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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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nichts weiter als den Regen und den Wind.
    „Guten Abend“, wagte ich den ersten Schritt und nickte Ebenezar zu.
    Der fixierte mich unverwandt und mit gerunzelter Stirn. Sein Blick glitt kurz den Strand entlang, um gleich wieder zu mir zurückzukehren. „Hoss.“ Er stieg auf den Ponton herunter, ließ sich von einem der anderen Wächter ein zweites Tau zuwerfen und sicherte das hintere Ende des Bootes. Erst danach kam er zu mir herüber und streckte mir die Hand hin, die ich ergriff und schüttelte.
    „Rashid?“, flüsterte er so leise, dass ich ihn über den Lärm des Regens fast nicht hören konnte.
    „Auf unserer Seite.“ Ich flüsterte ebenfalls und versuchte, die Lippen nicht zu bewegen.
    Er nickte kaum merklich, ehe er sich den anderen zuwandte und ihnen zu verstehen gab, sie sollten ebenfalls das Boot verlassen. Die Wächter sowie die Mitglieder des Ältestenrats kletterten von Bord, während ich auf dem Anleger ein paar Schritte mit Ebenezar ging, nicht, ohne die anderen immer wieder über die Schulter zu beobachten. Diese Magier gehörten zu den Männern und Frauen, die sich schon lange keine Illusionen mehr über den Gebrauch von Gewalt machten, sei es magische oder andere. Wenn sie fanden, mit mir würde man am besten fertig, indem man mich in den Rücken schoss, würden sie das ohne Zögern tun.
    Ich war inzwischen am Ende des Pontons angelangt und trat auf die Insel, wo ich umgehend die Gegenwart Dämonenwinds spürte. Im Moment befanden sich nur die Personen auf der Insel, die ich mitgebracht hatte.
    Ebenezar folgte mir, und ich spürte es sofort, als er den Strand betrat. Es war nicht so, als hätte es mir jemand ins Ohr geflüstert, ich wusstees einfach, so wie man wusste, wenn einem eine Ameise über den Arm kroch. Ebenezar blieb stehen, aber ich ging weiter, bis ich etwa drei Meter zwischen ihn und mich gelegt hatte. Erst dann wandte ich mich um. Die Gruppe hatte sich am Strand versammelt. Ich sah sie mir an. Meine Verbindung zur Insel meldete, dass ich meinen Augen trauen durfte: Die Wächter, die ich sah, waren die, die gekommen waren. Es verbarg sich keiner hinter einem Schleier, um sich bei Bedarf von hinten an mich anzuschleichen und mir einen Nackenschlag zu verpassen.
    Ebenezar, die ehrwürdige Mai und Lauscht-dem-Wind, der von der Reise im Gesicht leicht grünlich war, standen mir Seite an Seite gegenüber. Die Wächter hatten sich hinter den dreien verteilt und beobachteten wachsam sowohl das Land als auch den See.
    „Nun, Magier Dresden?“ Ebenezar stützte sich auf seinen Stab. Er betrachtete mich mit ausdrucksloser Miene. „Wir haben deine Nachricht erhalten.“
    „Das hatte ich mir schon gedacht. Dann kennen Sie auch den Teil, wo ich sagte, dass ich Ihnen gern zu Diensten bin, falls Sie es auf einen Kampf abgesehen haben?“
    Den Wächtern sah man an, dass sie am liebsten wütend geknurrt und die Zähne gebleckt hätten.
    „Aye, aye!“ Ebenezar nickte. „Ich fand es allerdings profitabler, sich erst einmal zu unterhalten.“
    „Auf jeden Fall.“ Die Stimme der ehrwürdigen Mai war so ruhig und voller Selbstbewusstsein, dass sie unmöglich aus einem so zerbrechlichen, winzigen Körper kommen konnte. „Töten kann man Sie hinterher immer noch.“
    Nicht, dass da bei mir gleich der Angstschweiß strömte, aber nah dran war es schon.
    „Ohne Frage verdient die von Ihnen dem Rat gegenüber an den Tag gelegte Respektlosigkeit eine Reaktion“, fuhr die ehrwürdige Mai fort. „Bilden Sie sich nur nicht ein, wir wären hier, weil wir keine andere Möglichkeit sahen.“
    Ebenezar warf ihr einen beschwichtigenden Blick zu. „Andererseits, Hoss, ist dein Ruf als Detektiv im Rat ohnegleichen. Dieser Ruf sowie deine Beziehung zu dem Mann, der des Mordes beschuldigt wird, geben zum Denken Anlass und sind Grund genug anzuhören, was du zu sagen hast.“
    „Magier Dresden, Sie sagen, Sie hätten Beweise für Morgans Unschuld“, meldete sich Lauscht-dem-Wind. „Sie sprachen von einem Zeugen.“
    „Ich habe nicht nur einen Zeugen und Beweise, ich habe noch mehr“, antwortete ich.
    „Wo sind sie – die Beweise und der Zeuge?“
    „Wir müssen noch einen Augenblick warten. Es sind noch nicht alle hier.“
    Die ehrwürdige Mai kniff die Augen zusammen. Die Wächter wurden etwas nervös, legten die Hände an die Waffen und verteilten sich weiträumiger.
    „Welche anderen, Hoss?“, wollte Ebenezar wissen.
    „Alle, die direkt an diesem Plan beteiligt sind. Morgan war nicht der

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