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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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dem vorderen Teil des Hauses hörte man Moms fragende Stimme: »Hast du deine rostigen Flaschende-ckel gefunden, Robbie? Ich will sie von meinem Speicher haben!«
    Robbie packte meine Schultern fester, dann entspannte er sich. »Ich hab sie, Mom. Ich komme gleich. Ich habe etwas für dich und Rachel.«
    »Geschenke?« Meine Mutter stand plötzlich im Flur und strahlte, als sie ihren Arm unter meinen schob. »Du weißt, dass du uns keine Geschenke mitbringen musst. Dass du hier bist, ist Geschenk genug.«
    Robbie grinste zurück und zwinkerte mir zu, als ich mit den Zähnen knirschte. Jetzt würde ich es nie mehr da hoch schaffen, um zu schauen, ob er nichts »übersehen« hatte. Dreck, das hatte er absichtlich gemacht.
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    Aber meine Mutter war glücklich, und ich folgte ihr zurück ins Wohnzimmer, um Kaffee zu trinken, während Robbie los-zog, um in seinem Gepäck zu graben. Marshal sah bei meinem Erscheinen angemessen erleichtert aus, und ich ließ mich neben ihm auf die braune Couch fallen, wobei ich gegen ihn stieß. Ich blieb, wo ich war, so dass unsere Oberschenkel sich berührten.
    »Du schuldest mir was«, flüsterte er. Seine Lippen zuckten gleichzeitig scherzhaft und in gespielter Empörung. »Du schuldest mir eine Menge.«
    Ich schaute auf das dicke Album mit den Kinderfotos von Robbie und mir. »Zwei Karten für den nächsten Wrestling-kampf«, flüsterte ich zurück. »Erste Reihe.«
    »Das deckt es vielleicht ab«, sagte er und lachte.
    Fast summend setzte sich meine Mutter hin und wippte mit dem Fuß, bis sie sah, dass ich es bemerkt hatte. Dann stoppte sie die Bewegung. »Ich frage mich, was er für uns hat?«, wunderte sie sich, und der letzte Rest meiner schlechten Laune verschwand. Ich mochte es, sie so zu sehen. »Oh, hier kommt er!«, sagte sie dann, und ihre Augen leuchteten auf, als Robbies Schritte hörbar wurden.
    Robbie setzte sich uns gegenüber und legte zwei Briefumschläge auf den Tisch. Auf jedem stand in einer eindeutig weiblichen Schrift einer unserer Namen. Aufgeregt schob er uns die Umschläge mit zwei Fingern zu, einer für mich, einer für meine Mom. »Cindy und ich haben das für euch besorgt«, sagte er, als wir beide die Hand ausstreckten. »Aber ihr dürft sie nicht vor Juni benutzen.«
    »Juni?«
    »Juni?«, wiederholte meine Mom, dann gab sie einen fröhlichen Aufschrei von sich, der mich zusammenzucken ließ. »Ihr heiratet!«, schrie sie und warf sich über den Couchtisch. »Robbie, oh, Robbie!« Jetzt flossen Freudentränen. »Cindy ist so nett. Ich weiß, dass ihr glücklich sein werdet! Ich bin so aufge-200

    regt für euch beide! Habt ihr schon eine Kirche gefunden? Wie werden die Einladungen aussehen?«
    Ich rutschte von Marshal weg und starrte auf die zwei Flugtickets in meinem Umschlag. Mein Blick begegnete Robbies, als ich aufschaute.
    »Bitte sag, dass du kommst«, meinte er zu mir, seine Arme um unsere weinende Mutter gelegt. »Es würde uns beide sehr glücklich machen.«
    »Schaut mich an«, presste unsere Mutter hervor und richtete sich auf, um sich über das Gesicht zu wischen. »Heilige Schei-
    ße, ich weine.«
    Robbie blinzelte bei ihrer Wortwahl, aber ich lächelte. Dieselbe alte Mom. »Natürlich komme ich«, sagte ich, stand auf und ging um den Tisch. »Ich würde es um keinen Preis verpassen wollen.« Al konnte meine Zehen lutschen und sterben.
    Dann würde er mich eben in einer unbekannten Kraftlinie abholen müssen. Es gab Kraftlinien in Portland, wie überall anders auch.
    Die Umarmung wurde zu einer Gruppenumarmung, und es fühlte sich gut an, sicher und bittersüß. Der Flieder- und Rotholzgeruch von meiner Mom beruhigte mich, aber selbst während ich mich freute, kam mir ein anderer, sorgenvoller Gedanke. Vielleicht sollte ich die Magie ganz sein lassen. Ich meine, ich würde mir niemals vergeben, falls Robbie oder seiner Braut … oder seinen Kindern etwas passieren sollte.
    Ich drückte die beiden ein letztes Mal, dann ließ ich los und zog mich zurück. Marshal, der vergessen danebengestanden hatte, sprang vor, schüttelte Robbies Hand und bekundete ihm lächelnd sein »Beileid«. Meine Augen waren feucht, und ich lächelte trotz meiner Sorgen. »Ich freue mich wirklich für dich, Robbie«, sagte ich aufrichtig. »Wann ist der große Tag?«
    Robbie stieß die Luft aus, als er Marshals Hand losließ. »Wir haben noch nichts festgelegt. Ich fürchte, es wird vom Party-service festgelegt.« Er grinste peinlich berührt.
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    Meine Mom weinte

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