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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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war.
    „Wie wäre es dann mit einer gemeinschaftlichen Anstrengung?“, schlug Lara vor. „Wir brauchen dem Skinwalker ja nicht zu gestatten, den Wächter mitzunehmen.“
    „Wer sich mit dem Weißen Hof zusammentut, bereut es früher oder später“, erwiderte Mai. „Der Rat ist keineswegs verpflichtet, Euch oder Eurem Bruder zu helfen.“
    „Trotz der Anstrengungen, die sein König und sein Hof in jüngster Zeit in Ihrem Interesse unternahmen?“
    Mai sah sie an, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie sagte nichts mehr.
    „Er ist von meinem Blut“, sagte Lara ganz leise. „Ich werde ihn zurückbekommen.“
    „Ich weiß Ihre Loyalität zu schätzen“, sagte Mai in einem Ton der deutlich erkennen ließ, dass dem nicht so war. „Die Angelegenheit des Skinwalkers, der einen Austausch wünscht, ist jedoch völlig irrelevant für das, was uns im Moment beschäftigt.“
    „So kann man das eigentlich nicht sehen, ehrwürdige Mai“, warf ich ein. „Ich habe Ekelmonster ausrichten lassen, wo wir uns treffen. Er kann jeden Moment hier sein, kommt darauf an, wie er das Wasser überquert.“
    Ebenezar blinzelte und schaute mich an, als hätte ich gerade endgültig den Verstand verloren.
    „Karl der Koyote!“ Ich nickte ernsthaft. „Das Super-Super-Supergenie.“
    Ebenezar dachte, was das Zeug hielt, es war ihm deutlich anzusehen. Ich bekam sogar mit, wie der Groschen fiel und mein alter Mentor verstand, was ich hatte sagen wollen. Es schlich sich nämlich ein bestimmter Ausdruck in sein Gesicht, den ich gut kannte und den er immer hatte, wenn er wusste, dass die Dinge gleich mächtig den Bach runtergehen würden und nicht wollte, dass ihn das unvorbereitet traf. Er lehnte seinen Stab gegen seine Brust und kramte wie nebenbei in seinen Taschen herum, ein halbes Auge auf den uns umgebenden Wald gerichtet.
    Bei Mai kannte ich mich nicht so gut aus, ich hätte nicht sagen können, ob sie zu ähnlichen Schlüssen gelangt war wie Ebenezar. Aber eigentlich kam das bei ihr kaum in Frage, gingen ihre Überlegungen doch sämtlich von falschen Prämissen aus.
    „Wenn der Skinwalker auch noch erwartet wird“, sagte sie schließlich, „sollten wir die Angelegenheit hier zügig beenden und uns zurückziehen.“
    „Leider komme ich zu einem ähnlichen Schluss“, warf Lara ein. „Vielleicht ist es wirklich an der Zeit, unsere kleine Sitzung zu beenden.“
    Hinter ihr hatte eine ihrer Schwestern kaum wahrnehmbar die Hand bewegt.
    Über uns zuckte ein Blitz. Lautes Donnergrollen zwang alle zum Schweigen. Der Wind frischte wieder auf, blies immer heftiger. Lauscht-dem-Wind hob den Kopf, richtete den Blick gen Norden und kniff die Augen zusammen.
    Wenig später spürte ich Neuankömmlinge auf der Insel. Auf der anderen Seite des kahlen Hügels, auf dem der Turm stand, war eine Gruppe von schätzungsweise zwölf Personen gelandet, die sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit auf die Hügelspitze zu bewegten. Das konnten nur Vampire des Weißen Hofs sein.
    Sekunden danach tauchten zwei menschenähnliche Gestalten einfach so etwa vierhundert Meter von uns entfernt im Wald auf, und als wäre das noch nicht genug, landeten zwei weitere Personen an der nordwestlichen Küste der Insel.
    Mai war der Ausdruck in Indianerjoes Gesicht nicht entgangen. Sie wandte sich mit anklagendem Blick an Lara: „Was haben Sie getan?“
    „Ich habe meiner Familie Bescheid gegeben“, erwiderte Lara seelenruhig. „Ich bin nicht gekommen, um gegen Sie zu kämpfen, ehrwürdige Mai. Aber ich werde Thomas zurückholen.“
    Ich konzentrierte mich unterdessen auf die beiden neu aufgetauchten Zweiergruppen und musste feststellen, dass sie nicht allein geblieben waren. Immer mehr Füße trabten über den Strand Dämonenwinds, und im nahegelegenen Wald war etwas aufgetaucht, was die Insel nie zuvor gesehen hatte und wozu sich immer mehr derselben Sorte gesellten.
    Dafür gab es nur eine Erklärung: Die Neuankömmlinge bezogen ihre Schlägertrupps aus dem Niemalsland. Bei dem Paar am Strand handelte es sich allem Anschein nach um Madeline und Binder. Binder hatte, kaum an Land, seine grauen Männer gerufen. Die zwei, die im Wald aufgetaucht waren, konnten nur auf einem der Wege durchs Niemalsland hierher gelangt sein. Möglich, dass auch sie, wie Binder, erst jetzt Hilfskräfte herbeiriefen. Wahrscheinlicher schien mir jedoch, dass sich jemand seine vorher angeforderte Unterstützung gleich mitgebracht hatte, und zwar ebenfalls auf einem der Wege durch das

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