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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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mich umzubringen oder dem Rat den Krieg zu erklären. Ich hatte eine zivilisierte Unterhaltung mit den Damen des Winters und des Sommers geführt und war unbeschadet daraus hervorgegangen.
    Aber als ich zur Tür ging, nagte ein müßiger Gedanke an mir.
    Das war nicht wie Zähne ziehen gewesen.

21. Kapitel
    N och ehe der Nachmittag halb verstrichen war, hatte ich mich auf den Rückweg zur Splattercon!!! gemacht. Diesmal jedoch hatte ich meinen Rucksack voller magischer Spielsachen, meinen Stab, meinen Sprengstock, meinen Hund, meine Kanone und den coolsten Typen auf dem Planeten mitgebracht. Ich besaß keine Genehmigung, meine .44er verdeckt zu tragen, doch ich war ein glühender Verfechter der Theorie, dass es besser war, eine Kanone zur rechten Zeit zur Hand zu haben, als sie sich bloß zu wünschen, also stopfte ich sie in meinen Rucksack.
    Als ich bei der Splattercon!!! eintraf, beschlich mich jedoch der Verdacht, dass es besser gewesen wäre, die verdammte Knarre nicht dabei zu haben. Die Polizeipräsenz vor Ort war ziemlich erdrückend.
    Zwei Streifenwagen parkten sichtbar direkt vor dem Hotel, und ein Bulle stand schwitzend und armselig vor dem Haupteingang. Noch während ich den Taxifahrer bezahlte, fielen mir zwei Passanten auf einer Parkbank auf, die zu sehr darauf achteten, wer oder was sich dem Gebäude näherte, als dass es sich um Zivilisten handeln konnte, die einfach nur ein schattiges Plätzchen vor dem Hotel in Beschlag genommen hatten. Ich klipste mir wieder mein Splattercon!!!-Namensschild an.
    Der Cop musterte mich, und ich konnte förmlich sehen, wie er in Gedanken eine Verdächtigenbeschreibung von mir anfertigte – großer Typ, zerzauste Haare, dunkle Augen, großer Hund, Stöcke, Rucksack, eine Hand in einem Lederhandschuh … und ein Namenschild der Horrorconvention. Offensichtlich war ein Namensschild für diesen Polizisten ein Persilschein, bizarr auszusehen, ohne eine Bedrohung darzustellen, denn als er es entdeckt hatte, während er mich musterte, nickte er mir einfach nur zu und winkte mich durch.
    Im Inneren des Gebäudes war nicht nur die Convention wieder voll im Gange, nein, sie hatten als Zugabe auch noch eine Pressekonferenz organisiert. Der Konferenzflügel des Gebäudes, in dem der Mörder zugeschlagen hatte, war durch einen Halbkreis von Reportern und Fotografen zugepfropft, während emsige Bienchen vom Fernsehen Lichter und diese flauschigen Mikros in die Höhe hielten. Von der Eingangstür aus konnte ich drei weitere Gesetzeshüter in Uniform ausmachen. Durch die Polizei, die Konferenz und die sonstigen Hotelgäste war dieser Teil des Schuppens gerammelt voll mit Leuten, die jede Menge Lärm produzierten. Die Klimaanlage hatte längst die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit erreicht. Es war dampfig und miefte, wie es in überfüllten Gebäuden nun mal miefte.
    Mouse nieste und sah bemitleidenswert drein. Ich konnte ihm nur zustimmen.
    Murphy tauchte in der Menschenmenge auf und bahnte sich ihren Weg zu mir. Sie nickte mir kurz angebunden zu und kniete sich dann vor Mouse, um ihn hinter den Ohren zu kraulen und auf ihn einzureden. „Wie ist dein Treffen gelaufen?“, fragte sie.
    „Hab’s überlebt. Ganz schöne Gewitterwolken am Horizont.“ Ich ließ meinen Blick für eine Minute über das Chaos um uns herum schweifen. „Du meine Güte, das ist ja der reinste Zoo.“
    „Es wird noch besser“, sagte Murphy. „Ich habe mit den Organisatoren der Convention gesprochen, und sie haben gemeint, dass sich die Besucherzahl fast verdoppelt hat, seit die Meldung über den Angriff in den Nachrichten war.“
    „Kacke“, seufzte ich.
    „Noch was. Greene hat die Bundesbehörden verständigt“, berichtete sie.
    Ich runzelte die Stirn. „Als letztes Mal das FBI aufgetaucht ist, war das kein Spaß.“
    „Das kannst du laut sagen“ Sie zögerte und sagte dann: „Rick ist dabei.“
    Ich blinzelte sie kurz an, ehe es mir dämmerte. „Oh. Dein Ex.“
    „Exmann“, korrigierte Murphy mit säuerlicher Stimme. Sie hatte ihren Rücken kerzengerade durchgestreckt, und in ihren Augen flackerten stürmische Gefühle. „Mein jetziger Schwager.“
    „Was ein wenig eklig ist.“
    „Es gefällt mir nicht, dass er hier ist“, sagte Murphy. „Aber da habe ich nichts mitzureden. Vielleicht habe ich ja auch einen Knacks.“
    Ich schnaubte.
    Sie lächelte mich kurz an. „Das Ganze hier hat genug Staub aufgewirbelt, dass sie eines der bestausgebildeten forensischen Teams der Ostküste

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