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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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bloßen Vorstellung, je eine Frau meine Ehefrau zu nennen? Obwohl ... jetzt, wo ich darüber nachdachte, war ich nicht sicher, ob ich dieses Wort je in Bezug auf mich selbst und gleichzeitig jemand anderen benutzt hatte. Jedenfalls nicht ausdrücklich.
    Ich schüttelte den Kopf und legte den Gedanken ab, um ihn später genauer zu betrachten, wenn ich keine große, fette Zielscheibe mehr auf den Rücken gemalt hatte.
    Ich ließ Sarissa Gerichte für uns aussuchen, während ich nach allem und jedem Ausschau hielt, das irgendwie verdächtig wirkte. Nach etwa zwanzig Sekunden beschloss ich, dass das unmöglich war und schraubte meine Aufmerksamkeit etwas zurück. Ich achtete auf jeden, der schreiend mit einem Messer in der Hand auf uns zu rannte. Ich behielt meine Verteidigungszauber schussbereit im Hinterkopf, bereit, sie jederzeit in die Realität loszulassen.
    Ich erblickte eine nette, ruhige Ecke, in der wir stehen konnten, drüben bei dem riesengroßen Sims über dem riesengroßen Kamin. Ich nahm Sarissa die Teller ab, und wir machten uns auf den Weg.
    Eine bekannte Gestalt trat aus der Menge in unseren Weg, und ich musste grinsen. Das Wesen, das zu mir herüber humpelte, war nicht viel größer als anderthalb Meter und stütze sich auf einen schweren, knorrigen Wanderstab. Es trug einen Kapuzenmantel aus ungefärbtem Leinen mit einem langen, weich aussehenden Seil als Gürtel. Drei gefaltete Streifen aus purpurnem Stoff waren in den Gürtel gesteckt: die offiziellen Stolen der Mitglieder des Weißen Rates der Magier, die es ihnen abgenommen hatte, nachdem es sie im Zweikampf besiegt hatte.
    Oh, und es war eine Ziege. Nun, eine sehr menschlich aussehende Ziege, aber dennoch … sie hatte das gleiche lange Gesicht wie eine Ziege und gebogene Bockshörner auf dem Schädel. Ihre Augen waren golden, ihr Bart lang und schneeweiß, und sie sah glücklich aus.
    „Der älteste Geißleinbruder“, sagte ich lächelnd.
    „Herr Ritter“, erwiderte er in einem tiefen, grummelnden Bass. Wir tauschten eine kleine Verbeugung aus, was ihn zufriedenzustellen schien. „Bitte akzeptiert meine besten Wünschen an diesem Eurem Geburtstag.“
    „Gern“, entgegnete ich. „Wie haben sie dich dazu gebracht, bei dieser Freakshow aufzutauchen?“
    Er seufzte. „Pflichten.“
    „Das kannst du laut sagen.“ Ich nickte Sarissa zu. „Darf ich dir Sarissa vorstellen? Sie hat mir in den letzten Wochen geholfen, mich von einer Verletzung zu erholen. Sarissa, das ist ...“
    „Fürst Geißlein“, sagte sie und knickste vor ihm, das irgendwie natürlich wirkte. „Wie schön, Euch wiederzutreffen, mein Herr.“
    „Es ist angenehm, dich zu sehen, Kind“, sagte der älteste Geißleinbruder. „Du scheinst trotz des Wetters zu gedeihen.“
    „Das ist möglicherweise eine zu optimistische Einschätzung“, entgegnete Sarissa.
    „Ich würde sie lieber ‚zuversichtlich‘ nennen“, sagte das Geißlein. „Ich sehe, du hast dich an den neuen Ritter gebunden.“
    „Nein“, sagte ich schnell, „hat sie nicht. Hier gab es keine ... Verbindungen. Sie hat mich nur betreut.“
    Sarissa hob eine Braue und sagte dann zu dem Geißlein: „Es war Mabs Preis.“
    „Ah“, sagte das Geißlein. „Die Pflicht kann eine so schwere Last sein, für Winter und Sommer gleichermaßen.“ Er warf mir einen Seitenblick zu. „Weiß er von deiner ...“
    „Es ist noch nicht zur Sprache gekommen“, sagte Sarissa.
    „Ah“, sagte das älteste Geißlein und hob die Hände. Es hatte fremdartige Fingernägel. Sie waren hufartig. „Dann werde ich dem Weg des Schweigens folgen.“
    Sarissa neigte den Kopf. „Danke.“
    „Selbstredend.“
    Zwei weitere Gestalten näherten sich uns, beide über zwei Meter zehn groß. Ich war es nicht gewohnt, bei einer Unterhaltung der Kleinste zu sein. Oder auch nur kleiner als irgendwer. Ich konnte Glühbirnen auswechseln, ohne mich strecken zu müssen. Ich konnte die Spitze auf einen Weihnachtsbaum stecken, ohne mich auf die Zehenspitzen stellen zu müssen. Ich war wie Bibo, nur ohne Schnabel. Es gefiel mir nicht, wenn sich jemand über mich beugte.
    (Eigentlich hätte mir das klarmachen müssen , wie ich auf generell andere wirkte, ganz besonders, wenn ich bei Autoritätspersonen, die kleiner als ich waren, eine dicke Lippe riskierte. Aber so ein kristalliner Moment der Erleuchtung hätte wahrscheinlich nicht gerade dazu beigetragen, diesen Abend für mich zu entscheiden.)
    Die erste war mir deprimierend vertraut. Sie trug

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