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Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Titel: Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Größen gestopft. Erste Blutanalysen hatten ergeben, dass das Menstruationsblut auf ihnen von lauter verschiedenen Frauen stammte.
    Der für den Fall zuständige Detective konnte sich keinen Reim auf das Ganze machen, befürchtete aber das Schlimmste. Was er sich also von der Abteilung Verhaltensforschung des FBI erhoffte, war ein Hinweis, was die blutigen Tampons bedeuten könnten und wie er weiter vorgehen sollte. Oder genauer, er wollte wissen, ob die Tampons möglicherweise Andenken von einem oder zwei Serienmördern waren, denen niemand auf die Spur gekommen war, bis sie sich gegenseitig umgebracht hatten.
    McCaleb musste grinsen, als er an den Fall zurückdachte. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass er mit Tampons in einer Kühltruhe zu tun gehabt hatte. Er rief den Detective an und stellte ihm drei Fragen. Was waren diese Männer von Beruf? Waren außer den Schusswaffen, die bei dem Duell zum Einsatz kamen, irgendwelche Langwaffen oder ein Jagdschein in ihrem Haus gefunden worden? Und schließlich, wann war in den Wäldern von Northern Minnesota die Schonzeit für Bären zu Ende?
    Die Antworten des Detective lösten das Tamponrätsel rasch. Beide Männer hatten am Flughafen von Minneapolis für einen Subunternehmer gearbeitet, der Reinigungstrupps für Verkehrsmaschinen zur Verfügung stellte. Im Haus wurden mehrere Jagdgewehre gefunden, aber kein Jagdschein. Und schließlich, die Bärenjagd begann in drei Wochen.
    McCaleb sagte dem Detective, dass die beiden Männer aller Wahrscheinlichkeit nach keine Serienmörder seien, sondern die benutzten Tampons vermutlich aus den eigens dafür gedachten Abfallbehältern in den Toiletten der Flugzeuge hätten, die sie sauber machten. Sie hätten die Tampons nach Hause mitgenommen und dort eingefroren, um sie, wenn die Schonzeit zu Ende wäre, aufzutauen und dazu zu benutzen, Bären anzulocken, die den Geruch von Blut aus großer Entfernung riechen könnten. Die meisten Jäger benutzten als Köder Küchenabfälle, aber Blut sei mit Abstand am Besten.
    McCalebs Erinnerung nach war der Detective merklich enttäuscht gewesen, dass er es nicht mit einem oder zwei Serienmördern zu tun hatte. Entweder hatte er sich geschämt, dass ein FBI-Agent das Rätsel von seinem Schreibtisch in Quantico aus so schnell gelöst hatte, oder es hatte ihn einfach geärgert, dass sein Fall nicht landesweit für Aufsehen sorgte. Er hatte abrupt aufgehängt und McCaleb hatte nie mehr etwas von ihm gehört.
    McCaleb riss die wenigen Seiten mit Notizen zu dem Fall aus dem Notizbuch, legte sie in den Ordner mit dem BAR-Formular und stellte den Ordner an seinen Platz zurück. Dann packte er den Deckel wieder auf die Schachtel und wuchtete sie in die obere Koje hoch. Er schob sie nach hinten und sie schlug laut gegen das Schott.
    Mit einem kurzen Blick auf das angehaltene Bild auf dem Fernsehschirm setzte McCaleb sich wieder und starrte lange auf die leere Seite des Notizbuchs. Schließlich nahm er den Stift aus seiner Hemdtasche und wollte gerade zu schreiben beginnen, als die Tür aufging. Es war Buddy Lockridge.
    »Ist irgendwas?«
    »Wieso?«
    »Da hat grade was ziemlich gescheppert. Das ganze Boot hat zu schaukeln begonnen.«
    »Nein, nein, alles okay, Buddy. Ich habe bloß –«
    »O Mann, was ist das denn?«
    Er starrte auf den Bildschirm. McCaleb hob sofort die Fernbedienung und ließ das Bild verschwinden.
    »Hör zu, Buddy, ich hab dir doch gesagt, das Ganze ist vertraulich, und ich kann …«
    »Ist ja schon gut, ich weiß. Wollte ja nur nachsehen, ob du nicht umgekippt bist oder was.«
    »Na schön, danke, aber mir fehlt nichts.«
    »Ich werde mich noch nicht so bald hinhauen, falls du irgendwas brauchst.«
    »Werde ich zwar nicht, aber trotzdem danke.«
    »Du weißt ja, du brauchst eine Menge Strom. Da wirst du morgen den Generator anmachen müssen, wenn ich weg bin.«
    »Mach ich. Kein Problem. Bis dann, Buddy.«
    Buddy deutete auf den inzwischen leeren Bildschirm.
    »Ganz schön verrückt.«
    »Wiedersehen, Buddy«, sagte McCaleb ungeduldig.
    Weil Lockridge immer noch nicht ging, stand er auf und machte die Tür zu. Diesmal schloss er sie ab. Er kehrte zu seinem Platz und dem Notizbuch zurück. Er begann zu schreiben und nach kurzem hatte er eine Liste zusammengestellt.

    TATORT
Schlinge
Nackt
Kopfwunde
Klebeband/Knebel – »Cave?«
Eimer?

    Er studierte die Liste eine Weile und wartete auf eine Idee, aber ihm kam keine. Es war noch zu früh. Sein Gefühl sagte ihm, dass die

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