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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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zahlten, stellten Schecks aus. Die Betr ä ge waren gering. Die letzten zwei quittierten die Einl ö sung zweier Schecks von EnviroBreed Inc. ü ber je sechzehn Dollar. Bosch steckte die Quittungen in die Tasche und sagte Aguila, da ß sie gehen k ö nnten.
    W ä hrend Aguila der Witwe sein Beileid ausdr ü ckte, legte Bosch den Kasten mit den Fingerabdruckmaterialien wieder in den Kofferraum. Als er sich umblickte und Aguila und Munoz bei der Frau stehen sah, hob er schnell die Matte und das Ersatzrad und griff nach seiner Smith. Er steckte sie ins Halfter, das er nach hinten schob. Sie wurde so von der Jacke verborgen, obwohl jemand mit einem Auge daf ü r die Waffe bemerken w ü rde. Aber Bosch war nicht mehr besorgt, was Aguila anging. Er stieg ins Auto und wartete, bis Aguila kurze Zeit sp ä ter einstieg.
    Bosch behielt die Witwe und den Sheriff im R ü ckspiegel in den Augen, w ä hrend er davonfuhr.
    » Was wird aus ihr jetzt werden? « fragte er Aguila.
    » Ich glaube nicht, da ß Sie das wissen wollen, Detective Bosch. Ihr Leben war vorher schwierig genug. Jetzt kann es nur noch schlimmer werden. Sie hat wohl um sich genausosehr wie um ihn geweint. Und sie hat allen Grund dazu.«
    Bosch fuhr schweigend weiter, bis sie die Verlorenen Seelen hinter sich gelassen hatten und auf der Hauptstra ß e waren.
    » Das war scharfsinnig «, sagte er nach einer Weile. » Da ß Sie auf die Kaffeedosen gekommen sind.«
    Aguila sagte nichts. Es war auch nicht n ö tig. Bosch wu ß te, da ß er schon einmal da gewesen war und die EnviroBreed-Quittungen gesehen hatte. Grena war wahrscheinlich bestochen worden, und Aguila hatte wohl etwas dagegen oder war unzufrieden, da ß er keinen Anteil bekommen hatte. Egal, aus welchem Grund, er hatte ihm gezeigt, wo es langging. Aguila wollte, da ß Bosch die Quittungen fand, und wu ß te, da ß Grena ein L ü gner war.
    » Waren Sie bei EnviroBreed und haben sich das Unternehmen mal angesehen? «
    » Nein, das w ä re meinem Captain gemeldet worden. Nachdem er selbst nachgefragt hatte, konnte ich nicht mehr dort hinfahren. EnviroBreed ist ein internationaler Handelspartner. Sie haben Vertr ä ge mit der Regierung der USA. Sie m ü ssen verstehen, es ist …«
    » Eine heikle Angelegenheit.«
    » Das ist wohl der richtige Ausdruck.«
    » Ich kenne mich mit solchen Sachen aus. Ich verstehe Sie. Sie k ö nnen sich Grena nicht widersetzen, aber ich kann es. Wo ist EnviroBreed? «
    » Nicht weit von hier. Im S ü dwesten, auf der Ebene vor der Sierra de los Cucapah. Es gibt dort viele Industriebetriebe und gro ß e Ranches.«
    » Und wie weit ist es von EnviroBreed bis zur Ranch des Papstes.«
    » Des Papstes? «
    » Zorillo. Der Papst von Mexicali. Ich dachte, Sie wollten mit mir noch ü ber meinen anderen Fall sprechen.« Eine Weile fuhren sie schweigend weiter. Bosch blickte zur Seite und sah Aguilas besorgten Gesichtsausdruck. Sogar mit der Sonnenbrille vor den Augen. Die Erw ä hnung von Zorillos Namen hatte wahrscheinlich einen Verdacht best ä tigt, den der mexikanische Detective hegte, seitdem Grena versucht hatte, die Ermittlungen zu sabotieren. Bosch hatte schon von Corvo geh ö rt, da ß sich EnviroBreed auf der anderen Seite des Highways gegen ü ber der Ranch befand. Seine Frage war eine letzte Probe f ü r Aguila.
    Es dauerte eine Weile, bis Aguila endlich antwortete. » Ich f ü rchte, die Ranch und EnviroBreed liegen nahe beieinander.«
    » Gut, zeigen Sie sie mir.«

22
    »Etwas würde mich interessieren«, fragte Bosch. » Wieso haben Sie die Anfrage ans Konsulat geschickt? Falls jemand hier vermi ß t wird, nimmt man doch bestimmt an, da ß er die Grenze ü berquert hat, und schickt keine Suchmeldungen raus. Warum dachten Sie, dieser Fall sei anders? «
    Vor ihnen erhob sich die Bergkette aus der hellbraunen Smogschicht, die ü ber der Stadt lag. Sie fuhren s ü dwestlich auf der Avenida Val Verde und durchquerten eine Gegend, in der sich Ranchland im Westen erstreckte und Industriebetriebe sich auf der Ostseite der Stra ß e entlangzogen.
    » Die Frau ü berzeugte mich «, antwortete Aguila. » Sie kam mit dem Sheriff und machte die Vermi ß tenmeldung. Grena ü bergab mir den Fall, und sie ü berzeugte mich, da ß Gutierrez-Llosa nie freiwillig ohne sie ü ber die Grenze gehen w ü rde. Also ging ich zum Kreis.«
    Aguila erkl ä rte ihm, da ß Tagel ö hner auf dem Platz an der goldenen Statue von Benito Juarez auf Arbeit warteten. Die M ä nner, die er dort befragt

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