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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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auf der Fahndungsliste, dachte Bosch.
    Porter murmelte etwas, und Bosch dachte, da ß er wieder beginnen w ü rde zu heulen, wie Donnerstag morgens am Telefon.
    » Harry, ich … Ich dachte nicht, ich habe …«
    Bosch lie ß sich mit seinem ganzen K ö rpergewicht gegen Porter fallen und h ö rte, wie dessen Stirn gegen die Wand schlug.
    » Verschei ß er mich nicht wieder, Porter. Du hast deine eigene Haut gerettet. So war’s doch. Und …«
    » Mir wird schlecht, Harry.«
    » … und jetzt bin ich der einzige, dem du am Herzen liegst. Ob du’s glaubst oder nicht, du Arschloch. Sag mir, was du getan hast, und wir sind quitt. Niemand erf ä hrt was davon. Man pensioniert dich wegen Stre ß syndrom, und ich sehe deine Visage nie mehr.«
    Bosch h ö rte, wie er angestrengt atmete, fast so, als k ö nnte er Porters Gedanken vernehmen.
    » Bist du dir sicher, Harry? «
    » Du hast keine Wahl. Wenn du nicht anf ä ngst zu reden, hast du am Ende weder einen Job noch eine Pension.«
    » He, hm … Ich hab blo ß … Auf meinem Hemd ist Blut …« Bosch dr ü ckte ihn fester gegen die Wand.
    » Okay, okay. Ich sag’s dir … ich habe ihm nur einen Gefallen getan, das war alles. Am Ende war er dann k ä lter als ein alter Furz. Als ich das h ö rte … ich konnte nicht mehr weitermachen. Verstehst du? Ich wu ß te nicht, was da abgelaufen war. Ich mein … Jemand k ö nnte hinter mir her sein. Ich hab’ Schi ß , Harry. Ich bin von einer Bar zu anderen, seit ich mit dir gestern gesprochen habe. Ich stinke wie ein St ü ck Schei ß e, und jetzt das ganze Blut. Ich brauche eine Serviette. Ich glaub’, die sind hinter mir her.«
    Bosch stellte sich wieder aufrecht hin, dr ü ckte ihm aber mit einer Hand in den R ü cken, damit er sich nicht davonmachen konnte. Er griff nach hinten auf die Theke und nahm einen Stapel Servietten, die neben der Schale mit den Streichh ö lzern lagen. Er reichte sie Porter, der seine Hand aus der Jacke befreite und den Kopf zur Seite drehte, um die Servietten auf die anschwellende Nase zu pressen. Auf seinem Gesicht waren Tr ä nen zu sehen, und Harry blickte weg.
    Die Eingangst ü r ö ffnete sich, und das bleiche Licht des Morgengrauens str ö mte in die Bar. An der Schwelle stand ein Mann und gew ö hnte sich erst einmal an die Dunkelheit, wie es Bosch vorhin getan hatte. Er hatte dunkle Haut und pechschwarzes Haar. Drei t ä towierte Tr ä nen liefen ihm unter dem linken Auge die Wange herunter. Es war ihm anzusehen, da ß er kein Banker oder Anwalt war, der einen doppelten Scotch zum Fr ü hst ü ck brauchte. Er war ein Profi. Vielleicht hatte er die Nacht ü ber Geld f ü r die Mexikaner oder Italiener eingetrieben und brauchte jetzt einen Drink zur Entspannung. Sein Blick fiel auf Bosch und Porter, dann auf Porters Waffe, die immer noch auf der Theke lag. In aller Ruhe checkte er die Situation und ging dann ohne ein Wort r ü ckw ä rts zur T ü r hinaus.
    » Verdammte Schei ß e «, schrie der Barkeeper. »W ü rdet ihr euch gef ä lligst verpissen, ich verlier’ meine Kundschaft. Raus! Beide!«
    An der Wand hing ein Pfeil, auf dem » Toilette « stand und der nach links auf einen dunklen Flur deutete. Er stie ß Porter in diese Richtung. Um eine Ecke herum befand sich das M ä nnerklo, das noch schlechter als Porter roch. Ein Schrubber stand in einem Eimer grauen Wassers in der Ecke, aber die zersprungenen Fliesen waren dreckiger als das Putzwasser. Er schob Porter zum Waschbecken.
    » Mach dich sauber «, sagte Bosch. » Was f ü r ein Gefallen? Was hast du f ü r Moore getan? Raus mit der Sprache! «
    Porter betrachtete sein tr ü bes Bild auf einer rostfreien Stahlplatte, die die Gesch ä ftsf ü hrung wohl angebracht hatte, als sie es leid geworden war, zerbrochene Spiegel zu ersetzen.
    » Es h ö rt nicht auf zu bluten, Harry. Sie ist bestimmt gebrochen.«
    » Vergi ß mal deine Nase. Erz ä hl mir, was du getan hast.«
    » Ich … Hm. Er hat mir nur gesagt, da ß er ein paar Leute kennt, die es zu sch ä tzen w üß ten, wenn der Tote hinter dem Restaurant eine Weile nicht identifiziert werden w ü rde. Zieh es einfach in die L ä nge, ein, zwei Wochen, hat er gesagt. Ich k ö nnte die Fingerabdr ü cke mit den Computerdaten vergleichen. Er wu ß te, da ß sie nicht gespeichert waren. Ich sollte mir nur Zeit lassen, und diese Leute, von denen er sprach, w ü rden sich erkenntlich zeigen. Ich w ü rde ein Weihnachtsgeschenk bekommen. Also habe ich letzte Woche nur pro forma

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