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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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erhobenen Waffen und schu ß bereit rannten sie zur Scheune und gingen dann langsam au ß en um sie herum, bis sie die Vorderseite erreicht hatten und sahen, da ß das Tor einen Spalt offenstand. Weit genug, um durchzuschl ü pfen.
    Sie zw ä ngten sich durch und gingen in der Dunkelheit in die Hocke. Aguila leuchtete mit der Taschenlampe umher. Die Scheune war eine gro ß e Halle mit Boxen auf beiden Seiten. Gro ß e Transportkisten, mit denen die Stiere zu den K ä mpfen gebracht wurden, standen an der R ü ckseite neben aufget ü rmten Heuballen. Bosch bemerkte eine Reihe Lampen, die in der Mitte unter der Decke befestigt waren. Er sah sich um und fand einen Lichtschalter neben dem Scheunentor.
    Nachdem die Lampen angeschaltet waren, gingen sie den Gang zwischen den St ä llen entlang nach hinten. Bosch ü bernahm die rechte, Aguila die linke Seite. Die Boxen waren ausnahmslos leer, die Stiere liefen alle frei auf der Ranch herum. Als sie die R ü ckseite erreichten, sahen sie den Eingang zum Tunnel.
    In der Ecke war ein Gabelstapler geparkt, der eine Palette mit Heu angehoben hatte. Im Betonfu ß boden darunter befand sich eine anderthalb Meter breite Ö ffnung. Der Fl ü chtende, wahrscheinlich Zorillo, hatte die Palette mit dem Gabelstapler angehoben, aber es war niemand hier gewesen, der sie wieder herunterlassen konnte, um den Fluchtweg zu verbergen.
    Bosch b ü ckte sich und schaute in das Loch. Eine Leiter f ü hrte vier Meter zu einem beleuchteten Gang hinab. Er sah Aguila an. » Bereit? «
    Der Mexikaner nickte.
    Als erster stieg Bosch hinunter. Die ersten Sprossen kletterte er, dann lie ß er sich auf den Boden fallen und zog seine Waffe, bereit zu schie ß en. Soweit er jedoch sehen konnte, hielt sich niemand im Tunnel auf. Eigentlich war es kein Tunnel, sondern eher ein Korridor, hoch genug, um darin zu stehen, und mit einer elektrischen Leitung, die den Gang entlang lief und etwa alle sieben Meter vergitterte Lampen speiste. Der Korridor wies eine leichte Kr ü mmung nach links auf, so da ß er nicht sehen konnte, wo er endete. Er ging in den Gang hinein, und Aguila sprang hinunter.
    » Okay «, fl ü sterte Bosch. » Wir halten uns rechts. Wenn wir unter Beschu ß kommen, ziele ich unten und du oben.« Aguila nickte, und sie begannen, sich schnell durch den Tunnel zu bewegen. Bosch versuchte, sich zu orientieren, und glaubte, da ß sie nach Osten gingen, wobei sie etwas nach Norden abwichen. Sie erreichten die Kr ü mmung schnell und pre ß ten sich an die Wand. Dann begannen sie die zweite Etappe ihres Weges.
    Der Gang kr ü mmte sich weiter und Bosch begriff, da ß sie nicht mehr auf EnviroBreed zuhielten. Er sah das letzte St ü ck des Tunnels hinunter und entdeckte niemanden. F ü nfzig Meter weiter stand eine Leiter am Ausgang. Sie w ü rden nicht bei EnviroBreed herauskommen. Er w ü nschte, er h ä tte das Funkger ä t nicht bei Ramos liegen lassen.
    » Schei ß e «, fl ü sterte Harry.
    » Was? « fragte Aguila.
    » Nichts, komm! «
    Sie eilten weiter, nach f ü nfundzwanzig Metern verlangsamten sie ihr Tempo und bewegten sich leise und vorsichtig vorw ä rts. Aguila ging an die rechte Wand, und sie erreichten beide gleichzeitig mit nach oben gerichteten Waffen die Leiter. Schwei ß tropfte ihnen in die Augen.
    Durch die Ö ffnung kam kein Licht. Bosch nahm die Taschenlampe von Aguila und leuchtete nach oben. H ö lzerne Tr ä ger einer niedrigen Decke des Raums ü ber ihnen waren zu sehen. Niemand schaute herunter, niemand scho ß auf sie. Nichts tat sich. Harry spitzte die Ohren, aber nichts war zu vernehmen. Er nickte Aguila zu, da ß er ihm Deckung geben sollte, und steckte den Revolver ins Halfter. Dann kletterte er die Leiter hinauf, in einer Hand die Taschenlampe haltend.
    Er hatte Schi ß . Wenn man in Vietnam einen von Charlys Tunneln verlie ß , lie ß man die Angst hinter sich. Es war wie eine Geburt; man verlie ß die Dunkelheit und gelangte in Sicherheit. Vom schwarzen Tunnel zum blauen Himmel. Diesmal jedoch nicht, diesmal war es umgekehrt.
    Als er das Ende der Leiter erreicht hatte, leuchtete er noch einmal mit der Taschenlampe umher, bevor er durch die Ö ffnung stieg. Langsam wie eine Schildkr ö te schob er seinen Kopf aus dem Loch. Das erste, was er im Licht der Lampe bemerkte, war S ä gemehl auf dem Boden. Er stieg weiter nach oben und sah sich um. Es war eine Art Lagerraum mit Stahlregalen, auf denen S ä gebl ä tter und Kisten mit Schleifpapier standen. Einige

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