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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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Info, was die Schlagzeuger mit den Pfeifen des Pfeifers gemacht hatten, aber trotzdem war sein von Herzen kommendes Flehen ziemlich übel.
    »Dann wirst du uns helfen?«, fragte Edden, überflüssiger-weise, wie ich hinzufügen möchte.
    Es war eine Banshee, aber mit Ivys Hilfe - und sorgfältiger Planung - konnten wir drei es schaffen. »Ich werde es mir anschauen«, sagte ich und versuchte, Jenks’ Eid zu übertönen, dass er niemals wieder Honig anfassen würde, wenn es ihr nur besserginge. Das wurde langsam deprimierend.
    Edden schaute ebenfalls auf meinen Schal, während er in seiner oberen Schublade herumwühlte. Er fand, wonach er suchte und streckte mir seine Faust entgegen, Öffnung nach unten. »Dann brauchst du das vielleicht«, sagte er, und ich streckte die Hand aus.
    Die glatte Oberfläche eines Kristalls fiel auf meine Handfläche, und ich zuckte zurück. Ich starrte den durchsichtigen Tropfen an, der auf meiner Haut schnell warm wurde. Ich wartete darauf, dass meine Hand sich verkrampfte oder dass der Stein pelzig wurde oder sich bewegte oder irgendwas. Aber er lag einfach nur da und sah aus wie ein billiger, nebliger Kris-129

    tall, wie ihn Erdhexen auf dem Finley Market an dumme Menschen verkaufen.
    »Wo hast du die her?«, fragte ich. Mir war unwohl, obwohl die Träne nichts tat. »Ist es eine von Mias?« Jetzt schien sie sich in meiner Hand zu bewegen, und ich schaffte es gerade so, sie nicht fallen zu lassen, denn dann müsste ich Edden sagen, warum, und er würde sie mir vielleicht wieder abnehmen. Ich blinzelte ihn an, während meine Finger langsam steif wurden.
    »Wir haben einen Vorrat davon in einer gläsernen Vase gefunden, getarnt als Dekosteine«, sagte Edden. »Ich dachte, du kannst sie vielleicht verwenden, um ein Ortungsamulett anzufertigen.«
    Das war eine tolle Idee. Ich ließ den Kristall in meine Manteltasche fallen und atmete auf. Eddens zögerliche und doch angriffslustige Fassade irritierte mich, bis mir klarwurde, dass er die Träne heimlich entwendet hatte.
    »Ich werde es versuchen«, meinte ich, und er verzog mit gesenktem Blick das Gesicht. Ich musste meinen Bruder vom Flughafen abholen, aber vielleicht konnte ich auf dem Weg sowohl an dem Zauberladen für Jenks als auch an der Universitätsbibliothek anhalten. Ein Ortungszauber war teuflisch kompliziert. Ich wusste wirklich nicht, ob ich es konnte. Die Bibliothek war so ungefähr der einzige Ort, an dem ich das Rezept finden konnte. Na ja, mal abgesehen vom Internet, aber das brachte nur Ärger.
    Aus meinem Schal erklangen jetzt Gedichte, die liebevoll Matalinas Qualitäten besangen, sowohl in wunderschön poeti-scher als auch in grafisch lüsterner Form. Ich stieß nochmal gegen den Papierstapel und schaltete die Lampe aus. Jenks beschwerte sich lauthals. Ich stand auf.
    »Komm, Mr. Honigtopf«, sagte ich zu Jenks. »Wir müssen weiter.«
    Ich zog meinen Schal von ihm. Der Pixie rollte sich zu einem Ball zusammen. Edden stand auf, und gemeinsam beäug-130

    ten wir ihn. Ich bekam langsam ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Normalerweise war Jenks ein fröhlicher Betrunkener, wenn er honigtrunken war. Das hier sah deprimiert aus. Mein Gesicht verlor jeden Ausdruck, als mir aufging, dass Jenks wieder und wieder Matalinas Namen sagte.
    »Oh, Scheiße«, flüsterte ich, als er anfing, Versprechen zu machen, die er nicht halten konnte und sie um Versprechen bat, die ebenso unmöglich waren. Mein Herz brach fast, als ich ihn vorsichtig hochhob. Ich hielt den Pixie, der nichts bemerkte, in meinen Händen, in Dunkelheit und Wärme. Verdammt, das war nicht fair. Kein Wunder, dass Jenks jede Gelegenheit ergriff, sich zu betrinken. Seine Frau starb, und es gab nichts, was er dagegen tun konnte.
    »Wird es ihm bald wieder gutgehen?«, flüsterte Edden, als ich vor seinem Schreibtisch stand und nicht wusste, wie ich mit dem Pixie in diesem Zustand nach Hause kommen sollte. Ich konnte ihn nicht einfach in meine Tasche schieben und hoffen.
    »Ja«, meinte ich geistesabwesend.
    Edden trat von einem Fuß auf den anderen. »Geht es seiner Frau gut?«
    Ich hob den Blick, meine Augen voller ungeweinter Tränen, und fand tiefes Verständnis in Eddens Blick, das Verständnis eines Mannes, der selbst seine Frau verloren hatte. »Nein«, antwortete ich. »Pixies leben nur zwanzig Jahre.«
    Ich konnte Jenks’ Körper leicht und warm in meinen Händen fühlen und wünschte mir, er wäre größer, sodass ich ihm einfach zum Auto helfen, ihn

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