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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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ß lich f ü hlte er, wie sie auf dem Boden aufsetzten, und seine Muskeln entspannten sich wieder. Der Motor wurde abgestellt, und man h ö rte nur noch das Schlagen und Zwitschern der sich ausdrehenden Rotoren. Bosch konnte die Westseite der Scheune sehen, auf der sich weder Fenster noch T ü ren befanden, und dachte gerade, da ß sie sich gut aus der Deckung n ä hern konnten, als er Ramos schreien h ö rte: » Was zum …? Festhalten! «
    Es gab einen harten Aufprall an der Seite, der Hubschrauber wurde heftig von der Wucht ersch ü ttert und begann seitw ä rts zu rutschen. Bosch sah aus dem Fenster und konnte nur erkennen, da ß sie von der Seite geschoben wurden. Der Jeep. Jemand hatte sich im Jeep versteckt. Die Landekufen des Luchs verfingen sich schlie ß lich, und der Hubschrauber st ü rzte um. Bosch verdeckte sein Gesicht mit den H ä nden und duckte sich, als er sah, wie sich die immer noch drehenden Rotoren in die Erde gruben und zersplitterten. Dann fiel Aguila mit seinem ganzen Gewicht auf ihn, und er h ö rte unartikuliertes Schreien vom Cockpit.
    Der Hubschrauber schaukelte in dieser Lage kurz hin und her, dann gab es erneut einen lauten Knall, diesmal von vorne. Bosch h ö rte Metall bersten, Glas splittern und Sch ü sse.
    Dann war es vorbei. Bosch f ü hlte, wie sich die Vibration des Bodens mit dem sich entfernenden Jeep verringerte.
    » Ich glaub, ich hab’ ihn getroffen! « schrie Ramos. » Hast du das gesehen? «

    Harry konnte nur daran denken, wie verwundbar ihre Lage war. Der n ä chste Angriff w ü rde wahrscheinlich von hinten kommen, wo sie nichts sehen konnten, um zu schie ß en. Er versuchte seinen Revolver zu ziehen, aber er konnte seine Arme unter Aguilas Gewicht nicht bewegen. Der Mexikaner rollte endlich zur Seite, und sie hockten sich beide in der umgest ü rzten Kabine hin. Bosch griff nach oben und versuchte die T ü r, die sich jetzt ü ber ihm befand, zu ö ffnen. Er konnte sie zur H ä lfte aufschieben, bis sie sich irgendwo verhakte. Sie nahmen ihre Helme ab, und Bosch stieg als erster hinaus. Aguila reichte ihm die kugelsicheren Westen. Bosch wu ß te nicht warum, nahm sie jedoch entgegen. Dann folgte Aguila.
    Benzingeruch lag in der Luft. Sie gingen zur Vorderseite des Hubschraubers, wo Ramos durch das zerbrochene Vorderfenster zu kriechen versuchte.
    » Hilf ihm «, sagte Bosch. » Ich gebe Deckung.«
    Er zog seine Waffe und drehte sich einmal um die eigene Achse, sah aber niemanden. Dann entdeckte er den Jeep; er war noch immer an der gleichen Stelle geparkt – mit der Strauchkugel davor. Das machte keinen Sinn. Es sei denn …
    » Der Pilot h ä ngt fest «, meldete Aguila.
    Harry sah ins Cockpit. Ramos leuchtete mit einer Taschenlampe auf den Piloten, dessen blonder Schnurrbart von Blut rot gef ä rbt war. Auf dem Nasenr ü cken war eine gro ß e Schnittwunde, die Augen des Piloten waren weit ge ö ffnet, und Bosch sah, da ß der Steuerkn ü ppel umgeknickt war und gegen seine Beine dr ü ckte.
    » Wo ist das Funkger ä t? « fragte Bosch. » Wir brauchen Hilfe.«
    Ramos tauchte mit dem Oberk ö rper wieder ins Cockpit und kam mit einem Handfunkger ä t heraus.
    » Corvo, Corvo, bitte melden, wir haben einen Notfall hier.« W ä hrend er auf Antwort wartete, sagte Ramos zu Bosch: » H ä ltst du das f ü r m ö glich? Das verdammte Monstrum kommt aus dem Nichts. Ich habe nicht gewu ß t, was …«
    » Was ist passiert? « Corvos Stimme kam ü ber Funk.
    » Wir haben einen Notfall. Wir brauchen Sani t ä ter und Werkzeuge. Der Luchs ist ein Wrack. Corcoran h ä ngt drinnen mit Verletzungen fest.«
    » … Ort des Absturzes? «
    » Es ist kein Absturz. Ein gottverdammter Stier hat uns am Boden auf die H ö rner genommen. Der Helikopter ist kaputt, und wir k ö nnen Corcoran nicht rausholen. Wir befinden uns hundert Meter nord ö stlich der Scheune.«
    » Bleib dort. Hilfe ist auf dem Weg.«
    Ramos h ä ngte sich das Funkger ä t an den G ü rtel, klemmte sich die Taschenlampe unter die Achsel und lud seine Pistole.
    » Jeder ü bernimmt eine Seite eines Dreiecks mit dem Hubschrauber in der Mitte und h ä lt nach dem Biest Ausschau. Ich wei ß , da ß ich es getroffen habe, aber es zeigte keine Wirkung.«
    » Nein «, erwiderte Bosch. » Du und Aguila, ihr sichert auf beiden Seiten. Ich werde die Scheune durchsuchen. Zorillo …«
    » Nein, nein. Wir machen das auf keinen Fall so, Bosch. Du erteilst hier nicht die Befehle. Wir warten hier, und wenn Hilfe …«
    Er

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