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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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Uhr morgens, ungefähr die Uhrzeit, zu der ich normalerweise ins Bett ging. Ivy saß an ihrem Computer und haute immer fester in die Tasten, während sie wenig geduldig darauf wartete, dass ich Al rief und um einen freien Tag bat. Aber mit Dämonen sprechen war nicht so einfach. Ich wollte, dass Jenks warm und mobil war, bevor ich es tat. Und ein wenig Seelenfutter hatte auch noch niemandem geschadet.
    »Es wird spät«, murmelte Ivy, und der braune Ring um ihre Pupillen schrumpfte, als sie etwas auf ihrem Bildschirm anstarrte. »Wirst du das irgendwann bald machen?«
    »Ich habe noch Stunden«, sagte ich, als ich den letzten Cookie auf das Abkühlgitter schob. Dann ließ ich das Blech in die Spüle sinken und lehnte mich vor, um auf die Uhr über mir zu schauen. »Entspann dich.«
    »Du hast noch vier Stunden und sechzehn Minuten.« Ihre Augen schossen zu mir und dann ordnete sie ihre Stifte in der Tasse, die sie als Ständer benutzte. »Ich habe gerade den Al-manach aufgerufen.«
    Ich legte fünf Cookies auf einen Teller, stellte ihn neben ihrer Tastatur ab und nahm mir den obersten Keks gleich selbst.
    »Ich wollte Cookies backen. Jeder mag Cookies«, sagte ich, und sie lächelte leise, als sie sich mit ihren langen, schlanken Fingern auch einen nahm.
    Jenks hob von der Kante des Herdes ab, endlich wieder warm. »Oh, yeah. Cookies sollten es schaffen.« Er lachte und verlor etwas Staub. »Al hatte das letzte Mal, als du um einen freien Tag gebeten hast, einen Anfall. Und er hat Nein gesagt.«
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    »Deswegen die Cookies, Dummkopf. Und da habe ich mich auch nicht von einem Banshee-Angriff erholt. Heute wird es anders sein.« Hoffe ich.
    Mit den Händen in der Hüfte und einem ungewöhnlich bitte-ren Gesichtsausdruck landete Jenks neben meinem Wahrsagespiegel auf der Kücheninsel. »Vielleicht solltest du ihm einen Bissen von etwas ganz anderem anbieten? Ich wette, dann kriegst du das ganze Jahr frei.«
    »Jenks«, bellte Ivy, und der Pixie drehte uns den Rücken zu, um aus dem dunklen Fenster zu starren.
    »Was ist los, Jenks?«, fragte ich angespannt. »Willst du nicht, dass ich mit dem weisen Dämon rede? Habe ich nicht gehört, wie du Rynn Cormel erzählt hast, er wäre ein weiser Dämon ?« Okay, vielleicht war das ein wenig gemein, aber er hatte mich schon die ganze Nacht auf dem Kieker, und ich wollte wissen, warum.
    Er rührte sich nicht, nur seine Flügel bewegten sich stoßweise. Weil ich es leid war, setzte ich mich auf meinen Platz am Tisch und lehnte mich zu Ivy. »Was ist mit ihm los?«, fragte ich, laut genug, dass er es hören konnte. Ivy zuckte mit den Achseln, und ich wischte mir die Krümel von den Fingern. Rex starrte mich von der Türschwelle aus an, und entgegen aller Wahrscheinlichkeit senkte ich einladend meine Hand.
    »Oh, mein Gott!«, flüsterte ich, als die Katze aufstand und mit fröhlich geknicktem Schwanz zu mir kam. »Schau«, sagte ich, als das orangefarbene Tier seinen Kopf unter meine Hand schob, als wären wir dicke Freunde. Ivy lehnte sich vor, und mutig geworden, schob ich meine Hand unter den Bauch der Katze. Ohne zu atmen hob ich sie hoch, und dann saß die Katze, ohne dass sie sich auch nur einmal wand, auf meinem Schoß.
    »Oh, mein Gott«, flüsterte ich wieder. Sie schnurrte. Die verdammte Katze schnurrte.
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    »Es ist die verdammte Apokalypse«, murmelte Jenks, und ich kraulte die Ohren der jungen Katze. Mein Erstaunen verwandelte sich in Zufriedenheit, als Rex es sich mit eingezoge-nen Pfoten auf meinem Schoß bequem machte. Ivy schüttelte den Kopf und machte sich wieder an die Arbeit. Auf keinen Fall würde ich das hier versauen, indem ich Al rief. Al konnte warten. Ich ging davon aus, dass Pierce in der Küche war, und glücklich.
    Mit Rex auf dem Schoß aß ich noch einen Cookie und dachte über Pierce nach. Es war acht Jahre her, und obwohl ich mich verändert hatte - ausgezogen war, meinen Freund begraben und wieder leben gelernt hatte -, hatte er sich wahrscheinlich überhaupt nicht verändert. Das letzte Mal, als ich ihn gesehen hatte, war er eine attraktive Mischung aus Macht und Hilflosigkeit gewesen, kaum älter als ich jetzt war.
    Ich fühlte, wie ein Lächeln sich auf mein Gesicht legte, als ich daran dachte, wie er mit einem geworfenen Zauber die Türen des I. S.-Gebäudes aufgebrochen und damit auch ihre Wachmänner ausgeknockt hatte. Dann hatte er uns in dem Ge-bäude mit einer Schutzwand versiegelt. Alles mit einer seltsamen Ungeschicklichkeit, die

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