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Harry Bosch 09 - Letzte Warnung

Harry Bosch 09 - Letzte Warnung

Titel: Harry Bosch 09 - Letzte Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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ihrer Beute zu ihrem Lieferwagen zurückzogen, eröffnete einer von ihnen das Feuer.
    »Und dann war plötzlich der Teufel los«, sagte Dorsey. »Das Ganze artete in eine ausgewachsene Schießerei aus.«
    Am Freitag war noch unklar, warum es zu den Schüssen kam. Augenzeugen erklärten der Polizei gegenüber, das Sicherheitspersonal auf dem Gelände hätte den Räubern keinerlei Widerstand geleistet.
    »Soweit wir das sagen können, eröffneten sie einfach das Feuer«, sagte Detective Lawton Cross.
    Laut Aussagen der Polizei erwiderten mehrere Sicherheitsbeamte das Feuer. Sie wurden unterstützt von mindestens zwei nicht im Dienst befindlichen Streifenpolizisten, die am Set als Wachmänner angestellt waren, sowie einem Detective, der sich im Zuge eines anscheinend nicht mit dem Vorfall in Zusammenhang stehenden Ermittlungsverfahrens in einem der Wohnwagen am Set aufhielt.
    Schätzungen der Polizei zufolge wurden bei dem heftigen Schusswechsel über hundert Schüsse abgegeben.
    Dennoch dauerte die Schießerei laut Aussagen von Augenzeugen nicht länger als eine Minute. Es gelang den Räubern, sich in den Lieferwagen zu flüchten und darin zu entkommen. Das von Kugeln durchsiebte Fluchtfahrzeug wurde später auf dem Sunset Boulevard gefunden, wo es die Täter nicht weit von der Auffahrt zum Hollywood Freeway zurückgelassen hatten. Polizeiliche Nachforschungen ergaben, dass der Lieferwagen am Abend zuvor vom Werkhof eines Filmstudios gestohlen worden war. Aus den in dem Fahrzeug entdeckten Blutspuren schlossen die mit den Ermittlungen betrauten Polizisten, dass auch einer der Räuber bei der Schießerei getroffen worden war.
    »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir noch keinen der Verdächtigen identifizieren können«, erklärte Detective Dorsey. »Wir sind jedoch dabei, verschiedenen Spuren nachzugehen, von denen wir glauben, dass sie die Ermittlungen voranbringen werden.«
    Die tödlichen Schüsse brachten eine gehörige Portion raue Wirklichkeit in das Lager der Filmemacher.
    »Zuerst dachte ich, es wären die Typen von der Requisite, die ein paar Platzpatronen abfeuerten«, sagte Sean O'Malley, einer der an dem Filmprojekt beteiligten Produktionsassistenten. »Ich hielt das Ganze für einen Scherz. Doch dann hörte ich aufgeregte Rufe, wir sollten uns auf den Boden werfen, und es begannen Kugeln in das Haus einzuschlagen. An diesem Punkt wurde mir klar, dass es echte waren. Ich warf mich nur noch auf den Boden und fing an zu beten. Mann, ging mir vielleicht die Muffe.«
    Ich erinnerte mich an die Unwirklichkeit der Situation damals. Die Schreie, der Pulverdampf, der nach der Schießerei über allem hing. Überall Leute auf dem Boden und ich keine Ahnung, ob sie getroffen waren oder nur in Deckung gingen. Lange stand niemand auf, auch nicht, als das Fluchtfahrzeug längst weg war.
    Ich las den Artikel zu Ende.
    Der bislang noch titellose Film handelt von einer Diebin, die in Las Vegas einen Koffer mit 2 Millionen Dollar stiehlt, die der Mafia gehören, und sich mit dem Geld nach Los Angeles absetzt. Laut Aussagen von Experten ist es äußerst ungewöhnlich, bei Dreharbeiten echtes Geld zu verwenden, aber Wolfgang Haus, der Regisseur des Films, bestand auf der Verwendung von echten Geldscheinen, weil die in dem Haus in der Selma Avenue gedrehten Szenen eine Reihe von Nahaufnahmen der von Barstow gespielten Diebin und des Geldes enthielten.
    Haus erklärte, laut Drehbuch sollte die Diebin das Geld auf ein Bett kippen und sich dann darin wälzen und es vor Freude in die Luft werfen. In einer anderen Szene sollte die Diebin in einer mit Geld gefüllten Badewanne Deckung suchen. Haus zufolge wäre Falschgeld im fertigen Film sofort als solches zu erkennen gewesen.
    »Ich hätte es unmöglich anders machen können«, erklärte der deutsche Filmemacher. »Meine Filme setzen auf Genauigkeit und Authentizität. Würde ich Monopoly-Geld verwenden, wäre der Film eine Lüge, und jeder sähe es.«
    Die Produktionsfirma, Eidolon Productions , beauftragte eine Bank, das Geld und die dazu gehörige Phalanx von Wachmännern für einen Tag zur Verfügung zu stellen, äußerten Detectives des LAPD gegenüber Journalisten. Der gepanzerte Geldtransporter sollte während der Dreharbeiten am Set bleiben und das Geld unmittelbar nach Abdrehen der betreffenden Szenen wieder zurückbringen. Es wurde in Bündeln zu 250 Hundertdollarscheinen geliefert.
    Alexander Taylor, der Inhaber der Produktionsfirma, lehnte es ab, einen Kommentar zu dem

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