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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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berfragt. Aber wenn ich mal spekulieren darf, sieht es so aus, als h ä tte Zorillo – oder wer auch immer hinterm Schreibtisch sa ß – eine Waffe aus der Schublade genommen und ihn hier vor dem Sofa erschossen, Arpis ist dann nach hinten ü ber die Couch gefallen.«
    » Warum sollte er ihn erschie ß en? «
    » Keine Ahnung. M ö glicherweise gefiel es Zorillo nicht, da ß er Grena erschossen hatte. Vielleicht bekam er Angst vor ihm. Oder Arpis tat das gleiche, was Grena versucht hatte.
    Es gibt viele M ö glichkeiten. Wir werden es nie erfahren. Aber Ramos sagte etwas von drei Leichen …«
    » Auf der anderen Seite des Flurs.«
    Der Raum gegen ü ber war ein riesiges Wohnzimmer mit einem tiefen, wei ß en Teppich, in dem man beim Gehen versank, und einem wei ß en Fl ü gel. Ü ber einer wei ß en Ledercouch hing ein Portr ä t von Elvis. Der Teppich war mit dem Blut der dritten Leiche befleckt, die vor der Couch lag. Es war Dance. Bosch erkannte ihn von dem Verbrecherfoto wieder, selbst mit der Schu ß wunde in der Stirn und schwarzgef ä rbten Haaren. Das einstudierte Schmollen war verschwunden, sein Gesicht dr ü ckte jetzt Erstaunen aus. Die Augen waren weit ge ö ffnet und schienen fast das Loch in der Stirn anzusehen.
    Corvo kam hinter ihm herein.
    » Was denkst du? «
    » Es sieht so aus, als h ä tte der Papst schnell abhauen m ü ssen und die drei nicht als Mitwisser zur ü cklassen wollen, damit … Ach, Schei ß , ich habe keine Ahnung, Corvo.«
    Corvo hielt das Funkger ä t an den Kopf. » Suchtrupp. Bitte Situationsbericht.«
    » Suchtrupp hier. Wir haben das unterirdische Labor gefunden. Der Eingang dazu befindet sich im Bunker. Es ist riesig. Wir haben Stoff in den Trockenpfannen sichergestellt. Riesenmengen. Wir haben voll ins Schwarze getroffen.«
    » Wie steht’s mit dem Hauptverd ä chtigen? «
    » Bisher negativ. Niemand im Labor.«
    Nachdem er das Gespr ä ch beendet hatte, sagte Corvo laut » Schei ß e «, dann rieb er sich mit dem Funkger ä t ü ber seine Narbe und dachte nach, was als n ä chstes zu tun sei.
    » Der Jeep «, sagte Bosch. » Wir m ü ssen hinterher.«
    » Die Miliz wartet schon, falls er auf dem Weg zu EnviroBreed ist. Im Moment kann ich keine Leute entbehren, um die Ranch zu durchk ä mmen. Es handelt sich um dreitausend Hektar.«
    » Ich geh’.«
    » Moment, das ist nicht deine Aktion hier, Bosch.«
    » Schei ß ’ drauf, Corvo. Ich geh’.«

30
    Bosch trat aus dem Haus und sah sich in dem schwachen Licht drau ß en nach Aguila um. Schlie ß lich entdeckte er ihn in der N ä he der Milizsoldaten und der Gefangenen. Wahrscheinlich f ü hlte Aguila sich noch mehr als Au ß enseiter als er selbst.
    » Ich werde den Jeep suchen, den wir sahen. Ich glaube, da ß es Zorillo war.«
    » Ich bin bereit «, sagte der Mexikaner.
    Bevor sie sich auf den Weg machen konnten, kam Corvo angerannt, aber nicht um sie aufzuhalten. » Bosch, Ramos fliegt mit euch im Hubschrauber. Mehr kann ich nicht tun.«
    In der Stille, die folgte, war zu h ö ren, wie sich auf der anderen Seite der Hazienda die Rotoren des Helikopters zu drehen begannen.
    » Los! « schrie Corvo. » Oder er fliegt ohne dich ab.«
    Sie rannten um das Haus und kletterten dann auf ihre Sitze im Luchs. Ramos sa ß vorne beim Piloten. Der Hubschrauber stieg abrupt in die Luft, und Bosch verga ß den Sicherheitsgurt. Er war zu sehr damit besch ä ftigt, den Helm und das Nachtsichtger ä t aufzusetzen.
    Noch war nichts durch die Linsen zu sehen. Kein Jeep. Kein Fl ü chtender. Als sie in s ü dwestlicher Richtung ü ber die Ranch flogen und Harry die gelb get ö nte Nachtlandschaft beobachtete, fiel ihm ein, da ß er Aguila noch nicht vom Tod seines Captains unterrichtet hatte. Er entschied sich, damit bis zum Ende der Operation zu warten.
    Zwei Minuten sp ä ter erreichten sie den Jeep, der in einem Eukalyptushain zwischen hohen Str ä uchern geparkt war. Eine riesengro ß e Strauchwerkkugel war vom Wind gegen den Jeep geweht oder als d ü rftige Tarnung davorgerollt worden. Das Fahrzeug war ungef ä hr f ü nfzig Meter von der Scheune und den Korralen entfernt. Der Pilot schaltete die Scheinwerfer ein, und der Luchs begann in der Luft zu kreisen. Zorillo oder ein Fahrer war nicht zu sehen. Bosch sah, wie Ramos dem Piloten ein Zeichen mit dem Daumen gab zu landen. Die Scheinwerfer verl ö schten wieder, und bis sich seine Augen auf die Dunkelheit eingestellt hatten, war es, als fiele er durch ein schwarzes Loch.
    Schlie

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