Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
Vom Netzwerk:
chtigen « Zorillos.
    Das Geld hatte er ebenfalls auf dem Bett liegen lassen. Als zus ä tzliche Sicherheitsma ß nahme. Genug, damit eine Person, die die Leiche fand, nicht die Polizei verst ä ndigen, sondern das Geld nehmen und sich davonmachen w ü rde.
    Mit einem Taschentuch hatte er seine Fingerabdr ü cke von der Schrotflinte gewischt und die Waffe liegen lassen. Danach hatte er das Haus verriegelt, die Kette um die Gitterst ä be des Tors gelegt und sie mit dem Vorh ä ngeschlo ß wieder zusammengeschlossen. Dabei hatte er darauf geachtet, alle Oberfl ä chen abzuwischen. Schlie ß lich war er nach L. A. zur ü ckgefahren.
    » Hat die DEA sich schon eine schmeichelhafte Version der Ereignisse f ü r die Presse ausgedacht? « fragte er Irving.
    » Sie sind dabei «, antwortete Irving. » Ich habe geh ö rt, da ß das Schmugglernetz zerschlagen wurde. Sie haben ermittelt, da ß Schwarzes Eis auf der Ranch hergestellt, durch die Tunnels zu den zwei Firmen gebracht und von dort ü ber die Grenze geschmuggelt wurde. Die Lieferwagen haben danach einen kleinen Umweg gemacht, wahrscheinlich in Calexico, wo das Rauschgift wieder abgeladen wurde, und sind dann weitergefahren. Der Besitz beider Firmen wurde beschlagnahmt. Eine von ihnen hatte einen Vertrag mit dem Staat Kalifornien, sterilisierte Mittelmeerfruchtfliegen zu liefern. Es wird sicher deswegen zu einem Skandal kommen.«
    » EnviroBreed.«
    » Ja. Morgen werden sie damit fertig sein, die Frachtbriefe, die die Fahrer an der Grenze vorgelegt haben, mit den best ä tigten Lieferscheinen vom Fruchtfliegen-Project-Center zu vergleichen. Angeblich wurden diese Dokumente ge ä ndert oder gef ä lscht. Es sollen mehr Kisten ü ber die Grenze gebracht worden sein, als in Los Angeles angekommen sind.«
    » Jemand mu ß ihnen geholfen haben.«
    » H ö chstwahrscheinlich. Der USDA-Inspector bei EnviroBreed war entweder dumm oder korrupt. Ich wei ß nicht, was schlimmer ist.«
    Irving wischte sich etwas Imagin ä res von der Schulter. Es konnten weder Haare noch Schuppen sein, da er beides nicht hatte. Er wandte sich von Bosch ab und sah zum Sarg, um den sich eine gro ß e Ansammlung von Polizisten gruppiert hatte. Die Zeremonie w ü rde bald beginnen. Er straffte seine Schultern und sagte, ohne sich umzusehen: »Ich wei ß nicht, was ich von dem Ganzen halten soll, Bosch. Legen Sie mich rein oder nicht? «
    Bosch antwortete nicht. Irving sollte sich deswegen ruhig Sorgen machen.
    » Vergessen Sie eines nicht «, sagte Irving, » Sie haben genausoviel zu verlieren wie der Polizeiapparat. Mehr sogar. Wir k ö nnen uns immer von einem Skandal erholen. Es kann vielleicht lange dauern, aber wir werden wieder auf die Beine kommen. Das gilt nicht f ü r eine Einzelperson, deren Ruf durch einen Skandal ruiniert wurde.«
    Bosch l ä chelte traurig. Es war typisch f ü r Irving, da ß er keine Drohung auslassen w ü rde. Mit seiner letzten Bemerkung warnte er ihn, da ß er daf ü r b üß en w ü rde, falls er mit seinem Wissen der Polizei von Los Angeles schaden w ü rde. Irving w ü rde pers ö nlich daf ü r sorgen.
    » Haben Sie Angst? « fragte Bosch.
    » Angst wovor, Detective? «
    » Vor allem. Vor mir, vor sich selbst. Da ß alles zusammenbricht. Da ß ich mich irre. Haben Sie nicht vor allem Angst? «
    » Das einzige, wovor ich mich f ü rchte, sind Leute ohne Gewissen. Leute, die sich nicht ü ber die Konsequenzen ihres Handelns im klaren sind. Ich glaube nicht, da ß Sie dazugeh ö ren.«
    Bosch sch ü ttelte einfach mit dem Kopf.
    » Also kommen wir zur Sache, Detective. Ich mu ß wieder zum Chief und sehe, da ß der B ü rgermeister angekommen ist. Was wollen Sie, vorausgesetzt, da ß es in meiner Macht steht, es Ihnen zu geben? «
    » Ich w ü rde von Ihnen nichts annehmen «, sagte Bosch. » Aber das verstehen Sie nicht.«
    Irving drehte sich schlie ß lich um und sah ihn an: » Sie haben recht, Bosch. Ich verstehe Sie wirklich nicht. Warum haben Sie das alles f ü r nichts riskiert? Verstehen Sie, da ß jetzt meine alten Sorgen wieder wach werden? Sie spielen nicht f ü rs Team. Sie spielen f ü r sich selbst.«
    Bosch sah Irving an, ohne eine Miene zu verziehen, und l ä chelte nicht, obwohl es ihn reizte. Irving hatte ihm ein ausgezeichnetes Kompliment gemacht, auch wenn er das nie begreifen w ü rde.
    » Was da unten passiert ist, hatte nichts mit der Polizei von Los Angeles zu tun «, sagte er. » Wenn ich ü berhaupt etwas getan habe, dann f ü r jemand

Weitere Kostenlose Bücher