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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Ausgangspunkt im Dreck zu landen.
    „Schon wieder haben Sie uns angelogen!“, zischte Lara mit blitzenden Augen. „Angelogen und benutzt. Ich habe Ihre Betrügereien so satt, Magier!“
    Ich hockte mit weit aufgerissenem Mund da. Wann würde mein Kiefer wohl anfangen, in der auffrischenden Brise hilflos zu flattern?
    Lara strahlte eisigen Zorn aus, jede einzelne Faser ihres Körpers schien nur darauf zu warten, jemandem weh zu tun. Die Ratsmitglieder zu ihrer Linken, den dunklen Wald zu ihrer Rechten stand sie da und musterte mich. Ich konzentrierte mich auf mein Schildarmband – wer sagte denn, dass sie nicht gleich die Waffe zücken und mich erschießen würde?
    „Wenn ich meinen Bruder heute Nacht nicht unversehrt zurückbekomme“, fuhr sie mit tödlich kalter Stimme fort, „dann steht Blut zwischen uns. Dann ist meine Ehre erst wiederhergestellt, wenn einer von uns tot auf dem Duellplatz liegt.“
    Dabei zwinkerte sie mir mit dem rechten Auge zu.
    „Haben Sie verstanden?“
    „Hm.“ Ich tastete meinen Kiefer ab, der Gott sei Dank nicht gebrochen zu sein schien. „Ja“, sagte ich. „Die Botschaft ist angekommen.“
    „Unverschämtes Kind!“ Lara spie in meine Richtung, machte auf dem Absatz kehrt und ging entschlossenen Schrittes auf die Ältestenratsmitglieder zu. Etwa fünf Meter von der ehrwürdigen Mai entfernt hielt sie an – gerade noch rechtzeitig: Der Wächter direkt hinter Mai hatte es kaum noch ausgehalten und wollte schon mit Zorn und Donner um sich werfen. Lara blieb stehen, würdevoll und anmutig, und verbeugte sich recht tief vor der alten Chinesin.
    Die erwiderte den Gruß, verneigte sich allerdings deutlich weniger tief. Ihr Gesichtsausdruck verriet nichts.
    „Sie müssen die ehrwürdige Mai sein“, sagte Lara. „Es ist mir eine Freude, Sie endlich einmal persönlich kennenzulernen.“
    „Lara Raith!“, erwiderte Mai. „Mit Ihrer Anwesenheit bei diesem Treffen hatte ich nicht gerechnet.“
    „Ich hatte auch nicht mit Ihnen gerechnet.“ Lara warf mir einen angewiderten Blick zu. „Die schlichten Grundsätze der Höflichkeit scheinen in der Welt keinen Platz mehr zu haben.“ Sie verbeugte sich auch vor Ebenezar und Lauscht-dem-Wind, begrüßte beide mit Namen und fügte hinzu: „Ihr Ruf, meine Herren, eilt Ihnen voraus.“
    Indianerjoe nickte, ohne etwas zu sagen.
    Ebenezar war nicht so zurückhaltend. „Ms. Raith, wenn Sie diesen Jungen noch einmal angreifen, darf Ihre Familie hinterher Ihre 500-Dollar-Schuhe beerdigen, mehr wird von Ihnen kaum mehr übrig sein.“
    „Ai ya“, kommentierte die ehrwürdige Mai.
    Ebenezars Bemerkung brachte Lara nicht gleich ganz aus dem Konzept, ließ sie aber doch stutzen. Sie warf meinem alten Lehrer einen prüfenden Blick zu, ehe sie vor ihm den Kopf neigte. „Meine Herren, die Dame: Offensichtlich sind wir alle hier, weil wir uns um dringende Probleme kümmern müssen. Ebenso offensichtlich hat keiner von uns mit der Anwesenheit der anderen gerechnet, und ein gewaltsamer Zusammenstoß würde niemandem nützen. Im Namen des Weißen Hofes schlage ich vor, dass wir uns für die Dauer dieses Treffens auf gewaltfreies Verhalten einigen.“
    Die ehrwürdige Mai strafte Ebenezar mit einem scharfen Blick, hob das Kinn und wandte sich von ihm ab, was irgendwie den Eindruck vermittelte, sie hätte ihn gerade formell aus ihrer Realität entlassen. „Einverstanden“, sagte sie. „Ich nehme im Namen des Rates diesen Vorschlag an.“
    Ich stand inzwischen wieder, leicht schwankend, aber ich stand. Mein Kopf fühlte sich an, als hätte Lara ein Loch hineingehauen, und höchstwahrscheinlich hatte ich ihren Handabdruck als blauen Fleck im Gesicht, aber ich konnte ja wohl schlecht in der Gegend rumsitzen und heulen, weil ein Mädchen mich gehauen hatte. Klar war das betreffende Mädchen ein paar hundert Jahre alt und konnte ohne Wagenheber bei einem Feuerwehrauto die Reifen wechseln, aber irgendwie ging es doch auch ums Prinzip. Ich stakste also vorsichtig zu den anderen hinüber, wo ich mich neben Ebenezar stellte, den Vampiren gegenüber. Einer der Wächter rückte ein bisschen beiseite, um mir Platz zu machen. All seine Aufmerksamkeit war auf Lara und ihre Schwestern gerichtet.
    He! Die Wächter fühlten sich viel wohler mit mir, wenn wir demselben Feind gegenüberstanden, sagte mir der Teil meines Bewusstseins, den ich auf Dämonenwind gerichtet hielt. Ich hatte getan, was ich konnte, ich hatte Rat und Vampire hier versammelt und rechnete nun

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