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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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werden, bevor ich irgendwelche nützlichen Antworten herausbekam. Wenn es etwas gab, das Feen wie die Pest hassten, dann waren es klare Ansagen, egal worum es ging. Ihnen eine klare, deutliche Aussage aus der Nase zu ziehen ist wie Zähne ziehen. Die Eigenen. Durch ein Nasenloch.
    Aber Ebenezar hatte recht. Ich war höchstwahrscheinlich das einzige Ratsmitglied, das Bekannte sowohl am Sommer- als auch am Winterhof hatte. Wenn jemand im Rat etwas herausfinden konnte, dann ich. Yippie!
    Nur um die ganze Chose noch spannender zu gestalten, musste ich die Quelle nicht näher definierter schwarzer Magie aufstöbern und dem Treiben ein Ende setzen. Genau das taten Wächter die ganze Zeit, wenn sie nicht gerade Kriege ausfochten, und ich selbst hatte es auch schon das eine oder andere Mal getan, auch wenn es nie eine hübsche Angelegenheit gewesen war. Schwarze Magie bedeutete Schwarzmagier der einen oder anderen Sorte, und die wiederum hatten die Tendenz, zu der Art von Leuten zu gehören, die einen störenden Magier nur zu gerne um die Ecke brachten und außerdem fähig waren, das zu bewerkstelligen.
    Feen.
    Schwarze Magie.
    Ein Unglück kam selten allein.

3. Kapitel
    V on einem Herzschlag zum nächsten war der vorher leere Beifahrersitz des Blauen Käfers plötzlich besetzt. Ich schrie erschreckt auf und hätte mit meinem Auto fast einen Lieferwagen touchiert. Die Reifen quietschten protestierend, und ich kam ins Schleudern. Ich stemmte mich dagegen und bekam den Wagen wieder unter Kontrolle, aber wenn ich noch eine weitere Lackschicht auf dem Auto gehabt hätte, wäre ich mit Sicherheit mit einem anderen Wagen zusammengestoßen. Mein Herz raste, doch ich schaffte es, die Fahrt einigermaßen zivilisiert fortzusetzen. Ich wandte mich zur Seite, um meine neue Beifahrerin wütend anzufunkeln.
    Lasciel alias die Verführerin alias die Netzweberin, anscheinend eine Art Fotokopie der Persönlichkeit eines gefallenen Engels, saß auf dem Beifahrersitz. Sie konnte jede Gestalt annehmen, die ihr in den Sinn kam, aber normalerweise erschien sie als hochgewachsene, flotte Blondine in einer griechischen Tunika, die ihr bis zu den Knien reichte. Sie saß mit den Händen im Schoß da und starrte mit der Andeutung eines leichten Lächelns durch die Windschutzscheibe des Wagens nach vorn.
    „Was zur Hölle glaubst du tust du hier eigentlich?“, fauchte ich sie an. „Versuchst du, mich umzubringen?“
    „Jetzt benimm dich nicht wie ein Baby“, antwortete sie mit einem amüsierten Unterton in der Stimme. „Niemandem ist etwas passiert.“
    „Das verdanken wir sicher nicht dir“, knurrte ich. „Schnall dich an!“
    Sie sah mich diskret gelangweilt an. „Sterblicher, ich besitze keine körperliche Gestalt. Ich existiere nur in deinen Gedanken. Ich bin ein geistiges Abbild. Eine Illusion. Ein Hologramm, das nur du sehen kannst. Es besteht nicht der geringste Grund, einen Sicherheitsgurt anzulegen.“
    „Es geht ums Prinzip“, sagte ich. „Mein Auto, mein Gehirn, meine Regeln. Schnall dich verdammt noch mal an oder verschwinde!“
    Sie seufzte tief. „Na gut.“ Sie wandte sich zur Seite, wie es jeder gewöhnliche Mensch getan hätte, zog den Gurt nach vorn um ihre Taille und ließ den Verschluss einrasten. Ich wusste, dass sie nie nach dem wirklichen, stofflichen Gurt hätte greifen können, um das zu tun, also war das, was ich jetzt sah, ein Illusion – aber eine ganz schön überzeugende. Ich würde mich ziemlich anstrengen müssen, um zu bemerken, dass sich der tatsächliche Sicherheitsgurt keinen Millimeter bewegt hatte.
    Lasciel sah mich an. „Ausreichend?“
    „Gerade so“, sagte ich, während ich fieberhaft nachdachte. Lasciel, wie sie mir soeben erschienen war, war Teil eines tatsächlichen gefallenen Engels. Der wahrhaftige Engel war innerhalb eines Silberdenars gefangen, einer römischen Münze, die ich unter einem guten Meter Beton in meinem Keller begraben hatte. Als ich die Münze berührt hatte, hatte ich der Persönlichkeit des Dämons einen gewissen Ausweg geschaffen – verkörpert durch das eigenständige Gedankenkonstrukt, das nun in meinem Kopf hauste, wahrscheinlich in den neunzig Prozent des Gehirns, die wir Menschen nicht nutzen. Na ja, in meinem Fall wohl eher fünfundneunzig. Lasciel konnte mir erscheinen, konnte sehen, was ich sah und fühlte, konnte zu einem gewissen Grad meine Erinnerungen durchstöbern und, was am verstörendsten war, sie konnte Illusionen erschaffen, die ich nur mit größter

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