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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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eine Weile dauern, bis er überhaupt das Flugzeug verließ.
    Die Gespräche wurden lauter, als die Tür sich öffnete und die erste gähnende Person mit müden Augen und schnellen Schritten heraustrat, völlig darauf konzentriert, an den Mietwa-genstand zu kommen. Ein paar Schritte neben mir stand eine Mutter mit drei Kleinkindern wie Orgelpfeifen, die wahrscheinlich auf ihren Vater warteten. Der Älteste riss sich von seiner Mutter los und rannte auf die riesigen Fenster zu. Ich zuckte zusammen, als seine Mom einen Schutzkreis errichtete, um den kleinen Jungen zu stoppen.
    Ein Lächeln glitt über mein Gesicht, während das Kind frustriert schrie und mit den Fäusten gegen die durchsichtige, ein wenig blau leuchtende Wand schlug. Das war etwas, worum ich mir als Kind nie hatte Sorgen machen müssen. Mom war grauenhaft im Errichten von Schutzkreisen. Aber ich hatte sowieso bis zum dritten Jahr kaum laufen können, zu krank, um viel mehr zu tun als zu überleben. Es war ein Wunder, dass ich es überhaupt über meinen zweiten Geburtstag hinaus geschafft hatte - ein illegales, medizinisches Wunder, das mir jedes Mal Sorgen machte, wenn ich mit etwas wie dem Schwermagie-Detektor-Feld konfrontiert wurde. Man konnte die Manipulation an meinen Mitochondrien unmöglich erkennen, aber ich machte mir trotzdem Sorgen.
    Beklommen verlagerte ich mein Gewicht auf das andere Bein. Ich freute mich darauf, Robbie zu sehen, aber das 134

    Abendessen heute würde keinen Spaß machen. Zumindest hatte ich dann Marshal dabei, um mich ein wenig zu schützen.
    Das Geschrei des Jungen wandelte sich von Frustration zu Freude, und ich drehte mich um, als die Mutter den Schutzkreis fallen ließ. Sie strahlte und sah wunderschön aus, trotz der Anstrengung, drei lebhafte Kinder innerhalb der akzeptablen sozialen Grenzen zu halten. Ich folgte dem Kind mit den Augen, als es auf eine attraktive junge Frau in einem schicken Kostüm zurannte. Die Frau bückte sich, um ihn hochzuheben, und in einer Welle von Glück trafen die fünf aufeinander. Sie fingen an, sich in einem verwirrten Knoten zu bewegen, und nach einem intensiven Kuss zwischen den zwei Frauen tauschte die Kostümträgerin ihre Tasche gegen ein glucksendes Baby.
    Die Szene wirkte laut, verwirrend und absolut beneidenswert.
    Mein Lächeln verblasste langsam, als sie davongingen, und meine Gedanken wanderten zu Ivy. Wir würden niemals eine so deutlich erkennbare Beziehung haben, in der wir in normale Rollen passten, innerhalb derer man sich in der Gesellschaft bewegen konnte. Nicht, dass ich nach etwas so traditionell Un-traditionellem Ausschau hielt. Ivy und ich hatten eine Beziehung, aber wenn wir versuchen sollten, es an ihre Ideen anzupassen oder über meine Grenzen hinauszugehen, dann würde alles zur Hölle fahren.
    Etwas, das älter war als gesprochene Worte, weckte meinen Instinkt, und ich wandte mich von dem Paar ab. Ich fand meinen Bruder und lächelte. Er war immer noch im Durchgang, aber hinter den kleineren Leuten vor ihm deutlich sichtbar.
    Seine roten Haare stachen hervor wie eine Leuchte, und er trug einen kurzen Bart. Eine Sonnenbrille ließ ihn fast cool aussehen, aber die Sommersprossen ruinierten den Look. Sein Lächeln wurde breiter, als unsere Blicke sich trafen, und ich stieß mich von dem Pfeiler ab. Vorfreude erfüllte mich. Gott, ich hatte ihn vermisst.
    135

    Die Leute zwischen uns bogen schließlich ab, und ich konnte seine gesamte, schmale Gestalt sehen. Er trug eine leichte Jacke und hatte eine glänzende Ledertasche sowie seine Gitarre in der Hand. Am Ende des Ausgangs hielt er an und dankte einem kleinen, hilflos aussehenden Vertreter-Typ, der ihm ein weiteres Gepäckstück in die Hand drückte und in der Menge verschwand. Wahrscheinlich hatte er es für Robbie getragen, weil der einfach zu viel dabeihatte.
    »Robbie!«, rief ich, unfähig, mich zu stoppen, und sein Lächeln wurde noch breiter. Seine langen Beine überwanden schnell den Abstand zwischen uns, und dann stand er vor mir, ließ sein Zeug fallen und drückte mich.
    »Hi, Sis«, sagte er, und seine Umarmung wurde fast schmerzhaft, bevor er mich losließ und zurücktrat. Die Menge wirbelte um uns herum, aber niemand beschwerte sich. Überall im Terminal standen kleine Familien zusammen und begrüßten sich. »Du siehst gut aus.« Er wuschelte mir durch die Haare und verdiente sich damit einen Schlag auf die Schulter. Er fing meine Faust ein, aber erst, nachdem ich getroffen hatte, und schaute auf

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