Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
Vom Netzwerk:
Einzige, der vorgeführt werden sollte. Wenn Sie es schaffen, das auf Morgans Konto eingezahlte Geld zurückzuverfolgen, dann werden Sie feststellen, dass es aus einer vom Weißen Hof betriebenen Firma stammt.“
    Lauscht-dem-Wind runzelte die Stirn. „Woher wissen Sie das?“
    „Ich bin Ermittler“, sagte ich. „Ich habe ermittelt und bin nach weiteren Ermittlungen zu dem Schluss gekommen, dass dieses Geld wahrscheinlich ohne Wissen der Führer des Weißen Hofs transferiert wurde. Der oder die Schuldige wollte nicht nur den Tod LaFortiers und dass Wächter Morgan des Mordes bezichtigt wird, er oder sie wollte dazu noch den Rat dahingehend manipulieren, dass er die Feindseligkeiten mit den Vampirhöfen wieder aufflammen lässt.“
    Die Wächter wechselten bei meiner kleinen Rede Blicke miteinander, aber es war inzwischen zu dunkel, als dass ich sie richtig hätte deuten können. Lauscht-dem-Wind zumindest schien nachdenklich geworden zu sein. „Gibt es dafür Beweise?“, wollte er wissen.
    „Ich glaube, es werden sich Beweise finden lassen“, sagte ich. „Aber die Suche wird dauern. Auf jeden Fall mehr Zeit als eine ungerechtfertigte Gerichtsverhandlung gegen Morgan und seine unverdiente Hinrichtung.“
    Die ehrwürdige Mai schenkte uns allen ein Lächeln, in dem ungefähr so viel Leben und Freude steckte wie in einer tiefgefrorenen Porzellanschale. „Mit anderen Worten: Die Gegenmaßnahmen, die Morgan vor unseren Suchzaubern verstecken, laufen ab, und Sie sahen sich gezwungen, uns um dieses Treffen zu ersuchen.“
    Nervöse Zuckungen waren heimtückisch, sie überfielen einen hinterrücks. Ich hatte Mühe, sie zu unterdrücken. Furchteinflößend ist schon schlimm genug, aber klugund furchteinflößend war noch hundertmal schlimmer.
    Mai wandte sich an Ebenezar. „Mir scheint es klar, dass Dresden auf irgendeine Weise an diesem Komplott beteiligt war, und wenn er jetzt hier ist, ist Morgan höchstwahrscheinlich auch nicht weit. Verhafte Dresden und nimm die Suche nach Morgan wieder auf. Wir können uns dann in Edinburgh in aller Ruhe und in angemessener Weise mit dem Problem befassen.“
    Ebenezar warf Mai einen nachdenklichen Blick zu, ehe er Lauscht-dem-Wind ansah.
    Der alte Medizinmann starrte mich eine Weile unverwandt an, ehe er die Hand hob und sich mit tintenverschmiertem Finger eine Haarsträhne aus dem Gesicht wischte, die der Regen dort festgeklebt hatte. Dann sah er sich auf der Insel um, auf seinen Stab gestützt, in Gedanken anscheinend weit von uns entfernt. „Es war nicht die Rede davon, dass noch andere Parteien anwesend sein würden“, sagte er schließlich. „Dies hier ist eine Angelegenheit des Weißen Rates und betrifft niemanden sonst. Vertreter des Weißen Hofs zu diesem ... diesem Treffen zu laden, könnte sich als genauso katastrophal erweisen wie der Krieg, den Sie angeblich vermeiden wollen, Magier Dresden.“
    Ebenezars Kinnmuskeln versteiften sich. „Das ist nicht dasselbe wie zu sagen, wir sollten Dresden verhaften.“
    Lauscht-dem-Wind verzog keine Miene. „Wenn es stimmt, was er sagt, wird die Wahrheit ans Licht kommen. Wir können die Verhandlung hinausschieben, bis diese Beweise gefunden sind. Falls sie existieren.“
    „Die Wahrheit ändert nichts am Ausgang dieses Verfahrens, das weißt du so gut wie ich“, sagte Ebenezar.
    Lauscht-dem-Winds Stimme wurde hart und schroff, voll tiefen, brennenden Zorns. So hatte ich den alten Mann noch nie erlebt. „Es gibt die Welt, wie sie sein sollte“, knurrte er, „und dann gibt es die Welt, wie sie ist. Wir leben in letzterer.“
    „Wir müssen die andere erschaffen“, gab Ebenezar zurück. „Wenn es sie je geben soll.“
    Lauscht-dem-Wind senkte kopfschüttelnd den Blick. Er wirkte sehr alt und zerschlagen. „Es gibt keinen guten Weg, für den wir uns entscheiden könnten, alter Freund“, flüsterte er. „Wir können nur wählen, ob viele sterben oder wenige.“ Er sah mich an. „Es tut mir leid, Harry Dresden, aber ich muss der ehrwürdigen Mai zustimmen. Verhafte ihn.“

41. Kapitel
    D ämonenwind ließ mich spüren , dass Georgia und Billy, beide erregt, näher herangeschlichen waren. Ob die Wölfe nervös, furchtsam oder einfach nur angespannt waren, bekam ich so genau nicht mit. Von den Gefühlen der Wächter hatte Dämonenwind eine weit vagere Vorstellung, ich begriff aber zumindest, dass sie nicht gerade erpicht darauf waren, sich mit mir anzulegen.
    Am liebsten hätte ich laut gelacht. Ich bitte Sie –

Weitere Kostenlose Bücher