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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Morgan. „Haben Sie es getan?“
    „Nein.“
    Ich grunzte – ich glaubte dem Mann.
    „Warum hält man Sie für den Schuldigen?“
    „Weil man mich mit der Mordwaffe in der Hand über LaFortiers Leiche gebeugt vorfand. Noch dazu haben sie ein neu eröffnetes Konto aufgetan, das auf meinen Namen lief und auf das vor Kurzem ein paar Millionen Dollar eingezahlt worden waren. Dazu Telefonunterlagen, die mir regelmäßigen Telefonkontakt mit einem bekannten Agenten des Roten Hofes nachweisen.“
    Ich hob die rechte Braue. „Himmel, und da hält man Sie gleich für schuldig? Ist ja echt irrational!“
    Morgans Mund verzog sich zu einem leicht verkrampften, recht säuerlichen Grinsen.
    „Wie geht denn Ihre Geschichte?“, wollte ich wissen.
    „Ich bin vor zwei Tagen zu Bett gegangen. Aufgewacht bin ich in LaFortiers Arbeitszimmer in Edinburgh, eine dicke Beule am Hinterkopf und einen blutbefleckten Dolch in der Hand. Ungefähr fünfzehn Sekunden später kamen Simmons und Thorsen ins Zimmer gestürmt.“
    „Man wollte Ihnen den Mord also anhängen.“
    „Nach allen Regeln der Kunst.“
    Ich atmete bedächtig und hörbar aus. „Haben Sie Beweise für Ihre Unschuld? Ein Alibi? Irgendwas?“
    „Wenn dem so wäre, hätte ich ja wohl kaum aus der Haft fliehen müssen. Sobald mir klar war, dass jemand erhebliche Anstrengungen unternommen hatte, um mich als den Schuldigen dastehen zu lassen, wusste ich, dass meine einzige Chance ...“ Ein heftiger Hustenanfall hinderte ihn am Weitersprechen.
    „... darin lag, den wahren Mörder ausfindig zu machen“, beendete ich an seiner Stelle den Satz. Ich reichte ihm die Wasserflasche, er würgte ein paar Schlucke hinunter, und der Husten ließ langsam nach.
    Als Morgan wieder sprechen konnte, sah er mich mit müdem Blick an. „Nun? Werden Sie mich an die Wächter übergeben?“
    Ich betrachtete ihn wohl eine Minute lang schweigend. „Das würde mein Leben um etliches einfacher gestalten“, sagte ich schließlich seufzend.
    „Auf jeden Fall“, meinte Morgan.
    „Sind Sie ganz sicher, dass ein Prozess mit einem Todesurteil geendet hätte?“
    Irgendwie wirkte sein Blick noch distanzierter als sonst. „Ganz sicher. Ich habe es oft genug erlebt.“
    „Ich könnte Sie also problemlos am ausgestreckten Arm verhungern lassen.“
    „Das wäre natürlich eine Möglichkeit.“
    „Aber wenn ich das täte, würden wir den Verräter nicht finden, und der wäre frei wie ein Vögelchen, weil Sie ja an seiner Stelle verurteilt und hingerichtet wurden. Er könnte fröhlich weitermachen. Noch mehr Menschen könnten umkommen, und der Nächste, dem er die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben versucht ...“
    „... könnten Sie sein.“ Morgan hatte prima mitgedacht.
    „Bei meinem Pech?“ Ich lachte düster. „Da können wir das könntegleich knicken.“
    Wieder tauchte das säuerliche Nicht-ganz-Lächeln auf seinem Gesicht auf.
    „Sie werden mit Suchmagie nach Ihnen fahnden“, sagte ich. „Ich gehe davon aus, dass Sie Gegenmaßnahmen ergriffen haben, denn sonst stünden hier längst Wächter auf der Matte.“
    Er nickte.
    „Wie lange dürften diese Gegenmaßnahmen wohl funktionieren?“
    „Achtundvierzig Stunden. Höchstens sechzig.“
    Ich nickte langsam und nachdenklich. „Sie fiebern. Ich habe einen Medikamentenvorrat versteckt, den hole ich. Hoffentlich können wir verhindern, dass das Fieber schlimmer wird.“
    Morgan nickte, dann fielen ihm die Augen zu. Dem Mann war die Puste ausgegangen. Ich beobachtete ihn noch eine kleine Weile, ehe ich mich daranmachte zu packen.„Pass auf ihn auf, Junge“, sagte ich zu Mouse.
    Der machte es sich umgehend neben dem Bett bequem.
    Achtundvierzig Stunden. Mir blieben ganze zwei Tage, um den Verräter innerhalb der Reihen des Weißen Rates zu finden – einen Magier, nach dem man jetzt schon ein paar Jahre lang erfolglos fahndete. Waren die achtundvierzig Stunden um, dann würden die Wächter Morgan aufspüren, vor Gericht stellen und hinrichten, und als Nächstes war dann sein Komplize dran, der freundliche Privatdetektiv von nebenan, Ihr ergebener Harry Dresden.
    Nichts half einem so nachhaltig auf die Sprünge wie ein knapper Abgabetermin.
    Besonders, wenn man das mit der Abgabe ganz wörtlich nehmen durfte, wenn man nämlich bei Nichteinhaltung des Termins mit einiger Wahrscheinlichkeit den Löffel abgeben kann.

3. Kapitel
    I ch stieg in meinen zerbeulten , alten VW, den wunderbaren, einzigartigen blauen Käfer, und machte mich

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