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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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sehen konnte. Irgendwie nervte mich das mehr als sein Spiel an meiner Narbe es getan hatte.
    Ich trat vor. »Und Sie sind Farcus, reimt sich auf Marcus, noch ein lahmarschiger Vampir. Gehen Sie mir aus dem Weg.«
    211

    Sein Lachen brach ab, als ich gegen ihn stieß, und er knurrte, als ich mich gegen die Tür lehnte und in die Wärme der Mall trat.
    Nach Einkaufszentrum-Standards war es ganz nett, mit der Fressmeile mit breiten Gängen, in denen zwischen den verschiedenen Imbissständen Tische und Stühle standen, und dar-
    über noch zwei Stockwerken, wo shoppen richtig Freude machte. Ich lockerte langsam meinen Schal und Mantel, während ich mich umsah. Ich war viel zu spät dran, um noch etwas tun zu können. In der Luft hingen der Geruch nach wütendem Tiermensch und der würzige Duft von wütendem Vampir - und das vermischte sich mit einem Mix von Burgern, Pommes und asiatischem Essen in zu viel Fett. Und über allem lag der Soundtrack von instrumental gecoverten Achtziger-Liedern. Surreal .
    Die Läden auf beiden Ebenen hatten ihre Gitter geschlossen und dahinter standen tratschende Angestellte. Das Erdgeschoss war ein völliges Chaos. An mehreren Stühlen fehlten Beine, und alles war durcheinandergeworfen. Rote Flecken auf dem Boden und den Pfeilern ließen mich kurz zögern, aber dann entschied ich, dass das Spritzmuster nicht dem von Blut entsprach. Es war Ketchup, was vielleicht der Grund war, dass die Menschen sich alle beim Eisladen gesammelt hatten. Überwiegend Jugendliche in zu viel Schwarz, aber es waren auch ein paar andere Kunden dabei, die es gewagt hatten, noch zu Zeiten unterwegs zu sein, wo die ersten Inderlander auftauchten.
    Sie sahen verängstigt aus, aber es war kein Sanitäter bei ihnen.
    Am anderen Ende der Fressmeile standen die Inderlander, und von hier würden die Klagen kommen. Die meisten von ihnen pressten sich improvisierte Verbände auf Arme oder Beine.
    Einer lag bewusstlos auf dem Boden. Werwölfe und Vampire.
    Keine Hexen, denn die wussten genauso wie Menschen, dass man besser aus dem Weg ging, wenn Raubtiere anfingen zu kämpfen. Dort drüben war es ruhig, und die meisten wirkten 212

    verwirrt, nicht wütend. Offensichtlich hatten die Kämpfe so abrupt geendet, wie sie angefangen hatten. Und wo ist jetzt die kleine Aufwieglerin? , dachte ich, weil ich zwischen den Ver-wundeten niemanden sehen konnte, auf den Mias Beschreibung passte.
    Ich hielt in der Mitte der offenen Halle an und holte in einem dämlichen Anflug von Optimismus das Ortungsamulett aus der Tasche. Vielleicht hatte ich es richtig gemacht und wusste es nur nicht? Aber als ich die runde Holzscheibe in meiner Hand hielt, blieb sie einfach ein Stück Holz. Kein Leuchten, kein Prickeln. Nichts. Entweder hatte ich den Zauber in den Sand gesetzt, oder sie war nicht hier.
    »Verdammt«, flüsterte ich mit gerunzelter Stirn. Es war lange her, dass ich das letzte Mal einen Zauber falsch gemacht hatte. Zweifel an den eigenen Fähigkeiten war nicht gerade gesund, wenn man hohe Magie wirkte. Zweimal verdammt. Was, wenn ich eines Tages wirklich Scheiße baute und mich in die Luft sprengte?
    Als ich Ivys vertraute Schritte hörte, drehte ich mich um und schob dabei das Amulett zurück in meine Tasche. Ich war wirklich glücklich, dass sie da war. Eine Banshee zu transpor-tieren war nicht so einfach, wie es sich anhörte - nicht mal, wenn sie Handschellen trug -, was wahrscheinlich der Grund war, warum die I.S. ihre Aktivitäten entweder ignorierte oder deckte.
    »Ich dachte, du arbeitest?«, rief ich, als sie näher kam, und sie zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin früher fertig geworden.« Ich wartete auf mehr und war enttäuscht, als sie den Kopf schüttelte und hinzufügte:
    »Nichts. Ich habe rein gar nichts rausgefunden.«
    Jenks war bei ihr, und er landete auf meiner angebotenen Faust. Er wirkte müde und durchgefroren. »Du bist spät dran.
    Du hast den ganzen Spaß verpasst.«
    213

    Ein Vampir, der gerade in Handschellen an uns vorbeigeführt wurde, knurrte uns an und versuchte gleichzeitig, die kleinen Bläschen an seinem Hals zu kratzen. »Werde dir die verdammten Flügel ausrupfen und dich dann fliegen lassen«, murmelte er, als er auf uns zusprang. Ein I.S.-Officer riss ihn zurück.
    »Schieb es dir in den Arsch und mach Kekse draus!«, schrie Jenks hinter ihm her. Ich fragte mich, wie viel »Spaß« ich genau verpasst hatte, und ob er wohl in achtundvierzig Stunden auf unserer Türschwelle erscheinen würde,

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