Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
Vom Netzwerk:
Nase. Ivy zog eine Grimasse, und ich schwang meine Tasche nach vorne, um sie auf dem Schreibtisch abzustellen, während wir uns eintrugen. In der Ecke stand ein Fernseher, der gerade die Wetterkarte zeigte. Morgen würde es weiterschneien.
    »Rachel Morgan und Ivy Tamwood. Wir wollen Dorothy Claymor besuchen«, sagte ich und reichte ihr meinen Ausweis, als ich das Schild sah, das darauf hinwies. Kein Wunder, dass der blonde Vampir wollte, dass man sie Skimmer nannte. »Wir haben einen Termin.«
    Ivy gab mir den Stift, und ich unterschrieb unter ihrem Namen. Meine Gedanken wanderten zurück zum letzten Mal, als ich meinen Namen in ein Gästebuch eingetragen hatte, und ich setzte hinter meinen Namen einen dicken Punkt, um jede psy-chische Verbindung zu meiner Unterschrift zu brechen. Sie durchzustreichen wäre noch besser, aber damit würde ich hier nicht durchkommen.
    »Einfach da durch«, sagte die Frau, während sie unsere Ausweise durch einen Scanner zog und sie uns zurückgab.
    »Behalten Sie Ihre Ausweise in der Hand«, fügte sie hinzu und deutete auf ein Paar dicke Plastiktüren. Sie war offensichtlich scharf drauf, weitertelefonieren zu können.
    Ich wäre lieber nach rechts gegangen, wo der Boden von einem Teppich bedeckt war und große Plastikpflanzen herums-tanden, aber Ivy, die die Prozedur offensichtlich kannte, hielt bereits auf den sterilen, hässlichen Flur links von uns zu, mit weißen Kacheln und milchigen Plastiktüren. Sie waren magne-414

    tisch versiegelt, und als ich Ivy einholte, drückte die Frau an ihrem Tisch auf einen Summer.
    Ich biss die Zähne zusammen, als die Türen sich öffneten und der Geruch nach schlecht gelauntem Vampir und wütendem Tiermenschen stärker wurde. Mich schauderte, als ich über die Schwelle trat und die Schutzvorrichtungen des Ge-fängnisses einsetzten. Die magnetische Tür fiel hinter uns ins Schloss. Wir atmeten jetzt Gefängnisluft. Super. Da konnte alles drin sein, bis hin zu gasförmigen Tränken.
    Am Ende des Flurs gab es nochmal eine große Tür und wieder einen Kerl hinter einem Schreibtisch. Die alte Frau, die bei ihm stand, starrte uns entgegen. Sie hatte offensichtlich die Aufsicht über den scheinbar handelsüblichen Zauberdetektor vor uns - der wahrscheinlich alles andere war als Massenware.
    Meine Nase verriet mir, dass die Frau förmlich nach Rotholz stank, und das, wenn schon nicht die Waffe an ihrer Hüfte, würde mich dazu bringen, ganz brav zu sein. Sie mochte aussehen wie eine alte Frau, aber ich wollte wetten, dass sie sogar Al eine ziemliche Jagd liefern konnte.
    »Irgendetwas zu deklarieren?«, fragte sie, als sie sich unsere Ausweise ansah und sie dann zurückgab.
    »Nein.« Angespannt gab Ivy ihr ihren Mantel und die Tasche. Sie ging ohne zu zögern durch den Zauberdetektor und zu dem Schreibtisch am Ende des Raums. Noch mehr Papierkram , dachte ich, als ich sah, dass sie ein Klemmbrett nahm und anfing, ein Formular auszufüllen.
    »Irgendwas zu deklarieren?«, fragte die Wache nun mich, und ich wandte mich wieder ihr zu. Gott, die Frau sah aus wie hundertsechzig, mit scheußlichem schwarzen Haar, das bestens zu ihrer zu engen Uniform passte. Ihr Teint war teigig weiß, und ich hätte mich ja gefragt, warum sie nicht in einen kleinen Teintzauber investierte, wenn ich nicht genau gewusst hätte, dass nicht mal so was in ihrem Job erlaubt war.
    415

    »Nur ein Tödliche-Zauber-Amulett«, sagte ich, gab ihr meine Tasche und nahm die kleine Quittung entgegen. Ich stopfte sie in meine Hosentasche.
    »Darauf wette ich«, murmelte sie leise, und ich zögerte. Mir gefiel es nicht, mein Zeug in ihrer Obhut zu lassen. Sie würde wahrscheinlich meine Tasche durchwühlen, kaum dass ich au-
    ßer Sichtweite war. Ich seufzte und versuchte, mich nicht auf-zuregen. Wenn so das Prozedere war, um in einem normalen Gefängnis jemanden zu besuchen, wollte ich gar nicht wissen, wie es in einem Hochsicherheitsgefängnis war.
    Mit einem Lächeln, das sie fast noch hässlicher machte, nickte sie in Richtung des Zauberdetektors, und ich ging zögernd hinüber. Ich konnte keine Kameras sehen, aber ich wusste, dass es welche gab - und die Beiläufigkeit, mit der sie meine Tasche zusammendrückte und in einen Korb fallen ließ, gefiel mir gar nicht.
    Die Welle von synthetischer Aura, die aus dem Zauberdetektor über mich glitt, ließ mich zusammenzucken. Vielleicht kam es davon, dass ich momentan selbst nicht viel Aura hatte, aber ich hatte das Schaudern nicht

Weitere Kostenlose Bücher