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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Lederverkleidung der Theke erkennen konnte. Der Geruch war schlimmer als in Porters Wohnwagen. Der Barkeeper mit verknittertem Hemd und aufgekn ö pfter Weste stand rechts vor den Flaschen, die auf einem St ü ck Isolierband mit den Namen der Eigent ü mer gekennzeichnet waren. Die Regalwand entlang lief ein d ü nner, roter Neonstrang und tauchte die Flaschen in ein unheimliches Licht.
    Aus der Dunkelheit zu seiner linken Seite sprach ihn jemand an: » Verdammt, wassuchsen hier, Harry? Mich? « Er drehte sich um und ging hin ü ber. Porter sa ß am anderen Ende der Bar, so da ß er jeden sehen konnte, der hereinkam. Vor ihm standen ein Whiskeyglas, ein halbgef ü lltes Wasserglas und eine Flasche Bourbon, die zu zwei Dritteln leer war. Auf der Theke lagen au ß erdem ein Zwanziger, drei Eindollarscheine und eine Packung Camel. Bosch f ü hlte, wie beim N ä herkommen die Wut in ihm zu kochen begann. » Ja, ich suche dich.«
    » Wassnlos? «
    Bosch wu ß te, er mu ß te die Sache hinter sich Dringen, bevor Mitleid seinen Zorn bes ä nftigen w ü rde, und ri ß Porters Jackett an den Schultern nach unten, so da ß er seine Arme nicht bewegen konnte. Porter fiel eine Zigarette aus der Hand. Von hinten zog ihm Harry die Pistole aus dem Schulterhalfter und legte sie auf die Theke.
    » Warum bist du noch bewaffnet, Lou. Du hast doch den Dienst quittiert. Erinnerst du dich? Hast du vor irgendwas Angst? «
    » Harry, was ist los? Warum tust du das? «
    Der Barkeeper kam auf sie zu, um Porter beizustehen, aber Bosch stoppte ihn mit einem b ö sen Blick und hob die Hand wie ein Verkehrspolizist: » Keine Aufregung, das ist eine Privatangelegenheit.«
    » Verdammt richtig. Hier ist ein Privatclub, und du bist kein Mitglied.«
    » Ist okay, Tommy «, warf Porter ein. » Ich kenne ihn, ich erledige das schon.«
    Ein paar M ä nner, die in Porters N ä he gesessen hatten, nahmen ihre Drinks und setzten sich weiter vorne hin. Einige S ä ufer sa ß en schon dort und gafften. Aber niemand ging. Sie hatten noch Fusel in ihren Flaschen, und es war noch nicht sechs. Sie konnten nirgendwo anders hin. Die Bars machten erst um sieben auf, und bis dahin war es noch eine Ewigkeit. Sie blieben hocken. Wenn es sein mu ß te, schauten sie halt zu, wie jemand umgebracht wurde.
    » Harry, h ö r mal «, bat Porter. » Reg dich ab. Reden wir dar ü ber.«
    » O ja. Warum haben wir nicht geredet, als ich dich angerufen habe. Und Moore? Hattest du mit ihm ein W ö rtchen zu reden? «
    » Harry, versteh …«
    Bosch ri ß ihn vom Barhocker und schleuderte ihn am Arm gegen die holzget ä felte Wand. Es war leichter, als er gedacht hatte, und Porter krachte voll gegen die Holzverkleidung. Seine Nase machte ein Ger ä usch wie eine Eiswaffel, die auf die Stra ß e f ä llt. Mit seinem R ü cken dr ü ckte Harry ihn an die Wand.
    » H ö r auf mit deinem ›Versteh doch, Harry‹, Porter. Ich habe dich verteidigt, weil ich dachte, du … du verdienst es. Jetzt wei ß ich, da ß ich mich geirrt habe. Du hast dich wegen Juan Doe verpi ß t. Und ich will wissen, warum. Was wird hier gespielt? «
    Die Wand und sein eigenes Blut erstickten fast Porters Stimme. » Harry, Schei ß e! Ich glaub’, du hast mir die Nase gebrochen. Ich blute.«
    » Mach dir keine Sorgen deswegen. Was ist mit Moore? Ich wei ß , da ß er die Leiche gemeldet hat.«
    Porter grunzte irgend etwas durch die blutende Nase, aber Bosch pre ß te ihn noch fester gegen die Wand. Er stank nach Schwei ß , Alkohol und Zigaretten, und Bosch fragte sich, wie lange er hier gesessen und den Eingang beobachtet hatte.
    » Ich ruf jetzt die Polizei «, rief der Barkeeper. Er hielt den H ö rer hoch, damit Bosch begriff, da ß es ernst gemeint war. Nat ü rlich war es nicht ernst gemeint. Der Barkeeper wu ß te, die Bar w ü rde sich dann in Windeseile leeren, so da ß er niemanden mehr beim Wechselgeld beschei ß en konnte und auch kein Trinkgeld in seinem Glas landen w ü rde.
    W ä hrend er mit seinem K ö rper Porter gegen die Wand dr ü ckte, holte Bosch seine Dienstmarke hervor und zeigte sie ihm. » Polizei. K ü mmer dich um deinen eigenen Schei ß kram.«
    Der Barkeeper sch ü ttelte den Kopf, als ob er sich dar ü ber wunderte, was aus diesem feinen Etablissement geworden sei, und stellte das Telefon wieder neben die Kasse. Auf die Bekanntmachung hin, da ß Bosch Polizist war, kippte die H ä lfte der G ä ste ihre Drinks hinunter und verabschiedete sich. Wahrscheinlich standen alle hier

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