ein wimmerndes Kind wäre, wenn ich doch die Chance hätte, jemanden zu lieben, aber nicht den Mut, es wirklich zu tun. Und als ich dich getroffen habe?« Ivy zuckte mit den Achseln. »Als mir klarwurde, dass du mich vielleicht zurücklieben könntest? Mein Leben irgendwie reinigen?« Peinlich berührt rieb sie sich die Schläfen. »Ich habe ihr meinen Wunsch gegeben, damit sie auch die Chance bekam, jemanden zu lieben. Es ist mein Fehler, dass sie jetzt da drau-
    ßen Leute umbringt.«
    »Ivy«, sagte ich leise und saß wie erstarrt auf meinem Platz.
    »Es tut mir leid. Ich liebe dich wirklich.«
    »Hör auf«, sagte

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