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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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sehen. Auch noch so viele nette Gespräche und clevere Lächeln würden mich nicht wieder einfangen können. »Jetzt können wir mit entspannten Mägen weiteressen.«
    Ja, genau.
    Ich drehte mich zu Ivy, und als sie meinen Blick mit einem größer werdenden Ring von Braun um ihre Pupillen erwiderte, stand ich auf. »Ich danke Ihnen, Rynn, aber wir gehen.«
    Jenks ließ sich auf die Armlehne der Couch sinken und wickelte eilig Stoff um sich. Seine Flügel hoben und senkten sich, während er arbeitete.
    »Ivy …«, sagte Rynn Cormel, als wäre er verwirrt, aber sie wich vor ihm zurück, näher zu mir.
    »Ich bin glücklich«, sagte sie leise und gab mir meinen Mantel. »Bitte lassen Sie mich in Ruhe.«
    310

    Wir starteten Richtung Küche. Jenks flog schwerfällig als Wache an unserer Seite und zog den letzten Rest Stoff hinter sich her wie sonst sein Funkeln. »Hier gibt es mehr zu beden-ken als nur das Glück von zwei Personen«, sagte Cormel laut.
    Ivy blieb stehen, ihre Hand an den Schwingtüren.
    »Rachel lässt sich nicht drängen«, sagte sie.
    »Dann zieh sie weiter, bevor jemand anderes es tut.«
    Wie eine Person drehten wir uns um und gingen. Hinter uns erklang das scharfe Klappern von Essstäbchen und einer kleinen Keramikschüssel, die gegen den steinernen Kamin knallte.
    Die Küche war leer. Ich ging davon aus, dass alle sich irgendwo anders aufhielten, nur nicht in der Nähe von Rynn Cormels Wut. Jenks tauchte in meinen Schal, als ich ihn mir um den Hals wickelte, und ich seufzte, als ich mich erinnerte, wie ero-tisch ein bedeckter Hals für einen Vampir war. Gott, ich war dämlich.
    Ivy zögerte an der Tür zum Ladedock. »Ich bin gleich zu-rück«, sagte sie mit einem gefährlichen Ausdruck in den Augen.
    »Bist du dir sicher?«, fragte ich, aber sie stiefelte schon von dannen. Ich fühlte mich unwohl und trat in die kalte Garage.
    Wir würden nicht im Hummer nach Hause fahren, also holte ich meine Tasche vom Rücksitz und schob mit einem Grunzen das Rolltor nach oben. Als die kalte Nachtluft mich traf, keuchte ich auf. Wir würden Ivys Motorrad nehmen, und es würde eine sehr langsame, sehr kalte Fahrt werden.
    Aber ich musste nach Hause. Wir mussten nach Hause. Wir beide mussten zurück in die Kirche und zu den Verhaltensmus-tern, die uns gleichzeitig auseinander- und zusammenhielten -
    geistig gesund. Ich musste Al anrufen, bevor die Sonne aufging, und um einen freien Tag bitten. Und jetzt musste ich ihn auch noch fragen, ob er einen Weg wusste, wie man die Seele eines Vampirs rettete, denn wenn ich es nicht tat, wäre ich vielleicht bald schon tot.
    311

    Ivys Schritte ließen mich den Kopf heben. Sie stiefelte mit verschränkten Armen die Treppe hinunter. »Bist du in Ordnung?«, fragte ich, als ich die Plane von Ivys Motorrad zog, und sie nickte.
    Aus meinem Schal erklang Jenks freches »Ich bin okay, du bist okay, Ivy ist verdammt nochmal okay. Wir sind alle okay.
    Können wir jetzt Herrgottscheiße nochmal hier verschwinden?«
    »Wirst du mich ziehen?«, fragte ich. Mein Herz raste, während ich neben dem Motorrad stand und meine Füße in meinen Stiefeln kalt wurden.
    Ihre Augen waren in dem dämmrigen Licht ein flüssiges Braun, und ich konnte das Elend darin sehen. »Nein.«
    Ich musste ihr vertrauen. Ich schwang ein Bein nach oben, setzte mich hinter ihr auf die Maschine und hielt mich fest, als Ivy das Motorrad langsam aus der Garage in den kalten Schnee fuhr.

16
    Die Küche war warm und roch nach braunem Zucker, Schoko-lade und Butter. Ich buk Cookies, mit der Ausrede, dass sie Al gnädig stimmen würden, aber eigentlich wollte ich Jenks die Chance geben, mal richtig warm zu werden. Die Fahrt nach Hause war bitterkalt gewesen, und obwohl er es nie zugeben würde, war Jenks, als Ivy ihr Motorrad im Gartenhäuschen parkte und ich mit ihm in die Kirche geeilt war, fast blau gewesen. Seine Kinder waren es schon seit einer Weile leid geworden, in den warmen Luftströmungen vor dem Ofen zu spielen, aber er saß noch über dem Herd und bewegte langsam die Flügel.
    312

    Wie erwartet hatte uns ein I. S.-Agent mit steinerner Miene erwartet, als wir vorgefahren waren. Er hatte seine Kopie der EGÄR entgegengenommen und war verschwunden. Hätte es dieses dumme Stück Papier nicht gegeben, wäre ich jetzt unter Bewachung wieder im Krankenhaus, aber so zog ich das letzte Blech Cookies aus dem Ofen und fühlte mich schon viel besser. Müde, aber besser. Nehmen Sie das, Dr. Mape .
    Es war fast vier

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