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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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Schnee anzupassen. Seine Augen glühten wie die eines Dämons. Der ungefähr katzengroße Gargoyle schlug direkt vor meinem Gesicht mit den Flügeln, und ich wich zurück. »Geh mir aus dem Weg, Bis!«, schrie ich, blinzelte im Wind und dachte an Jenks’ Käl-teempfindlichkeit. »Was zum Wandel geht hier vor?«
    Im Wohnzimmer gab es einen Tumult, aber Bis wollte mir nicht aus dem Weg gehen und schrie in seiner widerhallenden Stimme immer wieder etwas darüber, dass es ihm leidtat und er es saubermachen würde. Dass er den Kindern mit der Farbe gefolgt war und nicht gewusst hatte, dass es ein Ablenkungsma-növer war. Ich war nah dran, ihm eine zu verpassen, als er auf meiner Schulter landete.
    Ich konnte sein Gewicht kaum fühlen, aber Schwindel überkam mich, und ich fiel gegen den Tresen, schockiert und wie gelähmt. Die Empfindung war nicht unerwartet, aber es traf mich jedes Mal neu - wenn Bis mich berührte, konnte ich in meinem Kopf jede Kraftlinie von Cincinnati klar und deutlich sehen. Es war eine sensorische Überlastung, und ich schwankte. Es war schlimmer, wenn er aufgeregt war, und ich fiel fast in Ohnmacht. Dass Jenks’ Kinder auch noch zwischen den hängenden Kochtöpfen hin und her schossen, machte es nicht besser.
    »Geh. Runter«, hauchte ich. Er schaute verärgert drein, dann schlug der Gargoyle dreimal mit den Flügeln und hockte sich 105

    schmollend auf den Kühlschrank. Die Pixiekinder stoben auseinander und schrien, als wäre er der Tod persönlich. Bis’ falti-ges Gesicht starrte mich mit der Launenhaftigkeit eines Teenagers an, und seine steinige Haut wechselte die Farbe, bis sie zum Edelstahl des Geräts passte. Wie er so über den Rand schielte, sah er aus wie ein schmollender Gargoyle, aber das war er ja auch.
    Ich riss den Kopf hoch, als Ivy einen mit Schnee und Dreck bedeckten Mann in den Raum schubste. Sein Gesicht war unter einer Kapuze versteckt. Gefrorene Stücke von dreckigem Schnee fielen auf den Boden und hinterließen Schlammspuren, als sie in der Wärme der Küche tauten. Der Geruch von kalter Erde breitete sich aus, und ich rümpfte die Nase und dachte kurz, dass er fast roch wie der Mann, der Kisten umgebracht hatte, aber nicht ganz.
    Ivy schlenderte hinter ihm in den Raum und postierte sich mit verschränkten Armen neben der Tür. Marshal folgte ihr und schob sich mit einem breiten Grinsen ohne zu zögern an ihr vorbei. Er war aufgeregt, und seine Augen unter der Strickmütze leuchteten. Sein Mantel und seine Knie waren auch voller Dreck, aber zumindest hatte er sich nicht darin ge-wälzt.
    Der unbekannte Mann im Parka hob den Kopf, und ich sprang ihn fast an. »Tom!«, schrie ich, dann stoppte ich mich.
    Es war Tom. Wieder. Diesmal unter meinem Haus statt neben meinem Auto. Angst packte mich, dann Wut. »Was tust du unter meinem Haus?«
    Jenks schwebte unter der Decke und schrie seine Kinder an, dass sie verschwinden sollten. Als das letzte floh, Holzschwert in der Hand, richtete Tom sich auf und schob seine Kapuze zu-rück. Seine Lippen waren blau vor Kälte, und in seinen Augen stand Wut. Dann erst bemerkte ich den Kraftlinien-Zip-Strip an seinem Handgelenk, wo die Handschuhe aufhörten. Er war magisch kastriert, und meine Meinung von Marshal stieg, weil 106

    er nicht nur wusste, was man mit einer erfahrenen Kraftlinienhexe zu tun hatte, sondern auch noch einen Zip-Strip dabeihatte.
    »Ich wollte vorbeikommen, um dir den Karton zu bringen, den du in meinem Auto gelassen hast«, sagte Marshal und stellte sich zwischen Tom und mich. »Dann sah ich den hier« -
    er gab Tom einen Schubs, und der Mann stützte sich an der Kücheninsel ab - »über die Mauer klettern. Er hat ein paar Kindern eine Dose mit schwarzer Sprühfarbe und einen Zwanziger gegeben, und nachdem Bis sie von der Eingangstür ver-trieben hatte, ist er nach hinten geschlichen und hat das Schloss an eurem Zwischendeckeneingang aufgebrochen.«
    Mir stand der Mund offen, und ich dachte ernsthaft darüber nach, Tom selbst nochmal zu schubsen. »Du hast jemanden da-für bezahlt, unser Schild zu versauen!«, schrie ich. »Weißt du, wie viel Zeit es mich beim ersten Mal gekostet hat, es sauber zu bekommen?«
    Toms Lippen bekamen langsam wieder Farbe, und er presste sie aufeinander, ohne mir zu antworten. Hinter ihm sah ich, wie Bis sich aus der Küche schlich. Der kleine Gargoyle war völlig weiß geworden, um zur Decke zu passen, und nur die Ränder seiner Ohren, seine langen, klauenartigen Nägel und ein langer

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