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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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dich totgelacht, wenn ich dir gesagt hätte, dass unser echter Dad ein Rockstar ist. Dann hättest du Mom gefragt und sie hätte … geweint.«
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    Geweint , dachte ich. Nett von ihm, nicht zu sagen »wäre verrückt geworden«, denn das wäre passiert. Es war schon schlimm genug gewesen, als die Wahrheit schließlich herauskam. Ich seufzte und trat an den Tresen, als der Kerl vor uns eine große Latte irgendwas bestellte und davonging.
    »Ich nehme eine große Latte, doppelter Espresso, italieni-sche Zubereitung. Wenig Schaum, extra Zimt. Können Sie das mit Vollmilch machen?«
    Der Barista nickte, während er etwas auf den Pappbecher schrieb. »Geht das zusammen?«, fragte er und schaute auf.
    »Ja. Ähm, ich hätte gern einfach nur einen mittelgroßen Hauskaffee«, sagte ich, plötzlich verwirrt. Ich war mir nicht ganz sicher, aber ich hatte das Gefühl, dass Robbies Bestellung genau wie das klang, was Minias immer bestellt hatte.
    »Wollen Sie irgendwas rein?«, hakte der Barista nach, und ich schüttelte den Kopf und zog meine Karte durch die Maschine, bevor Robbie es tun konnte.
    »Einfach schwarz.«
    Robbie kämpfte mit seinem Zeug, also schnappte ich mir beide Becher und folgte ihm zu einem Tisch, der so klein und dreckig war, dass man auf keinen Fall länger als nötig blieb.
    »Ich kann jetzt Sachen tragen«, sagte ich, als ich beobachtete, wie er unter seinem Gepäck stolperte.
    Er warf mir ein Lächeln zu. »Nicht, während ich in der Gegend bin. Sitz.«
    Also setzte ich mich. Es fühlte sich gut an, dazusitzen, während er durch die Gegend wuselte, seine Sachen ordnete und ein altes Paar am Nebentisch fragte, ob er einen der Stühle haben könnte. Ich hatte eine kurze Panikattacke, als mir die liegen gelassene Zeitung auf dem Tisch auffiel, die so gefaltet war, dass das Foto vom Haus der Tilsons nach oben zeigte. Ich schnappte sie mir und rammte sie in meine Tasche, gerade als Robbie sich zu mir gesellte.
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    Er ließ sich schwer in seinen Stuhl fallen, nahm den Deckel von seinem Kaffee und atmete erst einmal tief den Duft ein, bevor er einen großen Schluck nahm. »Das ist gut«, sagte er mit einem Seufzen. Für einen Moment schwieg er, dann beäugte er mich erwartungsvoll über den Rand seines Bechers hinweg. »Also, wie geht’s Mom?«
    Der Geschäftsmann, der vor uns gestanden hatte, stand inzwischen mit einem Schaumfleck auf der Nase vor den Abflug-tafeln. »Prima.«
    Robbie ließ seine Knöchel knacken. »Hast du mir irgendwas zu sagen?«, fragte er so selbstgefällig, dass ich ihn ansehen musste.
    Vor Moms Haus steht ein Polizeiwagen, und du willst nicht wissen, warum. Ich stecke gerade in einer Mordermittlung, und sie schwappt eventuell in mein Privatleben über. Die Universität lässt mich keine Kurse besuchen. Jeden Samstag habe ich ein Date im Jenseits mit Big Al, dem Dämon. Und ich bin die Quelle der nächsten Dämonengeneration, und das habe ich Trent Kalamacks Dad zu verdanken.
    »Ähm, nein?«, sagte ich. Er lachte und zog seine Gitarre an sich.
    »Du hast die I. S. sitzengelassen«, sagte er, und in seinen grauen Augen stand Belustigung. »Ich habe dir gesagt, dass dort anzuheuern eine schlechte Idee ist, aber nein! Meine kleine Schwester muss alles auf ihre Art machen, und dann doppelt so hart arbeiten, um wieder aus dem Loch rauszukommen. Ich bin übrigens stolz auf dich, dass dir klargeworden ist, dass es ein Fehler war.«
    Oh, das . Erleichtert blies ich auf meinen Kaffee und warf ihm einen Seitenblick zu. »Sitzengelassen« war nicht ganz das Wort, das ich gewählt hätte. »Dämliche Kündigung« war vielleicht passender. Oder »Selbstmordversuch«. »Danke«, gelang es mir zu sagen, obwohl ich eigentlich zu einem Vortrag darü-140

    ber ansetzen wollte, warum es am Anfang kein Fehler gewesen war. Seht ihr, ich bin lernfähig.
    »Sie sind nicht immer noch hinter dir her, oder?«, fragte er, schaute sich um und rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum.
    Ich schüttelte den Kopf, und seine Miene zeigte Erleichterung -
    aber ein Rest Vorsicht blieb. »Gut.« Er holte tief Luft. »Für sie zu arbeiten war zu gefährlich. Alles Mögliche hätte passieren können.«
    Und ist normalerweise auch passiert , dachte ich, als der erste Schluck Kaffee durch meine Kehle rann und ich genüsslich die Augen schloss. »Als wäre das, was ich jetzt tue, sicherer«, meinte ich, als ich die Augen wieder öffnete. »Herr Gott nochmal, Robbie, ich bin sechsundzwanzig. Ich kann auf mich selbst

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