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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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Ivys Fußstapfen durch den matschigen Schnee. Als ich das Geräusch einer sich öffnenden Vantür hörte, hob ich den Kopf. Drei Meter von meinem Auto entfernt sprang neben Ivy ein Mann aus einem weißen Mini-van. Sie achtete nicht darauf, sondern hatte den Kopf gesenkt.
    Scheiße.
    »Ivy!«, rief ich ängstlich, als ich eine Pistole in seiner Hand funkeln sah, aber es war zu spät. Der Mann schubste sie, und sie fiel gegen einen SUV. »Hey!«, schrie ich, dann wirbelte ich herum, als neben mir der Schnee knirschte. Instinktiv ließ ich mich in die Hocke fallen, was mich auf Augenhöhe mit Mia brachte.
    »Hexe«, sagte sie, mit vor Kälte blauen Lippen, dann streckte sie die Hand aus.
    Adrenalin schoss in meine Adern, und ich warf mich nach hinten. Mein rechter Fuß rutschte weg, als ich gegen die Stoßstange des Wagens stieß, an dem ich gerade vorbeigegangen war. Ich fiel mit rudernden Armen, und mir entglitt meine Tasche. Die Banshee packte mein Handgelenk, wo zwischen meinem Mantel und dem Handschuh Haut freilag, und ich erstarrte in einer knienden Stellung vor ihr. Ihr Baby hatte mich fast ge-tötet. Scheiße, scheiße, scheiße!
    Mias Kapuze war nach hinten gerutscht, und im Licht der Laternen leuchteten ihre Augen blau. Kalte Finger hielten mein Handgelenk. Sie lehnte sich näher. »Mit wem hast du heute gesprochen?«, fragte sie wütend.
    438

    Mit klopfendem Herzen schaute ich an ihr vorbei. Ivy wurde mit dem Gesicht gegen den SUV gedrückt, den Arm auf den Rücken gedreht und mit einer Pistole am Kopf. Im offenen Van war ein Kindersitz zu sehen, und ich hörte das fröhliche Ge-brabbel eines Kleinkindes. Warum zur Hölle habe ich meine Splat Gun nicht mitgenommen? »Sie werden zur Befragung gesucht«, sagte ich und überlegte, ob ich sie mit einem schnellen Tritt loswerden könnte. »Wenn Sie sich freiwillig stellen, macht das einen guten Eindruck.«
    Die Worte klangen schon dämlich, kaum dass sie meinen Mund verlassen hatten, und Mia kniff die Augen zusammen, bis sich in ihren Augenwinkeln Falten bildeten. »Du glaubst, das interessiert mich?«, meinte sie herablassend. »Mit wem hast du gesprochen?«
    Ich spannte mich an, um sie zu schlagen, und Mias Augen wechselten von fast weißem Blau zu Pupillenschwarz. Eine wogende Flut wanderte meinen Arm hinauf, gefolgt von Kälte und dem Gefühl, durch den Magen von innen nach außen ge-kehrt zu werden. Wie eine Marionette mit zerschnittenen Fäden sackte ich zusammen, nur mein Arm hing noch in Mias Griff.
    »S-stopp«, stammelte ich mit gesenktem Kopf, während ich um Atem rang. Verdammt, was tat ich da? Ich hätte den Fall niemals übernehmen dürfen. Sie war ein verdammtes Raubtier.
    Ein uraltes Alpharaubtier, wie ein Alligator. Während ich da kniete und mir immer kälter wurde, konnte ich fühlen, wie ich Stück für Stück starb, und ich konnte nichts dagegen tun.
    Ich keuchte auf, als das ziehende Gefühl nachließ. Wärme kehrte zurück, aber weniger als zuvor. Verstört sah ich auf und suchte Mias Blick. Ihre blauen Augen waren kalt und gefühllos wie die eines Reptils. Hinter ihr beobachtete uns Ivy. Ihre Wange lag an dem hohen Wagen, und sie hatte die Zähne zusammengebissen - was sie gleichzeitig hilflos, frustriert und stinkwütend aussehen ließ. Wir standen direkt vor einem ver-439

    dammten Gefängnis - die Frau hatte genug Mumm, um die Welt zu regieren. Vielleicht tat sie das ja bereits.
    »Jemand folgt mir«, erklärte Mia kalt. »Mit wem hast du gesprochen?«
    Mein Knie war nass, und mein Arm tat weh. Schmerz breitete sich über meinen Rücken aus. Mia trat einen Schritt zurück und zog mich in den Schlamm zwischen den Autos, und ich erhob mich wie eine Puppe. Ihre andere Hand legte sich um meine Kehle, wobei ihr Ehering im Licht glitzerte. »Warten Sie«, stieß ich panisch hervor, als ich die erste Andeutung von Ziehen an meiner Aura spürte.
    Als sie sah, dass ich verstanden hatte, lächelte Mia. Sie war schön - kleiner als ich, aber kalt, so kalt und gleichgültig. »Ich bin es, die hier dein Leben nimmt, Hexe«, sagte sie, und auf ihrem nach oben gewandten Gesicht schmolz der Schnee. »Je mehr du gegen mich kämpfst, desto stärker werde ich. Mit wem hast du gesprochen? Jemand folgt mir. Sag es mir, oder stirb hier.«
    Kalter Schweiß brach mir aus allen Poren. Die Frau war wie ein Henkersbeil. Ich war ein Hase in den Klauen eines Greifvogels.
    »Rachel, erzähl es ihr einfach!«, schrie Ivy und grunzte dann, als Remus sie dazu

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