Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Titel: Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
Vom Netzwerk:
Deshalb, keine faulen Tricks. Nur dieses eine Angebot. Ein einmaliges Angebot, das endgültig zurückgezogen wird, sobald wir diesen Raum verlassen. Es sieht folgendermaßen aus.«
    Taferos Blick hatte sich wieder auf den Tisch gesenkt. Winston beugte sich vor und blickte in seine Augen hoch.
    »Möchten Sie weiterleben oder möchten Sie es vor Gericht darauf ankommen lassen? So einfach verhält sich die Sache. Doch bevor Sie antworten, sollten Sie sich über verschiedene Dinge klar werden. Erstens: Die Geschworenen werden fotografische Beweisstücke von dem zu sehen bekommen, was Sie Edward Gunn angetan haben. Zweitens: Sie werden Terry McCalebs Schilderung zu hören bekommen, wie es war, so hilflos zu sein und an den von Ihnen angebrachten Fesseln zu ersticken. Sie wissen, normalerweise wette ich nicht auf so etwas, aber ich würde darauf tippen, die Geschworenen werden weniger als eine Stunde brauchen, um zu einer Entscheidung zu kommen. Ich setze darauf, das wird eines der schnellsten Todesurteile werden, das im Bundesstaat Kalifornien jemals ausgesprochen wurde.«
    Winston richtete sich wieder auf und schloss den vor ihr liegenden Ordner. McCaleb ertappte sich bei einem beifälligen Nicken. Sie machte ihre Sache sehr gut.
    »Wir möchten wissen, wer Ihr Auftraggeber ist«, fuhr Winston fort. »Wir wollen Indizien, die ihn mit dem Fall Gunn in Verbindung bringen. Wenn mich nicht alles täuscht, dürfte jemand wie Sie vor der Ausführung eines solchen Auftrags verschiedene Maßnahmen zu seiner Absicherung vorgenommen haben. Egal, worum es sich dabei handelt – wir wollen alles, was Sie haben.«
    Als sie darauf Short ansah, nickte die Anklägerin. Das war ihre Art zu sagen: Gut gemacht.
    Fast eine halbe Minute verstrich. Schließlich wandte sich Tafero seinem Anwalt zu, um ihm flüsternd eine Frage zu stellen. Doch gleich darauf wandte er sich wieder Winston zu.
    »Ach Scheiße, ich frage selbst. Ohne hier auch nur einen Dreck zuzugeben – was passiert, wenn Sie die besonderen Umstände fallen lassen? Worauf muss ich mich dann gefasst machen?«
    Winston brach sofort in Gelächter aus und schüttelte den Kopf. McCaleb lächelte.
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte Winston. »›Worauf muss ich mich dann gefasst machen?‹ Mann, Sie werden hinter Beton und Stahl begraben werden. Das ist, worauf Sie sich gefasst machen müssen. Sie werden nie, nie wieder Tageslicht sehen. Das steht jetzt schon fest, ob Sie sich nun auf einen Deal einlassen oder nicht. Unverrückbar.«
    Taferos Anwalt räusperte sich.
    »Ms. Winston, ich finde es alles andere als professionell, wie Sie –«
    »Es ist mir scheißegal, was Sie professionell finden oder nicht. Dieser Mann ist ein Killer. Er unterscheidet sich durch nichts von einem Auftragskiller, außer dass er … Nein, er ist schlimmer. Er war einmal selbst Polizist und das macht sein Verhalten nur noch verabscheuungswürdiger. Deshalb, Mr. Prince: Das ist, was wir im Fall Ihres Mandanten tun werden. Wir werden, was den Mord an Edward Gunn und den versuchten Mord an Terry McCaleb angeht, auf ›schuldig‹ plädieren. In beiden Fällen: lebenslänglich ohne Bewährung. Diese Punkte sind nicht Gegenstand von Verhandlungen. Wegen seines Bruders werden wir keine Anklage erheben. Vielleicht hilft es ihm, besser damit zu leben, wenn er sich in diesem Punkt nicht zu verantworten hat. Das ist mir egal. Nicht egal ist mir allerdings, dass er sich klar darüber wird, dass mit dem Leben, das er bisher geführt hat, Schluss ist. Er kann einpacken. Er kann zwischen der Todeszelle und dem Hochsicherheitstrakt wählen, aber eine andere Wahl hat er nicht. Und auf keinen Fall wird er das Gefängnis jemals wieder verlassen.«
    Sie sah auf die Uhr.
    »Sie haben fünf Minuten Zeit, dann gehen wir. Wenn Sie sich nicht auf einen Handel einlassen wollen, meinetwegen, dann werden wir beide vor Gericht bringen. Storey könnte etwas schwierig werden, aber was Mr. Tafero hier angeht, sehe ich überhaupt keine Probleme. Die Ankläger werden Alice die Tür einrennen, sie werden sie mit Blumen und Pralinen überhäufen. Für sie wird jeden Tag Valentine’s Day sein – oder sollte ich sagen: Valentino’s Day. Dieser Fall ist nämlich die Freikarte für den ›Staatsanwalt des Jahres‹.«
    Prince legte eine dünne Aktentasche auf den Tisch und steckte seinen Notizblock hinein. Er hatte nicht ein Wort darauf geschrieben.
    »Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit«, sagte er. »Ich denke, wir werden

Weitere Kostenlose Bücher